Kostenexplosion in Pflegeheimen ab 2023, wird damit die Pflege durch Angehörige überlegenswerter?

Die Bevölkerungsentwicklung in der Verbandsgemeinde ist rückläufig, von derzeit 8.966 Einwohnern, ein Rückgang um 3,1 Prozent. Dagegen steigt der Anteil der Altersgruppe der über 65jährigen Bevölkerung, z. B. im Vergleich von 2018 = 23,7 auf 2019 = 24,5 Prozent (Quelle: Wegweiser Kommune). Mit der alternden Bevölkerung geht auch ein gestiegener Pflegebedarf einher. So steigen die Pflegekosten für Heimbewohner im neuen Jahr erneut und erheblich an. Grund dafür, ist u.a., dass die Mindestlöhne für das Pflegepersonal gemäß den Tarifverpflichtungen steigen, aber auch das sich die Kostensteigerungen infolge der Wirtschaftskrise hier auswirken. Ein Beispiel. Von im Dezember 2022 = 2.747 EUR ges. Kosten, minus dem Anteil der Pflegekasse und dem Bonus zum Heimaufenthalt, betrug die Eigenzuzahlung = 1.497,87 EUR. Ab Januar 2023 steigt der Anteil der Eigenzuzahlung auf 1.743,63 EUR. Die Kostensteigerungen entfallen hauptsächlich auf Pflegeleistungen und auf die Kosten für Unterkunft und Verpflegung aber auch Investitionskosten sind hier einbezogen.

Ein Grund, die Pflege von Angehörigen in der Familie oder anderweitig zu organisieren? Immerhin unterstützt der Staat pflegende Angehörige durch die Zahlung von Pflegegeld. Hier können Angehörige Leistungen bei der Pflegekasse ab einem Pflegegrad 2 - 5 beantragen. Näheres regelt das SGB XI. Ebenso stehen hier auch Pflegehilfsmittel zur Verfügung, die im Rahmen der Pflegebegutachtung ermittelt werden. Zu solchen Pflegehilfsmitteln zählen z. B. Desinfektions Mittel, Bettschutzeinlagen und auch Desinfektions Handschuhe.

Der Senioren- und Behindertenbeirat wird sich im neuen Jahr dem Thema widmen und Experten für Auskünfte und Hilfeleistungen einladen.

Wolfgang Börner Sparecher des Beirats