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Lübbenauer Stadtnachrichten – Amtsblatt für die Stadt Lübbenau/Spreewald
Ausgabe 3/2024
Aus der Stadtverordnetenversammlung und den Ausschüssen
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Gemeinsame Sitzung der Ausschüsse „Bildung, Kultur, Jugend und Sport“ und „Gesundheit, Soziales und Frauen“ vom 17. Januar 2024

Das Amailie-Schmieder-Haus

Der Bürgermeister der Stadt Lübbenau/Spreewald Helmut Wenzel stellte den Ausschussmitgliedern einen Rückblick über die Baumaßnahmen in der Lübbenauer Kitalandschaft der vergangenen 15 Jahre vor. So konnten in den vergangenen Jahren in sechs von derzeit acht Einrichtungen umfangreiche Sanierungsarbeiten bzw. Neubauten realisiert werden. Dabei sprach Helmut Wenzel von Investitionen in Höhe von ca. 16,2 Millionen Euro. Doch auch zukünftig muss und wird weiter in die Kitalandschaft der Stadt Lübbenau/Spreewald investiert. So steht planmäßig in den Jahren 2025 bis 2027 der Neubau der Kita Spiel und Spaß (ca. 8 Millionen Euro) an und mit dem Erwerb des Gebäudes des Amalie-Schmieder-Haus, welches derzeit einen Sanierungsstau aufweist, werden auch hier weitere Investitionen von ca. 4 Millionen Euro umzusetzen sein. Die vollständige Präsentation mit Steckbriefen zu den einzelnen Maßnahmen ist im Bürger- und Ratsinformationssystem abrufbar.

Zudem stellte Helmut Wenzel in gleicher Weise die Baumaßnahmen und Investitionen in den vier Lübbenauer Schulen vor. So wurde das ehemalige Jenaplanhaus, jetzige Traugott-Hirschberger-Grundschule bereits 2010/2011 energetisch saniert, 2013 erfolgte die Neugestaltung der Außen- und Sportanlage und 2020/2021 eine brandschutztechnische Ertüchtigung, eine barrierefreie Erschließung sowie Akustik- und Digitalisierungsmaßnahmen. Zukünftig wird dieser Schulstandort nochmals weiterentwickelt. Ziel des Umbaus und der Erweiterung ist es, eine 2 bis 2,5 zügige Grundschule mit einer Ganztagsbetreuung zu realisieren. Dieses Ziel kann jedoch nur mit einer Erweiterung des Schulstandortes gelingen. Der Vorplanungsentwurf sieht dafür vor, die Aula zur Mensa umzubauen (Teilnutzung), die Turnhalle zu einem Spielhaus mit mehreren Gruppenräumen für den Hort umzufunktionieren und dafür eine neue Zwei-Feld-Turnhalle zu errichten. So können zukünftig das erste und zweite Obergeschoss vorrangig als Klassenräume genutzt werden. Daneben wurde in den vergangenen Jahren auch in die Werner-Seelenbinder-Grundschule investiert. 2012 waren es 2,5 Millionen Euro für den Innenausbau, 2016 ca. 650.000 Euro für die Neugestaltung der Außenanlagen und 2022 für die brandschutztechnische Ertüchtigung, eine barrierefreie Erschließung und Akustik- und Digitalisierungsmaßnahmen ebenfalls ca. 650.000 Euro. Auch dieser Schulstandort wird zukünftig nochmals weiterentwickelt, mit dem Ziel eine 2,5 zügige Grundschule mit einer Ganztagsbetreuung zu realisieren. So ist im Erdgeschoss ein Teilumbau des bereits bestehenden Gebäudes vorgesehen und zudem ein Anbau, welcher einen Mehrzweckraum beinhaltet sowie für den Hort vorgehalten werden soll. Weitere bereits durchgeführte Maßnahmen sind ebenfalls der im Bürger- und Ratsinformationssystem Präsentation zu entnehmen.

Die Geschäftsführerin der Medizinischen Zentrum GmbH (MZL) Charlotte Bettina Boettcher stellte einen Sachstandsbericht zur ambulanten medizinischen Versorgung in der Stadt Lübbenau/Spreewald vor. Gegründet wurde die MZL GmbH am 01.06.1991 und befindet sich seither zu 100% in kommunaler Trägerschaft der Stadt Lübbenau/Spreewald. Das Leistungsvolumen beträgt aktuell ca. 14.500 Patienten im Quartal. Am Gesundheitsstandort Lübbenau/Spreewald gibt es zum derzeitigen Stand bereits innerbetriebliche Kooperationen, intensive lokale Vernetzungen, Schulungsangebote und auch Kooperationen mit Pflegediensten, Pflegeheimen, Pflegestützpunkt etc. Nichtsdestotrotz gibt es einige gegenwärtige und künftige zu lösende Herausforderungen für das MZL. Hierzu gehört, das derzeit sehr gute Niveau der ambulanten medizinischen Gesundheitsversorgung zu erhalten, die Anpassung an die Bedürfnisse der älteren Bevölkerung in der ländlichen Region, sich als kommunales Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) gegenüber den Klinik-MVZ auf dem Gesundheitsmarkt zu behaupten und natürlich die adäquate Nachbesetzung von Arztstellen. Hier wurden bereits verschiedene Maßnahmen zur Gewinnung neuer Ärztinnen und Ärzte getroffen. So gibt es beispielsweise gemeinsame Werbekampagnen mit der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg. Zudem beschäftigt das MZL derzeit drei Weiterbildungsassistenten/-innen. Bei Ihnen handelt es sich um bereits ausgebildete Mediziner, die aber noch einige Stationen absolvieren müssen, bevor sie ihren Facharzt erhalten. Das Ziel ist es, dass diese Weiterbildungsassistenten/-innen auch nach Ihrer Weiterbildung im MZL beschäftigt bleiben und so mittelfristig Ärzte/-innen für unsere Region gewonnen werden können. Darüber hinaus ist langfristig ist die Errichtung eines hausärztlichen Kompetenzzentrums vorgesehen. Dabei soll die medizinische Versorgung in der Stadt Lübbenau/Spreewald für alle Bürgerinnen und Bürger auch zukünftig sichergestellt werden. Ein zentrales Thema ist dabei Entlastung der Ärzte durch eine Managementfunktion der MZL-GmbH, die Delegation ärztlicher Leistungen an agneszwei-Fachkräfte und die Substitution ärztlicher Leistungen durch Physician Assistant-Fachkräfte am Standort. Das bedeutet, dass wiederkehrende ärztliche Routine Leistungen zukünftig durch sogenannte Arztassistenten übernommen werden. Die vollständige Präsentation ist im Bürger- und Ratsinformationssystem abrufbar.

Abschließend erfolgte für die Mitglieder des Ausschusses „Gesundheit, Soziales und Frauen“ die Beratung und Beschlussfassung über einen Fördermittelantrag der Selbsthilfegruppe „Multiple Sklerose“. Dem Antrag wurde einstimmig zugestimmt.