Der Freundeskreis traf sich am 13. Mai auf dem Erdbeerhof in Niewitz. Dort wurde er von Familie Embach herzlich mit Kaffee und Kuchen empfangen. Für die Mitglieder war es eine nette Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen. Im Anschluss berichtete Herr Embach über seinen und den Werdegang des Betriebes. Vor über 20 Jahren übernahm er die ehemalige LPG und baute sie zum heute weit bekannten Erdbeerhof aus. Es gab eine Reihe interessanter Informationen, so z. B. dass in der Lausitz die Gurken nicht gesät, sondern gepflanzt werden müssen und dass eine englische Erdbeersorte die besten Erträge erbringt. Insbesondere die Erdbeeren werden ökologisch angebaut und sie kommen fast ohne Fungizide aus. Das bewirkt der Anbau auf Planen. Zur Bestäubung gibt es extra Hummelkästen und die Schädlinge werden mit Nützlingen bekämpft (eine Investition von 50.000 €), 700 km Bewässerungsleitungen werden jährlich verlegt. Die Erdbeeren sind begehrt und werden tagesfrisch zwischen Frankfurt, Berlin und Senftenberg ausgeliefert. Ein ausgeklügeltes Transportsystem ist zu organisieren, damit diese bis 10:00 Uhr an Ort und Stelle sind. Ein „Gurkenflieger“ benötigt 20 bis 24 Sammelkräfte und mindestens noch zwei Traktorenfahrer all dies ist jährlich zu organisieren und muss bezahlt werden. Der Mindestlohn ist bei weitem überschritten. Diese Zahlen imponieren. Weniger gut sieht es mit der Bürokratie aus. Viele Vorgaben aus Brüssel, Berlin und Potsdam erschweren die Arbeit. Die Verwaltung stellt viele Forderungen, kommt aber mit der eigenen technischen Umsetzung nicht hinterher, wenn man aufgrund mangelnden Internets vieles mit der Hand dokumentieren muss und dafür zusätzliche Arbeitskräfte braucht. Derlei Probleme gibt es öfter. Im Anschluss führte uns Herr Embach durch seinen Betrieb und zeigte uns neben der Sortieranlage auch seinen großen Fahrzeugpark. Die vielen Fragen erhielten sehr detailreiche Antworten. Zum Abschluss besichtigten wir die neu umgebaute Dorfgaststätte und wurden zum Spargelessen eingeladen. Frau Embach und ihre Crew bereiteten ein schmackhaftes Abendessen. Herzlichen Dank.
EINWEIHUNG DES BERSTEWEHRES
Die Bauarbeiten am Berstewehr Lehnigksberg sind beendet. Es entstand ein neues Wehr mit einer Schleuse und einer Fischaufstiegsanlage. Der Wasser- und Bodenverband "Nördlicher Spreewald" erneuerte die 1966 errichtete Wehranlage, die zuletzt 1997 oberflächlich saniert wurde. Die praktische Bauausführung erfolgte durch die Firmen STRABAG AG und Mühlenbau Zähr. Die Baukosten umfassten ca. 6,4 Millionen Euro. Der Freundeskreis begleitete von Anfang an den Bau, um ihn auch künstlerisch zu gestalten. Eine gute Zusammenarbeit entwickelte sich mit Sven Gerhardt vom Verband und den Arbeitern der STRABAG. Der Freundeskreis gewann den Lübbener Künstler Stephan Bleyl und die die Schweriner Künstlerin Silvia Reiner zur Umsetzung seiner Ideen. Stephan Bleyl entwickelte eine Lübbener Stadtansicht in Silhouettenform, die im Beton abgebildet wurde. Des Weiteren ist die spreewaldtypische Bemalung des technischen Gebäudes vorgesehen. Frau Reiner erschuf ein Kunstwerk aus den alten Teilen des Wehrers. Ein herzliches Dankeschön geht an den Verband, die STRABAG, die Schlosserei Schulze und Sohn GMBH, die Stiftung Dahme -Spreewald der Mittelbrandenburgischen Sparkasse und die Abteilung Kultur des Landratsamtes für die freundliche Unterstützung.
WALDUMBAU
Bereits am 05. März lud der Freundeskreis zu seiner monatlichen Mitgliederversammlung in das Restaurant Spreeblick ein. Der thematische Schwerpunkt der Veranstaltung lag in diesem Jahr auf dem Waldumbau und den damit verbundenen Herausforderungen bei der Erneuerung und dem Schutz der Wälder. Revierförster Jakob Liesegang, Seddin, und Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft war Referent. Die Veranstaltung war gut besucht. Mitglieder und Interessierte aus Lübben und Umgebung nutzten die Gelegenheit, sich über aktuelle Entwicklungen im Waldbau zu informieren und sich auszutauschen. Im Mittelpunkt des Abends stand ein Vortrag über Möglichkeiten und Chancen für den nachhaltigen Umbau der Wälder im Hinblick auf sich verändernde klimatische Bedingungen. Weitere Perspektiven auf das Thema Waldmanagement boten Revierförster Sven Lehmann und die Lübbener Stadtförsterin Frau Bauer. Jakob Liesegang ging auf innovative Ansätze und moderne Techniken ein, die bei der Walderneuerung und dem Schutz eingesetzt werden können. Besonders hob er die Bedeutung der Biodiversität und der Einbindung der lokalen Gemeinschaft in Waldschutzprojekte hervor. Er gab eine Übersicht über trockenresistentere Arten und über die mosaikartige Waldbewirtschaftung. Der Vortrag stieß auf reges Interesse und führte zu einer angeregten Diskussion unter den Anwesenden. Viele Mitglieder nutzten die Gelegenheit, Fragen zu stellen und eigene Erfahrungen sowie Sorgen zu teilen. Besonders die Auswirkungen des Klimawandels auf die heimischen Wälder und mögliche Maßnahmen zu deren Schutz waren zentrale Themen der Diskussion.
Für den Freundeskreis
Hans-Werner Schmidt und Stefan Tarnow