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Heimatspiegel Verbandsgemeinde Wethautal mit Sitz in der Stadt Osterfeld
Ausgabe 15/2025
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Der Stößener Glockenstein

Nach fast 30 Jahren kehrte 2024 der Stößener Glockenstein an seinen ursprünglichen Standort in der Naumburger Straße am Grundstück 23a zurück.

Im Zuge der Straßensanierungen war der Stein seit 1991 am Schützenhaus aufgestellt worden.

Die neuen Hausbesitzer Livia Meudtner und Sebastian Zahn haben sich mit Erfolg bemüht, dieses Denkmal an seinen ursprünglichen Platz zurückzuführen. Kürzlich wurde nun eine Tafel mit einem QR-Code, welcher zur Internetseite des Heimatvereines Stößen e.V. und damit zur Geschichte des Steins führt, aufgestellt.

Die Geschichte zu diesem Denkmal wurde vom ehemaligen Schulleiter und Heimatforscher Siegfried Schulz in dem Heimatheft „Stößener Geschichten“ Nr. 20 beschrieben.

Glockensteine sind besonders für ihre charakteristische Form bekannt, die an eine Glocke erinnert. Diese Form wurde in Preußen standardisiert, um eine einheitliche und leicht erkennbare Markierung entlang der Straßen zu gewährleisten. Sie waren Teil eines größeren Systems von Meilensteinen, das im Zuge der preußischen Postreform im frühen 19. Jahrhundert eingeführt wurde. Dieses System ermöglichte eine genauere Planung von Reise- und Postrouten und trug zur wirtschaftlichen Entwicklung der Regionen bei, die an diesen Straßen lagen. Die Inschriften auf den Glockensteinen, die oft verloren gingen, gaben nicht nur die Entfernung zum nächsten Ort an, sondern häufig auch die Entfernung zu größeren Städten oder wichtigen Kreuzungen.

Bereits 1722 und 1725 hatte der von August dem Starken eingesetzte „Landkommissar“ Adam Friedrich Zürner die Vermessung der Straße Zeitz – Naumburg vorgenommen. Ab 1734 verkehrte die erste „fahrplanmäßige“ Postkutsche auch durch Stößen.

(Quellen und Fotos: Heimatverein Stößen e.V.; Textauszüge: Herrn Siegfried Schulz und W.B)