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Heimatspiegel Verbandsgemeinde Wethautal mit Sitz in der Stadt Osterfeld
Ausgabe 16/2024
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Pflegekosten steigen - Aus dem Seniorenbeirat berichtet

Aus dem Seniorenbeirat berichtet

Pflegekosten steigen - keine guten Nachrichten, vorerst

Das Tauziehen, um die Kosten für die Pflege im Alter moderater zu lösen, beschäftigt die Politik, die Pflegekassen und letztlich die Betroffenen selbst, seit Jahren. Kürzlich veröffentlichte der VdeK (Verband der Ersatzkassen) ein gestiegenes Kostenpaket von durchschnittlich 2.871 EUR deutschlandweit für einen Pflegeplatz. Das waren 292 EUR mehr, als im Jahr zuvor und ein Anstieg um 14 Prozent. Sachsen-Anhalt ist hierbei noch „günstiger“ mit durchschnittlich 2.373 EUR gegenüber Sachsen mit 2.667 EUR und Thüringen mit 2.649 EUR. Gestiegene Energie- und Lebensmittelpreise werden als Begründung genannt, aber auch die Kosten für Pflege, Ausbildungskosten, Kosten für die Unterkunft (Miete) und die Investitionskosten, seien hier die Preistreiber.

In der Verbandsgemeinde Wethautal leben aktuell 3.311 Menschen, die älter als 60 Jahre sind. Wenn diese einmal in ein Heim müssen, müssen sie dieses Kostenpaket schultern. Gerecht? In Thüringen und Sachsen stellen sich derzeit die Kandidaten zur Wahl für die neuen Landtage vor. Es wird „versprochen“, z. B. die sächsische Gesundheitsministerin Petra Köpping, sie ist die Spitzenkandidatin der SPD und stellt eben fest „die Pflegekosten sind für viele nicht mehr bezahlbar“.

In Sachsen-Anhalt wird im nächsten Jahr ein neuer Landtag gewählt. Wie werden das hier die Politiker thematisieren? Wo liegt denn nun der Hase im Pfeffer? Einen großen Kostenfaktor stellen die Investitionskosten dar, die zwar gemäß SGB XI Paragraf 82 umlegbar sind, aber doch überdacht werden sollten. Der Bewohner zahlt hier eine Investitionskostenpauschale, in die auch Erwerbskosten für ein Heim einfließen können und hier noch die Kosten für die Unterkunft (Miete). Pflegekassen und Verbände sehen hier Reformbedarf, etwa dass das Land hier diesen Posten übernehmen sollte. Eine beabsichtigte Pflegereform des Bundes sollte das Thema auf jeden Fall aufgreifen.

Der Kreisseniorenbeirat wird sich in seiner Sitzung nach der Sommerpause mit dem Thema beschäftigen.

Text: W. B. Foto: Symbolbild