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Heimatspiegel Verbandsgemeinde Wethautal mit Sitz in der Stadt Osterfeld
Ausgabe 14/2025
Nach Redaktionsschluss eingegangen
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Aus dem Senioren- und Behindertenbeirat

Sucht im Alter

„Prost, wir trinken noch einen“, oft ein einladender und doch ein folgenreicher Spruch. Was verbirgt sich dahinter und zu welchen Folgen kann ein solcher Spruch führen. Darüber referierte jüngst Frau Dr. Gundula Frenzel vom Klinikum Naumburg. Sucht im Alter, eine Folge des Genusses aus früheren Jahren oder eine aktuelle Folge von Lebenssituationen?

Medikamenten- und Alkoholabhängigkeiten sind die häufigsten Erscheinungen. Früher nannte man den Alkoholabhängigen einen „Säufer“ und damit war dessen Schicksal erledigt. Heute kann man solchen Menschen helfen vorausgesetzt, er lässt das zu. Und Medikamenten Abhängigkeit. Hilfe ja doch hier sind mehrere „Mitspieler im Boot“. Der Arzt verschreibt das Medikament für eine bestimmte Zeit und kontrolliert die Wirksamkeit. Eine andere Variante, ich verschaffe mir beim Apotheker ein Medikament. Wer kontrolliert die Wirksamkeit? Kann hier schon ein Ansatz vorliegen, sich selbst mit Medikamenten zu therapieren?

Ursachen, die zu Abhängigkeit führen sind nach Dr. Frenzel aber auch in medizinischen Ratgebern nachzulesen. Oft ist es Einsamkeit, Armut und auch chronische Erkrankungen. Beruhigungs- und Schlafmittel bergen bei längerfristiger Einnahme ein großes Suchtpotential. Für eine Selbsterkenntnis über das regelmäßige Medikamentenverlangen wäre hier der Arztkontakt abgebracht, aber auch die Familie sollte alarmiert sein. Häufige Anzeichen für Sucht oder andere Abhängigkeiten kann man erkennen, z. B. sind Nervosität, Zittern oder auch Gewichtsverlust häufig solche Anzeichen. Hilfe ist in jedem Falle möglich, wenn nicht gleich der Arzt kontaktiert wird, es gibt Beratungsstellen und auch Selbsthilfegruppen. Man sollte sich nicht scheuen.

Wolfgang Börner
Sprecher des Beirats