Wollten Sie schon immer einmal die Schweiz besuchen? Am 19. Juli 2024, um 17 Uhr bietet sich Ihnen die Gelegenheit. Natürlich müssen wir dafür nicht eine Autofahrt von 750 km auf uns nehmen, ein kurzer Spaziergang reicht auch. Wenn Sie jedoch hohe Berge, die Heidi, den Geißen-Peter oder den Alm-Öhi sehen wollen, damit können wir leider nicht dienen.
Unweit vom Schloss beginnt sie, die „Schweiz“. Vielleicht ist der Begriff den Alteingesessenen noch bekannt, aber kennen sie auch dessen Bedeutung. Selbst ich, die ich in Lützen geboren bin, habe zwar schon etwas davon gehört, aber warum „Schweiz?“, das entzieht sich meiner Kenntnis. Da muss erst ein Mann aus Deutschneudorf (Erzgebirge) kommen, um für Aufklärung zu sorgen. Hans-Georg Walther, ein leidenschaftlicher Forscher, hat sich mit dem Thema vertraut gemacht.
Er schreibt dazu:
„Es wird ein Rundgang durch 150 Jahre Geschichte von Lützens Süden. Um 1880 gab es dort nur weites Feld. Mit dem Bau der Zuckerfabrik begann das „Industriezeitalter“ an der Straße nach Weißenfels. Der späte Bahnanschluss 1898 „Leipzig – Lützen – London“ verbindet Lützen mit der „Welt?“. Lützen beginnt sich von einer Ackerbürgerstadt zu einer Industrie-Arbeiterstadt zu entwickeln. Der Architekt Karl Heine baute und plante ab 1906 in Lützens Süden u.a. Wohnhäuser, Genossenschafts-Wohnblöcke und moderne Familienhäuser. Für das Feierabendbier standen 4 Gaststätten zur Verfügung. Man musste nur aus dem Zug stolpern, und schon landete man in der ersten.
Wo einst die Industrie (Zuckerfabrik) und Gewerbeobjekte (Getreidehandel Meinhardt) standen, da befinden sich heute Konsumtempel. Auch ein Gewerbegebiet wurde bereits 1925 in einem Generalbebauungsplan im Süden von Lützen vorgesehen, jedoch wurde der Plan erst nach der Wende realisiert. Heute sind dort mehrere Unternehmen angesiedelt, die sicherlich auch von der guten Anbindung profitieren.“
So, nun kennen Sie die Größe und das Ausmaß unserer „Schweiz“, aber woher der Name kommt, das ist nach wie vor ein Geheimnis. Sollten Sie jetzt vor Neugier „zerfressen“ sein, dann kommen Sie doch einfach an dem 19. Juli, um 17 Uhr in den kleinsten Schlosshof Deutschlands. Ich denke, dass nicht nur die Bewohner dieses Landstriches an der Aufklärung interessiert sein könnten, sondern auch alle anderen, die einfach nur in Lützen wohnen.
Hans-Georg Walther wird nach altbekannter Manier zuerst einen Vortrag im Schlosshof halten, bevor dann das Gelände erkundet wird. Da einige Gebäude, der neuen Zeit geschuldet, ihren Standort opfern mussten, zeugen heute wenigstens noch Fotos von ihrem damaligen Dasein. Diese wird er Ihnen nicht vorenthalten.
Zwei Mal wurden wir bei unseren Rundgängen schon vom Regen überrascht, was auch dieses Mal nicht auszuschließen wäre. Die Veranstaltung findet aber trotzdem statt, denn es gibt tolle Erfindungen – den Regenschirm und die Regenjacke. Aus Erfahrung weiß ich, dass das sinnvolle Utensilien sind. Peu à peu lüftet Hans-Georg die Geheimnisse unserer Stadt. Das wird also wohl nicht der letzte Rundgang werden.
Ich hoffe, wir sehen und hören uns!
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