Liebe Bürgerinnen und Bürger,
vor einem halben Jahr eröffneten wir das neue Museum 1632 an der Gustav-Adolf-Gedenkstätte am Ortseingang Richtung Leipzig. Dieses Museum widmet sich nicht nur der Schlachtfeldarchäologie, sondern ist auch eine Kriegsgedenkstätte zugleich. Anders als viele Denkmäler, die großen Kriegsherren gewidmet sind, erinnert es an die einfachen Soldaten, die im Krieg ihr Leben verloren. Ein Mahnmal für den Frieden.
Am 8. Mai 2025 jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 80. Mal. Vor acht Jahrzehnten endete ein Krieg, der unermessliches Leid über die Welt brachte. Millionen Menschen wurden Opfer, Europa lag in Trümmern, und die Wunden des Krieges waren tief. Doch aus dieser Katastrophe erwuchs eine neue Hoffnung: der Wille zum Frieden.
Heute leben wir in Deutschland seit 80 Jahren ohne Krieg – eine historisch einmalige Friedenszeit. Ich bin dankbar, seit über 50 Jahren in Frieden zu leben. Dieser Frieden ist kein Selbstläufer. Er ist das Ergebnis harter Arbeit, der Versöhnung ehemaliger Feinde, der Entstehung gemeinsamer Werte und internationaler Zusammenarbeit.
Auch während der Teilung Deutschland standen sich Soldaten zweier Armeen tagtäglich kampfbereit gegenüber. Dass es nicht zu Kriegshandlungen kam, verdanken wir den verantwortungsvollen Entscheidungsträgern, die den Weg der Diplomatie wählten, auf Verhandlungen setzten und den Dialog suchten.
Gerade in unserer heutigen Zeit, in der Konflikte weltweit zunehmen und der Frieden an vielen Orten bedroht ist, müssen wir uns bewusst sein, Frieden ist keine Selbstverständlichkeit. Er muss jeden Tag aufs Neue verteidigt werden – durch Dialog statt Hass, durch Zusammenhalt statt Spaltung, durch konsequente Arbeit am gemeinsamen Ziel statt persönlicher Befindlichkeiten und durch den Mut, für Demokratie und Freiheit einzustehen.
Das Gedenken an das Kriegsende mahnt uns, die Lehren der Vergangenheit nicht zu vergessen. Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass unsere Kinder und Enkel weiterhin in einer friedlichen Welt aufwachsen. Das ist unsere Verantwortung – und unser Auftrag für die Zukunft.
Pfarrer Armin Pra und Bürgermeister Mirko Kother sind sich einig: Es ist unsere Pflicht, der Gefallenen zu gedenken und den Frieden zu bewahren. Anlässlich des 80. Jahrestags findet am 8. Mai 2025 17:00 Uhr eine Kranzniederlegung auf dem Friedhof in Lützen statt. Mitwirkende sind unter anderem der Volkschor, die Schüler der freien Gesamtschule und Mitglieder der Privilegierte Schützengilde Lützen1608 e.V.
In stillem Gedenken,