Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft Georg-Ludwig von Breitenbuch
Einwohnerin Gaby Ecke
Trio Tonkollektiv Leipzig, Mitte: André Piesch
Segnung der neuen Fahne
Fahnenträger Patrick Richter an der Spitze des Umzugs
Schauvorführung der Jugendfeuerwehr Kahnsdorf
Abendlicher Fackelumzug durch den Ort
Übergabe durch Fahnen-Fassmann an die Feuerwehr Großzössen, Ilona Hensel
Ein Jahrhundert im Dienst am Nächsten – das feierten die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Großzössen am 6. und 7. September 2025 mit einer eindrucksvollen Jubiläumsveranstaltung.
Ortswehrleiter Klaus Gassner richtete zur Eröffnung der Feierlichkeiten bewegende Worte an die Gäste:
„Ob Brand, Unfall oder Notlage – wir stehen bereit und füreinander ein, im Dienst für die Gemeinde und unsere Gesellschaft.“
Diese Worte fassten zusammen, wofür die Feuerwehr in Großzössen seit 1925 steht: Engagement, Mut und gelebtes Miteinander.
Die 100-Jahrfeier war ein Gemeinschaftswerk vieler engagierter Menschen. Die Kameradinnen und Kameraden der Wehr stellten das Fest gemeinsam mit der Interessengemeinschaft Neue Helene e. V. auf die Beine – und schufen ein unvergessliches Wochenende voller Tradition, Freude und Dankbarkeit.
Bereits in ihren Grußworten zollten Staatsminister Georg-Ludwig von Breitenbuch, Landrat Henry Graichen, Bürgermeister Thomas Meckel und der stellvertretende Vorsitzende des Landesfeuerwehrverbandes David Zühlke den Einsatzkräften großen Respekt und Anerkennung.
Auch die befreundeten Feuerwehren, insbesondere aus Deizisau, der Partnergemeinde von Neukieritzsch, überbrachten Geschenke und Glückwünsche.
Eine besondere Überraschung bereitete Einwohnerin Gaby Ecke: In aufwendiger Handarbeit fertigte sie einen ein Meter großen St. Florian in einer Vitrine und überreichte jedem Mitglied ein Abzeichen mit dem alten Dienstsiegel der ehemaligen Gemeinde Großzössen, unter dessen Zeichen das Jubiläum stand. Dieses historische Siegel findet sich auch auf der neuen, kunstvoll gefertigten Feuerwehrfahne der Firma Fahnen-Fassmann aus Plauen wieder.
Einer der emotionalsten Höhepunkte des Festwochenendes war die Weihe der neuen Feuerwehrfahne in der bis auf den letzten Platz gefüllten St.-Nikolai-Kirche Großzössen.
Pfarrerin Ulrike Franke leitete die feierliche Zeremonie, begleitet von einem Trio des Tonkollektiv Leipzig unter der Leitung von André Piesch.
Nach der Eröffnung durch die Pfarrerin sprach auch der Schirmherr der Fahnenweihe, Bürgermeister Thomas Meckel, zu den Anwesenden und würdigte die Bedeutung des Ehrenamts.
Als Pfarrerin Franke die neue Fahne segnete, herrschte eine feierliche Stille – ein Moment, der vielen Gästen in Erinnerung bleiben wird.
Im Anschluss überreichten Ortswehrleiter Klaus Gassner und der stellvertretende Gemeindewehrleiter Stefan Bruckmann allen Spenderinnen und Spendern Erinnerungsbänder und befestigten ein großes Spenderband an der Fahne, auf dem sämtliche Unterstützer namentlich verewigt sind.
Nach Gebeten und Fürbitten erfolgte der Fahnenausmarsch, bevor die neue Fahne am Abend beim stimmungsvollen Fackelumzug unter Begleitung der Schalmeienkapelle Großpösna Weiß-Grün 1950 e. V. erstmals im Ort präsentiert wurde.
Nach der feierlichen Weihe begann das eigentliche Jubiläumsfest – und es ließ keine Wünsche offen.
Die Eröffnung übernahmen Bürgermeister Thomas Meckel und Ortswehrleiter Klaus Gassner gemeinsam, begleitet vom Salutschießen der Privilegierten Großkaliberschützen Haselbach e. V.
Die Besucher konnten sich auf ein abwechslungsreiches Programm freuen: eine Ausstellung historischer Feuerwehrfahrzeuge und des THW OV Borna, spannende Schauvorführungen der Einsatzabteilung sowie einen Kran mit Gondel, der – dank des Sponsorings von Kamerad Peter Kling – zum Publikumsmagneten wurde.
Auch die Bastelstraße der IG Neue Helene zog viele Kinder an, ebenso wie die große Hüpfburg in Form eines Feuerwehrfahrzeugs.
Am Samstagabend sorgten die Prinzengarde und das Männerballett des Karnevalsvereins Neukieritzsch für beste Stimmung – ein herzliches Dankeschön an die Organisatoren der IG Neuen Helene e.V. für diese gelungene Überraschung.
Der Frühschoppen am Sonntag begann zünftig mit der Feuerwehrblaskapelle Frohburg, und die Erbsensuppe aus der Gulaschkanone fand unter den zahlreichen Lanz-Bulldog-Freunden aus Kahnsdorf und Umgebung reißenden Absatz. Für musikalische Unterhaltung sorgte an beiden Tagen DJ Steph aus Böhlen.
Bereits seit Dezember 2024 hatten die Kameradinnen und Kameraden das Jubiläum akribisch vorbereitet – und all die Mühen haben sich gelohnt:
Das Wochenende wurde zu einem historischen Ereignis, das noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Besonderer Dank gilt der Feuerwehr Lobstädt und der Jugendfeuerwehr Kahnsdorf für ihre beeindruckenden Vorführungen.
Die Kameraden aus Lobstädt demonstrierten bei einem simulierten Verkehrsunfall ihr Können mit hydraulischen Rettungsgeräten und zeigten eindrucksvoll, wie eine patientengerechte Rettung abläuft.
Auch die Wehren aus Kahnsdorf, Neukieritzsch und Borna unterstützten die Fahnenweihe und sorgten für die Absicherung des Fackelumzugs.
Ein herzliches Dankeschön geht außerdem an den Abschleppdienst Albrecht für die Bereitstellung des Übungsfahrzeugs, an die Buffalo-Ranch für die Gulaschkanone sowie an die vielen privaten Helferinnen und Helfer, ohne deren Einsatz dieses Fest nicht möglich gewesen wäre.
Großer Dank gebührt ebenso der Gemeindeverwaltung Neukieritzsch mit Bürgermeister Thomas Meckel und den Mitarbeitern des Bauhofs, die die Feuerwehr tatkräftig unterstützten – vor, während und nach dem Fest.
Ein besonderer Dank geht an Pfarrerin Ulrike Franke für die würdevolle Gestaltung der Fahnenweihe in der St.-Nikolai-Kirche.
Die neue Feuerwehrfahne ist ein wahres Schmuckstück – sie verleiht der 100-Jahrfeier einen würdigen Rahmen und wird die Wehr noch viele Jahrzehnte begleiten.
Durch Beharrlichkeit, Teamgeist und die Unterstützung vieler Spender konnte sie in der renommierten Fahnenmanufaktur Fahnen-Fassmann in Plauen gefertigt werden.
Am 28. August 2025 holten Ilona Hensel, Klaus Gassner und Stefan Bruckmann die Fahne persönlich in Plauen ab.
Nach einer fachkundigen Einführung durch die Manufaktur wurde die Übernahme offiziell bestätigt – ein stolzer Moment für alle Beteiligten.
Die Vorderseite der Fahne zeigt mittig einen Feuerwehrhelm mit Axt, Beil und Leiter, eingerahmt von den Jahreszahlen 1925 und 2025.
In den Fahnenecken ist kunstvoll Eichenlaub eingestickt, und in der unteren Ecke befindet sich das historische Dienstsiegel von Großzössen aus dem Jahr 1921.
Die Rückseite trägt das Gemeindewappen von Neukieritzsch, umrahmt von den traditionellen Leitsprüchen:
„Gott zur Ehr’, dem Nächsten zur Wehr“
und
„Helfen in Not ist unser Gebot.“
Das Motiv „Hammer und Schlegel“ verweist zudem auf die jahrzehntelange Prägung der Region durch den Bergbau.
Was hat es mit dem alten Dienstsiegel auf sich?
Kamerad Stefan Bruckmann entdeckte es bei der Sichtung alter Akten im Archiv der Gemeindeverwaltung.
Der erste Versuch, daraus ein offizielles Ortswappen zu entwickeln, scheiterte damals an den Kosten – eine solche Gestaltung kann bis zu 3.000 Euro betragen.
Doch der Wunsch, das Siegel in die neue Fahne einzuarbeiten, blieb bestehen.
Eine Anfrage von Ilona Hensel beim Sächsischen Staatsarchiv ergab, dass das Siegel dort archiviert ist.
Es zeigt in der Mitte eine Tanne, flankiert von zwei Männern in Zunftkleidung – ein Hinweis auf die ursprüngliche Wald- und Handwerkskultur der Region, bevor der Bergbau das Landschaftsbild prägte.
„Unsere Feuerwehrfahne verpflichtet uns zur treuen Zusammengehörigkeit und dient der Tradition und Repräsentation.
Sie steht hoch in unserem Ansehen, weil sie Ausdruck unserer freien Wahl zur Feuerwehrgemeinschaft ist, weil sie uns an gemeinsam erlebte Tage erinnert und weil sie vom hohen Alter unserer Wehr zeugt.“
– so beschreibt es der Fahnenausschuss, bestehend aus Klaus Gassner, Margitta Patzschke, Stefan Bruckmann, Dieter Stachera, Rolf Seeling und Ilona Hensel.
Ein aufrichtiger Dank gilt allen Spenderinnen und Spendern, die mit ihren Beiträgen die Anfertigung der neuen Fahne ermöglicht haben.
Besonderer Dank geht an die Stiftung Lebendige Gemeinde Neukieritzsch für eine Zuwendung in Höhe von 4.069,80 € sowie an die Stiftung Energiepark Witznitz für 2.186,02 €.
Darüber hinaus unterstützten zahlreiche Privatpersonen, Vereine und Unternehmen die Feuerwehr Großzössen – von Handwerksbetrieben über regionale Firmen bis hin zu Bürgerinnen und Bürgern, die mit kleinen und großen Beträgen zum Gelingen beitrugen.
Ihnen allen gilt der herzliche Dank der gesamten Wehr.
Ein Jahrhundert Freiwillige Feuerwehr Großzössen – das bedeutet 100 Jahre Einsatzbereitschaft, Kameradschaft und Dienst am Menschen.
Mit der neuen Feuerwehrfahne, einem unvergesslichen Festwochenende und der großen Unterstützung der Bevölkerung hat die Feuerwehr ein starkes Zeichen gesetzt:
Tradition, Stolz und Gemeinschaft leben in Großzössen weiter.