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Luckauer Lokalanzeiger (beiliegend Amtsblatt für die Stadt Luckau)
Ausgabe 13/2024
Die Stadtverwaltung informiert
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Neuigkeiten aus dem Bereich Klima und Umwelt der Stadtverwaltung

Bürgermeister Gerald Lehmann

Dr. Hildmann

Klimabaum

Regionale Energiekonferenz in der Kulturkirche am 25.09.2024

Der Zeitraum ab der letzten Septemberwoche bis zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe in der zweiten Oktoberhälfte war bis Dato sehr ereignisreich, was die Aktivitäten im Bereich Umwelt und Klimawandel betrifft. Dazu lesen Sie die entsprechenden Berichte an dieser Stelle.

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Den Anfang unserer Berichte bildet eine Kurzzusammenfassung einer Veranstaltung am 25.09.2024. An diesem Tag wurde in unserer Kulturkirche in Luckau von der Industrie- und Handelskammer Cottbus und der Regionalen Planungsgemeinschaft Lausitz-Spreewald, ebenfalls mit Sitz in Cottbus, eine Regionale Energiekonferenz abgehalten.

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Bis zu 80 Gäste aus öffentlichen Verwaltungen und der Privatwirtschaft des Landes Brandenburg, die sich beruflich mit Fragen zu Energienetzplanung, Energieeffizienzsteigerung und Projekten zum Ausbau erneuerbarer Energien auseinandersetzen, kamen aus diesem Anlass zusammen, um sich bei zahlreichen Vorträgen miteinander zu diesen Themen auf den neuesten Stand in unserer Region bringen zu lassen. Da insbesondere Windkraft- und Solaranlagen in Luckau weiter ausgebaut werden und dafür in unseren Bauleitplänen auch zusätzliche Flächen ausgewiesen worden sind, waren diese Themen von besonderer Relevanz für unsere Stadt.

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Die Veranstaltung wurde durch unseren Bürgermeister, Gerald Lehmann, eröffnet, und der Klimaanpassungsmanager der Stadt Luckau, Jérôme Haßler, hielt im Namen der Stadt einen Vortrag zur Situation der Klimaanpassung und des Ausbaus der erneuerbaren Energien in Luckau.

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Es gab über den Tag verteilt 8 weitere Vorträge zu den unterschiedlichsten Aspekten der genannten Gesamtthematik. Die Themenvielfalt behandelte u.a. Fördermöglichkeiten von Projekten im Zusammenhang mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien durch die Bundes- und Landesregierung, Probleme bei der Genehmigung von Stromtrassen und innovative technologische Ansätze in der Privatwirtschaft in diesem Bereich. Die Referenten kamen u.a. von der Bundesnetzagentur, der Förderbank des Landes Brandenburg, Universitäten und mittelständischen Unternehmen.

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Fortsetzung der Akteurs- und Bürgerbeteiligung für die Erarbeitung des Klimaanpassungskonzeptes der Stadt Luckau

Hierzu gab es am 15.08. und am 01.10. in jüngster Zeit gleich zwei Veranstaltungen.

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Am 15.08.2024 ging es um Leitbildentwicklung und die Erarbeitung einer Klimaaktionskarte für die Stadt Luckau.

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Eine Leitbildentwicklung für die städtische Prioritätensetzung im Zusammenhang mit der Bewältigung der beträchtlichen Klimawandelfolgen und die Frage einer Klimaaktionskarte sind eng miteinander verwobene Themen.

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Die Leitbildentwicklung ist ein komplexer Prozess, der es erlaubt verschiedene mögliche Entwicklungsszenarien einer Stadt und zu deren Umsetzung benötigte Ressourcen miteinander zu vergleichen und gegeneinander abzuwägen.

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Da jede Kommune auch von den Erfahrungen anderer Kommunen lernen kann und auch sollte, erklärte sich Markus Lahr von der Präsensstelle der Technischen Hochschule Wildau aus dem Luckenwalder Büro der TH Wildau freundlicherweise dazu bereit, zu dem dortigen bereits sehr weit fortgeschrittenen Prozess der Leitbildentwicklung zu referieren.

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Die Präsensstellen der Hochschulen des Landes Brandenburg sollen ein Bindeglied sein zwischen den Hochschulen, Kommunen und der lokalen Wirtschaft. Angestrebt ist, dass in jedem Landkreis Brandenburgs eine Präsensstelle vor Ort beratend zur Verfügung steht. Die dortigen Mitarbeiter sind jeweils an die einzelnen Hochschulen angegliedert.

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Der bereits mehrfach zu Vorträgen und Diskussionen in Luckau anwesende Atmosphärenphysiker Dr. Will, von der Brandenburgisch Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU), übernahm den zweiten Vortrag zum Thema einer Klimaaktionskarte für die Stadt Luckau.

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Eine Klimaaktionskarte visualisiert die am stärksten vom Klimawandel betroffenen Orte und beantwortet gleichzeitig die Frage, wo Klimaanpassungsmaßnahmen mutmaßlich am kosteneffektivsten wirken. In Zeiten, in denen Städte wie Luckau mit einer immer schwieriger werdenden Haushaltslage zu kämpfen haben, ist die Balance zwischen sparsamer Haushaltsführung in der Gegenwart und der Finanzierung von Klimaanpassungsmaßnahmen, die für künftige Generationen die Kosten der Bewältigung der Klimawandelfolgen deutlich senken helfen, immer ein nicht ganz einfacher Abwägungsprozess. Eine Klimaaktionskarte kann genauso wie die Erkenntnisse aus einer Leitbildentwicklung bei diesem Abwägungsprozess sehr hilfreich sein.

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Man kann Klimaaktionskarten mit großem finanziellem Aufwand sehr umfassend erarbeiten, wie viele Großstädte es bereits getan haben, oder man kann sich lokal auf wenige, sorgsam ausgewählte, dafür aber vor Ort extrem wichtige inhaltliche Schwerpunkte konzentrieren. Damit kann man Zeit- und Finanzaufwand deutlich reduzieren. Dies wurde in kleinem Kreis in einer Gruppendiskussion an diesem sommerlichen Abend in der Kulturkirche versucht und gelang auch zum Teil. Dennoch ist dieser Prozess für Luckau noch nicht abgeschlossen. Hierfür benötigen wir weiterhin das Engagement der Luckauer Stadtgesellschaft bei zukünftigen Veranstaltungen.

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Die zweite erwähnte Abendveranstaltung im Rahmen der Erarbeitung des Klimaanpassungskonzeptes der Stadt Luckau in der Kulturkirche am 01.10.2024 behandelte noch einmal das wichtige Handlungsfeld Klimawandelauswirkungen auf Wasserhaushalt, Boden, Landnutzung und Biodiversität.

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Dr. Hildmann vom Institut für Bergbaufolgelandschaften e.V. in Finsterwalde hielt einen Vortrag zum Zusammenhang zwischen veränderten klimatischen und natürlichen Bedingungen - namentlich Lufttemperaturen, Niederschlag und Grundwasserspiegel - und den Folgen für Biodiversität und Landnutzung. Er präsentierte diese Zusammenhänge anhand eines eigenen umfassenden Forschungsprojektes für den Nachbarlandkreis Elbe-Elster namens IAWAK (auf der Webseite des Instituts finden sich nähere Informationen dazu: https://www.iawak-ee.de/). Da der benachbarte Elbe-Elster Landkreis mit ähnlichen Herausforderungen wie Luckau zu kämpfen hat und sich der Thematik Klimawandel, Klimaschutz und Klimaanpassung schon seit sehr mehr als 10 Jahren personell sehr engagiert widmet, können dortige Erfahrungen wichtige Impulse auch für unser Vorgehen in Luckau geben.

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Der zweite Vortrag, erneut von Dr. Will von der Brandenburgisch Technischen Universität Cottbus-Senftenberg gehalten, präsentierte erste Erkenntnisse aus der Klimadatenauswertung für Luckau und Umgebung für die die nächsten 30 Jahre. Die Haupterkenntnis ist, dass weitere stärkere klimatische Veränderungen auch bei uns in Luckau zu erwarten sind, auf die wir uns individuell und als Stadtgesellschaft einstellen müssen.

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Die Rechenmodelle, auf denen diese Datenauswertung beruht, haben bereits eine solide Verlässlichkeit bewiesen, da für die Vergangenheit modellierte Klimaentwicklungen tatsächlich weitgehend mit den bis Dato tatsächlich gemessenen und beobachtbaren Klimadaten übereinstimmen, d. h. auch für die Zukunft kann man den derzeitigen Modellen erhebliche Aussagekraft beimessen.

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Allerdings bleiben zwei Hauptprobleme für unsere Stadtgesellschaft bestehen: Man kann Veränderungen als solche und die Bedingungen, unter den sie eintreten können, modulieren, aber nicht den genauen Zeitpunkt des Eintretens dieser Veränderungen. Weiterhin kann es passieren, dass Perioden mit z. T. entgegengesetzten Wetterextremen auftreten können. Auch diese Umschwünge können zeitlich nicht mit der wünschbaren Sicherheit vorhergesagt werden, nur dass damit zu rechnen ist, kann postuliert werden. Auf diese volatilen Unsicherheiten müssen wir uns als Stadtgesellschaft bei unseren Planungen ebenfalls einstellen.

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Nach beiden Vorträgen ergaben sich spannende und tief in die jeweilige Materie einsteigende Diskussionen mit den anwesenden Bürgern und anderen professionell mit diesen Fragen befassten Akteuren aus unserer Stadt und Region.

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Eine Internationale Konferenz im Europäischen Haus Berlin mit Luckauer Beteiligung

Als letztes Ereignis sei noch eine Veranstaltung - ebenfalls am 01. 10. 2024 - im Europäischen Haus Berlin, dem Sitz der Deutschland-Vertretungen von u.a. Europäischer Kommission und Europaparlament, an der unser Klimaanpassungsmanager teilnahm, erwähnt.

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Er hielt dort einen Vortrag im Rahmen einer Podiumsdiskussion, für die die stellvertretende Leiterin der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland die Eröffnungsworte sprach. Es ging hauptsächlich um die Frage, wie Maßnahmen im Rahmen von Klimaanpassung und Klimaschutz den Strukturwandel in Regionen, wie z. B. der Lausitz, positiv unterstützen können.

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Da das Thema des Umgangs mit dem Klimawandel ganz oben auf der Agenda der Stadt Luckau steht, erläuterte Herr Haßler den laufenden Prozess der Klimaanpassung in der Stadt Luckau, die dahingehenden Pläne unserer Stadt und die hierbei bis Dato gemachten Erfahrungen. Der Vortrag erfreute sich großer Resonanz und Interesse bei den Anwesenden aus zahlreichen Ländern der EU und des Westbalkans. Es wurden seitens der Organisatoren der Veranstaltung konkrete Zusagen gemacht, um diesen Prozess in Luckau zu unterstützen.

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Neuigkeit zum Luckauer Klimabaum am Mönchhof

Wie die Leser aus früheren Ausgaben des Amtsblatts und/oder über die Internetseite der Stadt bereits wissen, ergab sich aus einem Workshop Ende Juni d. J. mit Bürgern und Mitarbeitern der Stadtverwaltung die Idee der Aufstellung eines „Klimabaums“ im Stadtgebiet. Trotz des vielen Grüns in und um die Stadt herum fehlt es an einigen für die Bürger attraktiven Stellen noch immer an ausreichend schattigen Plätzen. Für die Behebung dieses negativen Umstands soll der „Klimabaum“ ein Symbol und eine mögliche Maßnahme sein, die an anderen Plätzen in Kernstadt und Ortsteilen repliziert werden kann.

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Gleichzeitig wollen die Initiatoren einen Ort schaffen, wo man gemeinsam zum Thema Klimawandel in Luckau und möglichen Anpassungsmaßnahmen an klimatische Veränderungen, wie z. B. verstärkte Hitze bei Tag und Nacht, Dürreperioden und Starkregenereignissen, gemeinsam zu Lösungen für den Umgang mit diesem Wandel ins Gespräch zu kommen kann. Daher gehören zum Baum eine Infotafel, Bänke und ein Ideen-Briefkasten. Als weitere, aber noch nicht umgesetzte Idee sollen in Zukunft an diesem Ort der Installation auch öffentliche Veranstaltungen organisiert werden.

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Da bisher noch nicht über den endgültigen Standort des Baums entschieden worden ist und dieser ursprünglich auch an anderen Orten aufgestellt werden sollte, wurde der Baum zunächst in einem Metallkübel gepflanzt, aber aus baumpflegerischen Gründen muss derzeit entschieden werden, wo der Baum fest in den natürlichen Boden verwurzelt wird und damit seinen endgültigen Standort findet. Auch darüber werden wir Sie auf dem Laufenden halten.

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Diese kleine Baumpflanzaktion kann im Zusammenhang mit Baumspenden aus privater Hand und mit gesetzlich vorgeschriebenen Ausgleichsmaßnahmen für Flächen mit Solar- und Windkraftanlagen durchaus interessante Anstöße für Vorschläge der Bürger geben, um seitens der Stadt zusätzliche Standorte, die geeignet sein könnten, in den Blick zu nehmen.