„Unser Dorf hat Zukunft“ - Kreiswettbewerb gestartet - zwei Dörfer aus dem Wethautal bewerben sich
Der 12. Kreiswettbewerb um den Titel „Unser Dorf hat Zukunft“ läuft. Aus der Gemeinde Schönburg haben sich beide Dörfer, Possenhain und Schönburg, beworben. Genau vor 20 Jahren war die Gemeinde Schönburg schon einmal als Landessieger aus dem Wettbewerb hervor gegangen und hat beim Bundesausscheid dann einen Bronze-Platz erreicht – war der Start damals als Gemeinde ein Vorteil? Die Ausschreibungskriterien verlangen nun ein engagiertes, innovatives und aktives Dorf - so Landwirtschaftsminister Sven Schulze. Deshalb diesmal einzeln und als Dorf am Start argumentierte Bürgermeister Karsten Stützer.
Der hatte für die Präsentation der Dörfer beim Dorfrundgang einige der Akteure mitgebracht. Von den 8 Vereinen in Possenhain brillierte natürlich die SV-Germania 99. Deren Vorstand, durch Hartmut Dorsch vertreten, kann ein sehr erfolgreiches Engagement in der Kinder- und Jugendarbeit vorweisen. In fast allen Altersklassen wird gespielt – deshalb soll jetzt ein neues Spielfeld für die Kids eingerichtet werden. Neben dem Fußballplatz ist eine riesige Photovotaikanlage auf dem Gelände der untergegangenen Milchviehanlage entstanden. Aber auch der Fußballverein trägt zum Klimaschutz bei: z. B. mit der bereits auf LED umgestellten Flutlichtanlage.
Matthias Gliech von den Treckerfreunden gab Einblicke in den Bestand der noch gut erhaltenen Landtechnik im Dorf und in die noch immer betriebene Bewirtschaftung der Hausgärten und angrenzenden Feldflächen zur Eigenversorgung. Das Highlight – das Treckertreffen und die Ausfahrt – steht jedes Jahr Mitte Mai im Plan der Treckerfreunde.
Die „Stoppelhopser“ empfingen die Jury auf ihrem Spielplatz im Grünen. Die Kita wurde von der IHK als „Haus der kleinen Forscher“ zertifiziert - Kita-Leiterin Kerstin Hesse und Andrea Seidel erläuterten das Projekt. Die kleinen Forscher waren gut vorbereitet: aufgeschlossen boten sie ein Sandgebäck im wörtlichen Sinne an. Die „Muffins“ gingen gut über den „Ladentisch“ und die Kinder freuten sich über den Erlös. In der Dorfkirche St. Nikolaus zu Schönburg präsentierte der Vorsitzende des Gemeindekirchenrates Udo Henschler, die umfassend restaurierte Böhme-Orgel. Beeindruckend wie ausdauernd Spenden eingeworben worden sind! Beteiligt daran waren auch die Schönburger Blasmusikanten, die z. B. in der Kirche jedes Jahr Weihnachtskonzerte gestalten. Im Musikhaus stellte dann der Kapellenleiter Jan Stützer das Haus und die Geschichte der Blaskapelle vor. Die Blasmusik ist in Schönburg zu einer festen Kulturgröße geworden – zahllose Auftritte im Landkreis und sogar Weltreisen der Musiker beweisen das. Vorstandsmitglied im Heimatverein, Marcel Gaudig, berichtete über das breitgefächerte Engagement der 102 Mitglieder des Heimatvereins. Der Erhalt des Dorflebens, auch der Kulturdenkmäler, ist ihr Ziel – der Erhalt des „Gefängnisses“ am Fuße der Burgruine ist ihr Werk.
Zuvor war die Jury Gast im wiederbelebten, evangelischen Bildungshaus. Das Haus ist zu einem Ort der Begegnung, nicht nur für Einheimische, geworden. Es bietet Übernachtungen für Gruppen und genug Platz für Familienfeiern, Veranstaltungen und Tagungen an, betonte Hausleiter Wolfgang Berzau. Die vier Stunden erleben von Engagement um die Zielstellung des Wettbewerbes bewegten schon den Jury-Vorsitzenden Thomas Böhm zu einem Urteil „Es geht hier voran, ich bin begeistert“.