Das Pflegeheim Luisenhaus in Naumburg als Ort für den feierlichen Akt des Seniorenbeirats zu wählen, hatte schon seine Berechtigung. Immerhin leben hier rund 200 Senioren: innen die dort eine liebevolle Betreuung erfahren. Doch auch deren Sorge umsteigende Pflegekosten sind nicht unberechtigt, trotz dass sich der Seniorenbeirat u.a. auch derer Sorge annimmt.
Geschäftsführer Michael de Boor verbreitete dennoch Optimismus. Er verwies in seinem Grußwort auf den neuen Koalitionsvertrag der Bundesregierung, indem „weitreichende Reformen in der Pflege angekündigt werden, um bezahlbare Pflegekosten bundesweit zu erreichen“.
Der Festakt war natürlich auf erreichtes in den 30 Jahren gerichtet die auch Glückwünsche, Auszeichnungen und Ehrungen nach sich ziehen. Und dem stand auch nicht der Vergleich mit einer „Perlenhochzeit“ (30 Ehejahre) entgegen, die Pfarrerin Christina Lang in den Fokus ihrer Andacht rückte. Sieben Einrichtungen wurden mit dem Landeszertifikat „Seniorenfreundlicher Service“ ausgezeichnet, hier auch das Atrium Hotel in Osterfeld und das Seniorenzentrum in Stößen. Die Zertifikate überreichten neben dem Landrat Götz Ulrich und dem Kreistagsvorsitzenten Andy Hauck die Vertreterin der Landesseniorenvertretung Sachsen-Anhalt e.V. Sarah Cleve, die sich lobend für die Beiratsarbeit aussprach. Lob und Dank galt auch den Vertretern der hier ausgezeichneten Einrichtungen, die die geforderten Kriterien erfüllt haben.
30 Jahre Seniorenarbeit im Burgenlandkreis, ein Verdienst vieler Ehrenamtlichen die sich hierfür engagieren und denen heute Dank gebührt, so der Landrat. Und dennoch berührt ihn auch die Sorge um eine künftig auskömmliche Finanzierung der Pflege für die ältere Generation. Steigende Pflegekosten werden nicht nur durch den Einsatz des Vermögens der Heimbewohner kompensiert, sondern belasten im konkreten Falle auch den Kreishaushalt des BLK. Den Anspruch auf Hilfe zur Pflege bezifferte der Landrat in den Jahren 2017 von rund zehn Tausend auf achtzehn Tausend Personen gegenüber dem Jahre 2023. Hinzu kommt der Gedanke für ein Leben in einem Pflegeheim, die „Entwurzlung“ aus einem gewohnten Lebensumfeld. Ein Vorschlag des Landrates, Lebensformen und Orte zu finden, die einem möglichst gewohnten Lebensumfeld der älteren Generation entsprechen. Landrat Götz Ulrich nannte hier schon Beispiele die sich dafür eignen könnten und die man weiterverfolgen sollte, als einen Auftrag!