Der Luckauer Behindertenbeirat besuchte am 17.08.2023 mit Gästen aus der Stadtverwaltung, der Stadtverordnetenversammlung sowie Frau Weiss, Projektkoordinatorin Sozialraumanalyse Luckau, das Haus „Mamre“ in Luckau. Der Vorsitzende Martin Brasse hatte im Rahmen der ordentlichen Sitzung zur Vorstellung der Einrichtung für Menschen mit Behinderungen durch Frau Guckel, Leiterin der besonderen Wohnform, eingeladen. Was dem Besucher schnell vermittelt wird: Selbstständigkeit wird - soweit wie möglich - groß geschrieben. Bereits vor dem Haupteingang begrüßte ein Bewohner die Gruppe des Behindertenbeirats. Sein Gang führte ihn zum Briefkasten, um zu sehen, ob Post gekommen sei. Frau Guckel bemerkte darauf hin, dass dies eine seiner täglichen Aufgaben sei. Denn es sei wichtig, auch neben den vielen Einschränkungen im Leben, den Betroffenen so viel Normalität wie möglich zu vermitteln. Zunächst ging es dann in die einzelnen Wohngruppen mit den gepflegten und freundlich gestalteten Zimmern. Vom Gemeinschaftsraum geht es dann in den hinteren Teil des Hauses; den liebevoll gestalteten Garten.
Zwei Bewohner, augenscheinlich die Gärtner, saßen gerade auf der Bank und legten wohl ein Päuschen nach getaner Arbeit ein. Als sie die Besucher sahen, freuten sie sich und erzählten über ihr Hobby. In den oberen Geschossen des Hauses sind u. a. die Küche, eine Holzwerkstatt und ein Veranstaltungsraum untergebracht. Die Leiterin machte darauf aufmerksam, dass zwei Köche für die Mittagsverpflegung in Luckau sowie für die Einrichtung in „Kapernaum“ Waltersdorf sorgen. Für das Frühstück und das Abendessen seien die Bewohner mit ihren Betreuern selbst verantwortlich. Jeden Tag werden die Bewohner mit einem kleinen „Einkaufszettel“ ausgestattet, um für diese Mahlzeiten die passenden Zutaten aus der Küche zu holen. Wer handwerklich geschickt ist, dem steht die Holzwerkstatt offen. Einige handgefertigte Objekte konnten hier in Augenschein genommen werden. Nach dem Rundgang versammelten wir uns in dem Veranstaltungsraum. Dieser werde u. a. für Feiern, Andachten und Sitzungen genutzt. Frau Guckel weist an dieser Stelle drauf hin, dass die besondere Wohnform 1996 für Erwachsene mit geistiger Behinderung errichtet wurde. Das Objekt bietet 32 Plätze für mittelgradig- bis schwerst- und schwerstmehrfach behinderte Menschen. Nach dem Rundgang verabschiedete sich der Behindertenbeirat und bedankte sich für die umfänglichen Informationen rund um das Haus und die Arbeit.
Besonders geprägt - so der Eindruck des Behindertenbeirates - wird die Wohnstätte von der familiären Atmosphäre zwischen Betreuern und Bewohnern und dem Ziel, so viel Selbstständigkeit wie möglich den Bewohnern zu übertragen. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die Mitarbeiter für ihre Arbeit.
Text: Andreas Jahnke
Fotos: Evangelisches Diakonissenhaus Wohnstätte Haus Mamre, Frau Guckel