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Lübbenauer Stadtnachrichten – Amtsblatt für die Stadt Lübbenau/Spreewald
Ausgabe 1/2023
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Grußwort

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

das Jahr 2023 ist erst wenige Tage alt und ich möchte die Gelegenheit nutzen, um Ihnen und Ihren Familien auf diesem Wege alles Gute, vor allem aber Gesundheit und persönliches Wohlergehen für das neue Jahr zu wünschen. Mögen wir uns gemeinsam mit Zuversicht, Solidarität und Ideenreichtum den vor uns liegenden Herausforderungen stellen und das Jahr 2023 mehr berechenbarer werden.

Das Jahr 2022 war ein außergewöhnliches und kräftezerrendes Jahr, in dem die Welt verrücktspielte und eine Krise der nächsten folgte. Erschreckende und darunter ungeahnte Ereignisse forderten uns in vielerlei Hinsicht. Vor allem in der ersten Jahreshälfte schränkte die Corona-Pandemie das gesellschaftliche Leben ein. Eng hat die Stadt Lübbenau/Spreewald mit Institutionen und Unternehmen zusammengearbeitet, um weiterhin einen Beitrag zur Bewältigung der Pandemie zu leisten. Dazu gehört die Fortführung des Impfangebots am Medizinischen Zentrum Lübbenau, dass Hausärzte bis einschließlich Februar 2022 entlastete und in Zusammenarbeit durch das Gesundheitsamt des Landkreises Oberspreewald Lausitz und der Johanniter-Unfall-Hilfe erfolgreich umgesetzt werden konnte. Ebenfalls konnten Testzentren örtlich etabliert werden, sodass weiterhin Möglichkeiten einer Testung mittels PCR- und Antigen-Schnelltest bestehen.

Doch ein Ereignis überschatte das komplette Weltgeschehen: der russische Angriffskrieg auf die Ukraine im Frühjahr 2022. Mit Sorge verfolgten und verfolgen wir noch heute das erschütternde Kriegsgeschehen. Viele Bürgerinnen und Bürger setzten und setzen sich nach wie vor solidarisch und ehrenamtlich für die Opfer des Krieges ein. Dank der Hilfsbereitschaft konnten mittels Spenden- und Sammelaktionen Hilfstransporte organisiert und Wohnungen durch die örtlichen Wohnungsbauunternehmen WIS und GWG für geflüchtete Familien reserviert werden. An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Beteiligten herzlichst und respektvoll für Ihren Einsatz bedanken.

Der Kriegsausbruch in der Ukraine und die damit einhergehende wirtschaftliche Situation wurde zunehmend ein Problem aller, auch eines der Stadt Lübbenau/Spreewald. Die Preisentwicklung am Markt sorgte weiterhin für Herausforderungen, auch bei den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Lübbenau/Spreewald. Die Kostenexplosion spüren wir in allen Bereichen des Lebens. Hinzukommend die dynamische Entwicklung der Energiewirtschaft. Mithilfe von Gesetzesänderungen versucht der Bund Entlastungen zu schaffen, die zu einem zusätzlichen Bearbeitungs- und Personalaufwand in den Kommunen führen, die die zusätzlichen Anträge und Aktualisierungen erst einmal bearbeiten müssen.

Lichtblicke aus dem Jahr 2022

Trotz der Herausforderungen, denen wir uns gemeinsam stellen und der angespannten Situation, möchte ich auf einige Lichtblicke aus dem Jahr erinnern.

Angefangen mit den ersten erfolgreichen Schritten des Strukturwandels. So konnten bereits die Projekte Coworking sowie das Industrie- und Gewerbegebiet (IGG) am Spreewalddreieck eine Förderzusage erhalten. Für das IGG gab es bereits den ersten Förderbescheid. Damit ist die erste Hürde, für zwei wesentliche Projekte der Stadt geschafft. Projekte, die nicht nur der Stadt, sondern der gesamten Region zugutekommen werden. Insgesamt sollen hoffentlich in den kommenden Jahren vier wesentliche Projekte mit einem Investitionsvolumen zwischen 25 bis 30 Mio. € angestoßen und realisiert werden.

Neben diesen Großprojekten sind aber auch die kommunalen Investitionen in den Bereichen: Bildung, Straßen- und Brückenbau, Brandschutz und viele weitere nicht zu vergessen, die unter immer schwierigeren Bedingungen erfolgen. So wird die Planung eines Neubaus der Kita Spiel und Spaß nach erfolgreicher Standortanalyse weiter voranschreiten oder Straßen saniert und modernisiert werden - um nur einige Beispiele zu nennen.

Ein weiterer Höhepunkt des Jahres 2022 war die erfolgreiche Fortsetzung des Kultursommers und wurde von Ihnen, liebe Bürgerinnen und Bürger, positiv aufgenommen. Der Kultursommer entstand aus der angespannten Situation der Corona-Pandemie und bot im vergangenen Jahr einige Highlight-Veranstaltungen, darunter auch das dreitägige Stadtfest. Der erneute Erfolg zeigte sich auch im dritten Platz des Innenstadtwettbewerbs in der Kategorie „Lebendige Innenstadt – Aktionen“. Aufbauend auf den Erkenntnissen der beiden vergangenen Kultursommer hat sich die Stadtverordnetenversammlung unlängst dazu entschlossen, diese Konzeption auch in den kommenden Jahren fortzuführen. An dieser Stelle freue ich mich bereits, auf die vielzähligen Veranstaltungen und das facettenreiche Kulturangebot, dass uns diese Veranstaltungsreihe auch im Jahr 2023 bieten wird.

Positiv stimmt mich auch der Blick auch die Lübbenauer Verwaltung. Trotz Fachkräftemangel ist es uns in 2022 gelungen, sowohl die Fachbereichsleitung Zentrale Steuerung als auch die Fachbereichsleitung Finanzsteuerung nach dem Renteneintritt der beiden geschätzten Kollegen Rainer Schamberg und Ute Radnitz zu besetzen. Nach einer öffentlichen Ausschreibung haben zwei Mitarbeiter/innen aus dem Rathaus nun diese Positionen übernommen. Sie werden mit ihrer eigenen Handschrift die Fachbereiche leiten und können weiterhin auf ein gutes Team vertrauen. Auch die Unternehmensführung der SÜLL konnte in kompetente Hände übergeben werden. Steffen Müller hat die Nachfolge des langjährigen Geschäftsführers Christoph Kalz übernommen und wird das Unternehmen künftig durch die aktuellen Gegebenheiten führen. Das ist ein wichtiges Signal für unsere Stadt.

Aber auch im vergangenen Jahr sorgte ein anderes Thema für Aufsehen: Gleich mehrfach war Lübbenau/Spreewald zur Primetime im bundesweiten Fernsehen zu sehen und erreichte ein Millionen-Publikum. Grund dafür war die abgeschlossene Streckensanierung der Robert-Koch-Straße. Innerhalb von zwei Jahren wurde so die ehemalige Betonplattenstraße in verschiedenen Bauabschnitten modernisiert. Das Ziel der Neugestaltung bestand in erster Linie darin, eine Verkehrsberuhigung sowie eine Barrierefreiheit zu schaffen, doch die Ausfahrt von großen Bussen in die Bertolt-Brecht-Straße sorgte für anfängliche Schwierigkeiten. Seit Sommer fahren die Busse die barrierefreie Haltstelle gegenüber des Medizinischen Zentrums Lübbenau an. Mario Barth machte sich sogar selbst ein Bild von der Lösung.

Blick auf 2023

Mit Stolz blicke ich auf das vergangene Jahr zurück, indem auch unter besonderen Bedingungen, viele Projekte erfolgreich angestoßen und umgesetzt werden konnten. Diesen Antrieb werden wir mit vollem Ideenreichtum fortführen. Mit voller Zuversicht werden wir uns neuen Herausforderungen in weiterhin angespannten Zeiten stellen müssen. Es gilt, die hohen Erwartungen an die Wohngeldreform und der Elternbeitragsentlastung für Kindertagestätten, die nun die kommunale Familie mit knappen Personalressourcen umsetzen muss, zu erfüllen.

Um auch künftig ein attraktiver Lebens- und Arbeitsort zu bleiben, ist es notwendig, dass Lübbenau/Spreewald die steigenden Bedürfnisse der Menschen soweit möglich erfüllt. Auch mit den andauernden Widrigkeiten werden wir den dynamischen Prozess der Stadtentwicklung mit seinen vielen Fassetten weiterführen. Trotz der steigenden Kosten, wollen wir im Jahr 2023 weiter in die Stadt investieren.

Dabei haben wir auch den Bereich Kita und Schule im Blick, auch wenn die Umsetzung von Projekten, durch fehlende landeseigene Programme, erschwert wird. Die Realisierung des niveaufreien Verkehrskonzepts gelangt nach mehrjähriger Vorbereitung nun langsam immer weiter ins Rollen. Die ersten Weichen dafür konnten bereits 2022 gestellt werden: das Haus der Eisenbahner wurde zurückgebaut, um Platz für die künftige Straßen- und Trassenführung zu schaffen. Ziel für das erste Quartal des Jahres ist ein Planungsfeststellungsbeschluss. Seitens der Deutschen Bahn sind in 2023 weitere Maßnahmen geplant, um die Zweigleisigkeit zwischen Lübbenau und Cottbus bis Ende 2026 herzustellen. Insgesamt schaffen wir so eine gute Infrastruktur für die Stadt Lübbenau/Spreewald, die der Bürgerschaft als auch den Gästen und Urlaubern unserer Stadt entgegenkommt.

Ein Problem, das viele Bürgerinnen und Bürger betrifft, möchte die Stadt entgegnen, um so eine gute ambulante medizinische Versorgung in den kommenden Jahren zu garantieren. Geplant ist die Entwicklung eines hausärztlichen Kompetenzzentrums als langfristigen Ansatz, dem vorliegenden Ärztemangel zu begegnen.

Diese als auch weitere Projekte stellen im Rahmen des Strukturwandels und abseits liegenden Investitions-Maßnahmen ein wichtiges Signal dar, sich auf den Wandel der Arbeitswelt und Gesellschaft einzustellen. Mit vorangehenden Ideenreichtum und gestärkter Solidarität, bin ich mir sicher, dass wir die anstehenden Hürden annehmen und erfolgreich bewältigen werden.

Ich freue mich, dass auch unsere internationalen Beziehungen zwischen unseren Partnerstädten wieder mehr gelebt werden können. Nachdem die Spiele der Freundschaft bereits zweimal pandemiebedingt verschoben werden mussten, trägt Lübbenau/Spreewald den freundschaftlichen Wettkampf dieses Jahr endlich aus. Die Spiele finden alle zwei Jahre im Wechsel in einer der Partnerstädte statt, 2009 zuletzt in Lübbenau/Spreewald. Rund 200 Jugendliche aus Deutschland, Polen, Frankreich, England, Slowenien und Serbien werden zu Pfingsten erwartet.

Sie sehen also, auch in diesem Jahr steht wieder vieles an. Weiterhin möchte ich die Gelegenheit nutzen, einen Appell und gleichzeitig Wunsch mit auf den Weg zu geben: Denken Sie bei allem was Sie machen, an Ihre Mitmenschen, handeln Sie stets solidarisch, zeigen Verständnis und Akzeptanz. Unterstützen Sie das Miteinander und leisten Sie Ihren ganz persönlichen Beitrag für eine lebendige Gesellschaft in unserer liebenswerten Stadt. Ich wünsche Ihnen alles Gute, persönlichen Erfolg und vor allem Gesundheit. Ich freue mich, mit Ihnen gemeinsam unsere Stadt für die Zukunft fit zu machen. Starten Sie voller Elan und Hoffnung in ein hoffentlich friedvolles Jahr.

Ihr Bürgermeister
Helmut Wenzel