Der Himmel hing voller Wolken, als wir in den Bus von Höhne Touristik Schkölen einstiegen. Regenjacke und Schirm waren im Reisegepäck. Über die A9 und die A38 ging es Richtung Leipzig. Die Augen stets zum Himmel gerichtet, kamen wir mitten in der Stadt an, wo wir von Wolfgang Börner am Gasthaus Bayrischer Hof empfangen wurden. Viel Interessantes berichtete er über die Geschichte des Bahnhofs, dessen Bau 1842 begann. 1883 wurde der Bahnhof an das Straßenbahnnetz angeschlossen. Seit 1912 verkehren dort Schnell- und Eilzüge. Im Jahre 1943/1944 wurde der Bahnhof teilweise durch Luftangriffe im 2. Weltkrieg zerstört. 1961 erfolgte die Elektrifizierung der Fahrleitungen. Im Jahre 1991 erfolgte die denkmalgerechte Sanierung des Portikus. 2000 fand die Eröffnung als Gasthaus und die Gosebrauerei statt. Die endgültige Einstellung des Bahnbetriebes erfolgte im Jahr 2001. 2019 erfolgte der Umbau der Schalterhalle und Eröffnung des „Dolden Mädel Braugasthauses“.
Leipzig ist „Hypezig“ - und das nicht erst seit gestern. Die Handelsstadt, in der immer was los ist, zog die Menschen schon früher magisch an. Wer mit dem Zug aus südlicher Richtung kam, für den war der Bayrische Bahnhof das erste, was er von Leipzig sah. Erbaut 1842, war er nämlich bis 1912 siebzig Jahre lang der Leipziger Haltepunkt für sämtliche Züge aus- na, Bayern natürlich! Vier torartige Bögen mit je einem quadratischen Turm an der Seite: der Portikus ist unübersehbar. So selbstbewusst sich die Messestadt früher den Reisenden präsentierte, so einzigartig ist das Ensemble des Bayrischen Bahnhofs bis heute im Leipziger Stadtbild. Als markantes Stück Stadt- und Verkehrsgeschichte steht der älteste erhaltene Kopfbahnhof der Welt unter Denkmalschutz. Mit dem neuen Jahrtausend begann das neue, zweite Leben des Bayrischen Bahnhofs- als Gasthaus und Gosebrauerei Bayrischer Bahnhof bietet er allen, die in Leipzig unterwegs sind, einen gemütlichen Haltepunkt fernab der Hektik des Alltags.
Nach einem reichhaltigen Mittagessen im Bayrischen Bahnhof fuhren wir mit dem Bus zum Bootsverleih Klingerweg. Leipzig vom Wasser aus entdecken- eine ganz andere Perspektive der Stadt. Einsteigen in den Kahn- allen wurde geholfen- und am gedeckten Tisch ließen wir uns nieder. Von einem erfahrenen Schiffsführer kommentiert fuhren wir los, um zu erfahren, wie Industriekultur und Natur im Einklang geschaffen wurde. Die Leipziger Flusslandschaft so zu erkunden - welch tolles Erlebnis! Wir erkundeten die Wald- und Parklandschaften der gesäumten Weißen Elster sowie deren Seitenarme. Beides zeigt Seiten von Leipzig, die nur aus der Wasserperspektive sichtbar werden. Ein schöner und erlebnisreicher Tag für uns Senioren! Ein herzliches Dankeschön an die Organisatoren sowie an Höhne Touristik aus Schkölen für die kompetente Beratung und Durchführung dieser schönen Fahrt.