Auch im vergangenen Jahr stand in Neukieritzsch auf dem Markt ein wunderschöner lichtergeschmückter Weihnachtsbaum. Er konnte in seiner Größe mit den Bäumen anderer Städte gut konkurrieren. So war er beispielsweise höher als der Baum der Kreisstadt Borna und besser gewachsen als der Baum der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover.
Die Stadtverwaltung Hannovers ließ damals ihren Baum im Nachbarbundesland Schleswig-Holstein - mindestens 175 km entfernt - schlagen. Weil er etwas schief gewachsen war und auf dem Transport zwei Äste abgebrochen wurden, erhielt er von den Bürgern u.a. den Spottnamen „Tannelore Krummzweig“. Und einen Baum aus so großer Entfernung zu holen, war und bleibt aus verschiedener Sicht schon sträflich. Wenn dann noch Äste beschädigt wurden, hatte auch der sorgsame Umgang durch die Handelnden gefehlt.
Nicht so in Neukieritzsch. Der Chef des Bauhofs, Mario Teske, wählte aus verschiedenen Angeboten von Baumbesitzern den wunderschönen Baum der Familie Fuchs im benachbarten Großzössen aus. Der Baum wurde „verlustlos in jeder Beziehung“ nach Neukieritzsch gebracht. Die Bauhofmitarbeiter stellten ihn auf dem Markt auf. Schließlich wurden die alten Kugellampen durch eine neue Lichterkette ersetzt, die von Frau Cordula Flieger, Apothekerin der Lindenapotheke in Neukieritzsch, der Gemeinde gespendet worden war.
Der Baum erstrahlte in der Advents- und Weihnachtszeit in seiner ganzen Schönheit mit wetterfester, moderner und stromsparender LED-Beleuchtung zur Freude der Einwohner und Besucher Neukieritzschs.
Claus Bruncke