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Heimatspiegel Verbandsgemeinde Wethautal mit Sitz in der Stadt Osterfeld
Ausgabe 15/2024
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Die Physio-Vision in Sieglitz - der Gesundheitstempel im Molauer Land

Die frühkindliche Diagnose „Uveitis“ - ein Entzündungsprozess im Auge - erklärte, warum sich das Sehvermögen von Björn Zier immer mehr verschlechterte und der Kontrastverlust bis zur Erblindung führte. Heute ist Björn Zier 41 Jahre alt, ausgebildeter Masseur und zertifizierter Experte für manuelle Lymphdrainage. Er leitet in Sieglitz ein siebenköpfiges Team am, mit seinen Worten, „coolsten“ Arbeitsplatz, der „Physio- Vision“.

Der Weg dorthin war mehr als „steinig“. Sein Sehvermögen vergleicht Björn Zier mit einer Sicht durch eine „diffuse Milchscheibe“. Nach der Ausbildung zum Masseur in Bad-Sulza schloss sich der Dienst in der Reha Klinik in Bad Kösen an. Er fand Kontakt zu Experten, die ihm bei Entscheidungsfindungen behilflich waren, z.B. zu Thomas Brucha, den er nun seinen therapeutischen Ziehvater nennt. Weiterbildungen und Tätigkeiten in Jena zeugen von seinem Ehrgeiz. Sein oberstes Ziel war es, selbstständig arbeiten zu können. Als Basis dafür dient nun eine Praxis an und in der Festscheune in Sieglitz, die im Familienbesitz befindlich, mehrmals ausgebaut und erweitert wurde.

Die AOK Sachsen-Anhalt wollte die in Thüringen erworbenen Zertifikate nicht anerkennen und so sind dann, inzwischen 6 weitere Fachkräfte bei ihm angestellt. Das Angebot ist sehr vielfältig. An dieser Stelle ein Rat an alle, die Operationen am Knie planen – noch vor der geplanten OP die Termine für die Lymphdrainage sichern!

„Ich habe meinen Eltern viel zu verdanken“ sagt Björn Zier, „sie haben für mich gebürgt und sind für mich da“.

Dieses Gefühl der Liebe zum Beruf und sein Engagement empfanden auch die Gäste, die kürzlich an einer Auszeichnungsveranstaltung teilnahmen. Die Praxis wurde vom Kreis-seniorenbeirat dem Prädikat „Seniorenfreundlicher Service“ ausgezeichnet. An der anschlie-ßenden Führung nahmen Mitglieder des Seniorenbeirates, die Verbandsgemeinde-bürgermeisterin Kerstin Beckmann und die Behindertenbeauftragte im BLK, Ines Prassler teil. Alle hatten schon viel gehört, aber dann die Einrichtung erstmals gesehen und waren sehr beeindruckt. Anerkennung für einen Menschen, der trotz einem Handicap am Leben in der Gesellschaft nicht nur teilnimmt, sondern es auch selbst gestaltet. Sein Rat: „solange unser Kopf sein Potential erkennt, ist im Leben vieles möglich“.

Text u. Fotos: W. B.