Auf diesem Foto sehr ihr: Fr. Rentsch, Fr. Müller, das Ehepaar Gärtner, Ehepaar Koban, Herr Hartstein, Busfahrer, Frau Wenzel)
Von hinten links nach rechts - Frau Ballack mit Mann, Frl. Müller aus Weißenberg ( die von allen Kollegen „Mützen-Müllern“ genannt wurde), Herr Koban mit Frau, das Ehepaar Bartusch, neben Frau Bartusch eine mir leider heute unbekannte Person, Fr. Kosk und Ehmann, fremde Person, Fr. Nelamischkis, Frau Wenzel, Herr Höhne, Frau Ssykor und das Ehepaar Müller.
Heute habe ich ein Sammelsurium an Informationen aus den 60ern für euch. Ihr wisst ja, die Schulchronik war lange verschollen und ist leider nur lückenhaft wieder aufgetaucht. Doch man kann ihr entnehmen, dass bereits in den 60er Jahren Lernzirkel und Lernpatenschaften an der Schule gegründet wurden. Diese fanden überwiegend in der Oberstufe ab dem Schuljahr 1962/63 statt. Sie hatten zum Ziel, bei allen Schülern zur Leistungssteigerung beizutragen. Könnt ihr euch vielleicht daran erinnern? Jetzt glaube ich doch von einigen Schülern ein leises, aber vielsagendes Stöhnen zu hören. Lernzirkel und Lernpatenschaften bedeuteten für viele den Zwang, sich einmal pro Woche, an einem bestimmten Wochentag, in kleinen Gruppen nachmittags zu treffen. Unter der Leitung des Zirkelleiters, also eines ausgewählten Schülers, galt es dann, den ausgewählten Unterrichtsstoff zu festigen. Der Zirkelleiter vermittelte Wissenslücken an den zuständigen Lehrer und dieser konnte das Thema dann in seinem Unterricht noch einmal erklären. Die Zirkel fanden übrigens zu Hause bei dem Schüler statt. Jetzt überlegt ihr sicher, wie das denn so funktionieren konnte. Ganz einfach, kein Schüler wäre auf die Idee gekommen, sich den Anweisungen zu widersetzen. Außerdem hatte der Direktor, Herr Müller, ein mir bekanntes Motto: „Vertrauen ist gut, doch Kontrolle ist besser!“ So konnte es passieren, dass er am Zirkelnachmittag plötzlich vor der Tür des Zirkelleiters stand. Zum Gelingen trugen natürlich auch die Eltern bei. So erzählte z. B. kürzlich Frau Hoppenz, dass sie für den Lernzirkel ihrer Tochter Ramona, vor Jahrzehnten, oft Kuchen gebacken hatte. Sie überraschte dann die „Lernwilligen“ und versüßte ihnen den Nachmittag.
Lernpatenschaften fanden nicht innerhalb einer Klasse statt. Sie waren eher eine Art „Nachhilfe“. Davon profitierten beide Seiten, der Lehrende und der Lernende. Sie gehörten von nun an einfach dazu. Von Jana, einer Schülerin, die 1990 erfolgreich die 10. Klasse bei mir abschloss, erfuhr ich, wie viel Freude ihr diese Tätigkeit als Lernpatin bereitete und welch großen Stellenwert diese Arbeit für ihr weiteres Leben hatte. Sie gibt heute Schülern noch Nachhilfestunden und ist seit Jahren Dozentin an einer Hochschule.
Anfangs bezeichnete ich meinen Artikel für heute als Sammelsurium. Dem will ich nun nachkommen und das natürlich mit alten Fotos. Letzten Monat erwähnte ich bereits den Lehrerausflug in den Spreewald, doch irgendwie fehlte das Foto dazu. Hier seht ihr einen Teil des Kollegiums. Erkennt ihr vielleicht eure Lehrer?
1963 ging es zum Lehrertagsausflug zu „Assmann“ - wisst ihr noch, wann der Lehrertag war? Ich freute mich immer, wenn die Schüler mit kleinen Blumensträußen in die Schule kamen und einfach damit „danke“ für die Arbeit der Lehrer sagten oder einfach mal ein kleines „Entschuldigung für ...“ übermitteln wollten.
Während des Ausflugs lief ein Spiel von Dynamo Dresden und das wiederum durften Herr Müller und Herr Kabisch nicht verpassen. Kurzum wurde am Radio der Spielstand verfolgt.
Das letzte Foto zeigt Frau Gärtner mit ihrer 1. Klasse am 1. September 1964.
Ihr Lieben, das war’s für heute. Seit gespannt, denn auch nächsten Monat habe ich wieder etwas zu erzählen. Ich sage nur: „Komm‘wir machen eine Reise..“ oder „Pack die Badehose ein ...“.