Am 2. September 2024 machte sich die Klasse 3a der Grundschule Malschwitz auf große Wanderschaft. Gleich früh um 8 wurde das Ränzlein geschnürt und ab ging es über den Naturlehrpfad von Guttau nach Wartha. Links und rechts vom Wegesrand genossen die Kinder fast alle Attraktionen des Wanderweges. Zwischendurch gab es ein zünftiges Picknick. Leider war für die Besteigung des Aussichtsturmes keine Zeit mehr, denn in Wartha wurden wir ja schon erwartet. Das alte Schulhaus winkte von weitem mit dem kleinen Glockentürmchen. Im Inneren des Gebäudes befindet sich nämlich das „Sorbische Schulmuseum“.
Frau Konecht, die Museumsleiterin, begrüßte uns schon freundlich an der Eingangstür. Schnell durften wir das alte Klassenzimmer betreten, in dem ab 1898 Unterricht erteilt wurde. Wir erfuhren, dass die Schüler der damaligen Zeit meist nur sorbisch sprachen und täglich zu Fuß den langen Weg aus den umliegenden Dörfern in die Schule gingen. Es gab ja noch keine Busse und Elterntaxis. In der Erntezeit blieben die Kinder oft zu Hause und mussten auf den Feldern helfen.
Besonders in der Winterzeit bei minus 20 Grad war der Schulweg doch sehr beschwerlich. Keiner besaß dicke Thermojacken oder gefütterte Stiefel. Die Kleidung bestand aus Leinen und war doch recht dünn. Zwei Kinder durften sie auch gleich mal anprobieren.
Die Museumsleiterin zeigte uns, wie man mit dem Griffel auf der Schiefertafel und mit der Gänsefeder auf graues Papier schrieb. Natürlich konnten wir das alles auch gleich ausprobieren. Das machte richtig Spaß und keiner vermisste den Computer, die elektronische Tafel oder das Tablet.
Überall im Klassenzimmer entdeckten wir Drittklässler interessante alte Schulmaterialien, die Frau Konecht zu erklären wusste. Unsere Lehrerin, Frau Braune, fand sogar ihre Schulbank, auf der sie als ABC - Schützin in der Dorfschule Rachlau gesessen hat, denn viele Ausstellungsstücke des Museums wurden aus alten Schulen der Umgebung zusammengetragen.
Und schon läutete das Schulglöckchen und die schöne Unterrichtsstunde war zu Ende. Früher eilten die Kinder schnell zu Fuß nach Hause, aber heute durften sie mit dem Bus nach Guttau zurückkehren, denn bei 30 Grad im Schatten wäre das kein Vergnügen geworden.
Auf diesem Wege möchten wir uns ganz herzlich bei der Museumsleiterin bedanken, die für uns eine anschauliche Stunde zum Thema „Schule früher“ abgehalten hat.
Liebe Frau Konecht, wir nehmen Ihnen auch die „Prügelstrafen mit dem Rohrstock“ und das „Knien auf dem Erbsenbrett oder dem Holzscheit“ nicht übel!