Im letzten Bericht schrieb ich, dass das Schuljahr 1980/81 in Baruth das letzte für meine Unterstufenlehrerin Frau Ssyckor war. Ihren bevorstehenden Eintritt in das Rentenalter nahm ich zum Anlass davon zu erzählen, wie sie und andere Lehrerinnen und Lehrer die Anfänge des neuen Schulsystems nach dem 2. Weltkrieg in Ostdeutschland erlebt hatte/n. Ihre damaligen Schulkinder sind heute vielleicht schon Urgroßeltern und können eigene Geschichten aus dieser Zeit ihren Nachkommen vermitteln. Ich weiß, dass unsere Kinder mit viel Interesse zuhören, denn im Lehrplan der 4. Klasse gibt es eine Stoffeinheit, die lautet „Schule früher“. Sicherlich habt ihr aus dem letzten Spreeauenboten auch noch das Foto vom Baruther Lehrerkollegium von 1950 vor Augen.
Die Jahre von 1946 bis zu meiner „Geburt“ 1951 habe ich für euch eingeflochten, damit ihr versteht, wie glücklich sich alle fühlten, dass die schweren Nachkriegsjahre endlich vorüber waren und die Kinder in einer neuen geräumigen Schule, also bei mir, unterrichtet werden konnten. Gleichzeitig waren die Menschen hier auch etwas stolz auf ihren neuen Besitz, denn ich und die Schule in Neschwitz waren die ersten Schulneubauten, die im Landkreis Bautzen nach 1945 errichtet wurden. Sie bildeten den Grundstock dafür, dass die Unterschiede zwischen Stadt- und Landschulen möglichst schnell beseitigt werden konnten. (auch davon berichtete ich am Anfang meiner Schulgeschichten).
Lasst mich nun wieder in die Zeit ab 1980 zurückkehren! Meine 9. Klasse begann ihr letztes Schuljahr 1980/81, in welchem am Schluss abgerechnet wurde, wie es allen gelungen war, persönliche Höchstleistungen zu erreichen und gleichzeitig verantwortungsbewusst füreinander und miteinander zu handeln. Ich bin sicher, dass das Klassenklima und das Lehrer-Schülerverhältnis äußerst positiv in allen Schuljahren auch durch die vielen außerunterrichtlichen Unternehmungen beeinflusst wurden.
Für meine Pädagoginnen und Pädagogen gab die letzte Schulphase ebenso ein Zeugnis davon ab, wie sie ihre jungen Menschen immer wieder motivieren und alle Erziehungsträger zu einer regen Mitarbeit bei der Erziehungs- und Bildungsarbeit aktivieren konnten.
Zum Abschluss lasse ich Fotos aus diesem Schuljahr sprechen.
Eines zeigt die kräftezehrende Radwanderung in die „Königshainer Berge“ (lt. Wanderplan für die 10. Klasse) am 17.9.1980, Frau Pietsch und Herr Müller vertraten die Klassenlehrerin)
Im Frühsommer 1981 fand ein Wandertag nach Kamenz ins Lessingmuseum und zum Hutberg statt.
Am letzten Schultag zeigten sich alle „Zehner“ ganz brav. Und die große Abschlussfeier fand auf dem Baruther Konsumsaal statt. Dort war es dann auch Zeit dem Elternaktiv „danke“ zu sagen, ich habe euch ja schon erzählt, wie wichtig die gemeinsame Arbeit war.
Das Elternaktiv zur Abschlussfeier zeigt: Frau Schulze, Frau Lehmann, Frau Sedlick, Frau Dutschmann, Herr Busse, Herr Reck.
Zum Eröffnungstanz holten sich alle Schüler ein Elternteil, so dass die Jungen ihre Mütter und die Mädchen ihre Väter zum Tanz baten. Es wurde lange gefeiert, getanzt und gelacht. Habt ihr meine Leser/innen einige Leute wiedererkannt? Im nächsten Bericht hört ihr von der Abschlussfahrt meiner „Zehnten“.