PAUL-GERHARDT-VEREIN LÜBBEN E. V.

Tulpenzwiebeln und Liedhefte

Gräfenhainicher und Lübbener Engagierte tauschen Ideen zum Paul-Gerhardt-Jahr 2026 aus: Bereits zum zweiten Mal sind sich im Zuge der Vorbereitungen auf das Paul-Gerhardt-Gedenkjahr 2026 Engagierte aus Lübben und Gräfenhainichen begegnet. Gab es zum Geburtstag des berühmten Kirchenlieddichters im März einen Besuch der Lübbener in dessen Geburtsstadt Gräfenhainichen, so war es diesmal andersherum: Die Gäste aus Sachsen-Anhalt kamen in der Paul-Gerhardt-Woche im Oktober nach Lübben.

Neben der langjährigen Vorsitzenden des Paul-Gerhardt-Freundeskreises Wilma Deißner und ihren Mitstreiterinnen reiste auch der Bürgermeister der 11.000 Einwohner-Stadt Enrico Schilling nach Lübben. Dort wurden sie vom Vorsitzenden des Paul-Gerhardt-Vereins Werner Kuhtz und weiteren Vorstandsmitgliedern sowie Hauptamtsleiterin Anja Rasch aus dem Lübbener Rathaus empfangen.

Gemeinsam nahmen die beiden Gruppen an der Mittagsandacht mit Pfarrer Martin Liedtke und Kantor Johannes Leonardy teil. Stadtführer Helmut Haß erläuterte anschließend die Besonderheiten der Kirche. Bei Plinsen im Café Liuba wurden schließlich konkrete Projekte zur Zusammenarbeit für 2026 verabredet: Wilma Deißner schlug vor, zum traditionellen Paul-Gerhardt-Liedersingen mit Grundschülern in Gräfenhainichen auch Lübbener Grundschüler einzuladen. Johannes Leonardy könnte sich dafür die Vokalisten der Evangelischen Grundschule sehr gut vorstellen. Weitere Teilnahmewünsche sollen bei den Schulen abgefragt werden.

Außerdem plant die Landeskirche Sachsen-Anhalt ein großes Chorfest zu Ehren Paul Gerhardts in Ferropolis, der Stadt aus Stahl, mit ihrer riesigen Arena. Dort hatte bereits 2007 zum 400. Geburtstag Paul Gerhardts ein großes Chortreffen stattgefunden. Auch dazu seien Sängerinnen und Sänger aus Lübben willkommen, so Wilma Deißner. Der Paul-Gerhardt-Verein erneuerte seine Einladung zu den für 2026 geplanten Veranstaltungen in Lübben. Formate wie Theaterperformances könnten durchaus auch nach Gräfenhainichen wandern, lautete ein weiterer Vorschlag.

Mit dem neuen Liederheft im A7-Format für die Hosentasche des Fördervereins zur Ertüchtigung der Paul-Gerhardt-Kirche wurde außerdem der Vorschlag überbracht, sich bei Werbemitteln und interessanten Marketing-Artikeln gegenseitig auszutauschen und zu unterstützen. Neben den Heften wanderten auch einige der neuen CDs mit Paul-Gerhardt-Liedern aus Lübben, aufgenommen mit dem Ökumenischen Chor und dem Posaunenchor, nach Gräfenhainichen.

Zu guter Letzt gab es noch einen interessanten Tipp aus der Geburtsstadt Paul Gerhardts: Dort werden bei besonderen Gelegenheiten oder als Preis bei Wettbewerben Tulpenzwiebeln verschenkt. Diese spielen in einem der bekanntesten Lieder Paul Gerhardts, das zugleich Motto des Lübbener Doppeljubiläums ist, eine wichtige Rolle: „Geh aus, mein Herz, und suche Freud“. (D. Ziemer)