Foto: F. Ellmerich, Selbstauslöser
Foto: F. Ellmerich
Foto: K. Ellmerich
Frank Ellmerich, Jugendleiter
Der Bildungsbahnhof(BiBa) hat in den frisch vergangenen Sommerferien tolle Tage, gar Wochen erlebt! In insgesamt dreieinhalb Wochen wurden die Thematiken Kunst, Umwelt & Umweltschutz, Heimatkunde und -geschichte als auch naturnahe Themen angeboten. Zudem konnte an einem Abend in die Sterne geschaut werden und der „Foto-Club“ konnte mit einem tollen Projekt aufwarten.
Im Kunstlager mit Gerd Seidel wurden die Motive „Kirche Waldau, Matzturm, alte Turnhalle Osterfeld und der Wasserturm in Utenbach/Cauerwitz besucht und jeweils Farb- und Feldstudien angefertigt, welche in der Folge zu tollen Kunstwerken in Acryl auf Leinwand umgesetzt wurden.
Tolle Motive, von denen einige zur diesjährigen Kunstausstellung zum Herbstmarkt der VGem Wethautal am 3. Oktober in Löbitz präsentiert werden. Das Kunstverständnis, die Blickwinkel und die Herangehensweise von Gerd Seidel fanden stets ein offenes Ohr bei allen Teilnehmern. Sehr interessant war vor allem die Möglichkeit, in diesem Segment das Kunstwerk optimal zu gestalten. Zu dominante Bäume wurden optimal und bescheiden dargestellt, Felder erschienen, wo in Wirklichkeit Büsche den Blick in die Ferne verdeckten. Genau das ist der Vorteil gegenüber der Fotografie, in welcher die Motive nur so aufgenommen werden können, wie sie sich tatsächlich zeigen!
„Rohstoffe sinnvoll nutzen“ war ein weiteres Thema einer 3-tägigen Ferienfreizeit, welche durch Marie Matthes (Schulsozialarbeiterin, GS Osterfeld) ins Leben gerufen wurde und von Frau Lorenz aus der der Umweltschule Wethau begleitet wurde. Neben dem Auswahl- und Kaufverhalten von verschiedenen Produkten wurden unter anderem Abfallstoffe neu verwendet, Wasser mehrfach genutzt und Abfälle vermieden. Upsycling ist hier das Stichwort dazu! Aus Papierabfällen wurde eine Maische angefertigt, aus welcher unter fachlicher Anleitung neues Papier geschöpft wurde. Die Handgriffe wurden gezeigt und erfolgreich nachgeahmt. Selbst der Umgang mit dem Bügeleisen ließ die Mehrzahl der Eltern verwundert staunen! Wenn dann doch ein gewisser Restmüll anfällt, wird dieser natürlich in Zukunft dem richtigen Entsorgungsweg zugeführt. Eine bildliche Umsetzung soll zeigen, dass die im täglichen Leben anfallenden Reststoffe nicht in die Natur zu entsorgen sind – wachsam und mit erhobenen Zeigefinger sind die Umweltengel zu sehen!
Am 24. Juli fand die erste geführte „Teiche- und Mühlenwanderung“ statt. Sie wurde mit viel Wissen
federführend von Andreas Löb und Gerd Seidel versorgt. Neben den ehemaligen Industrieanlagen in Waldau (Fabrik) wurden Teiche, Mühlteiche, Mühlen und geschichtlichen Besonderheiten entlang des Wanderweges erläutert. So zum Beispiel die Grube 394, der Schacht Bruno, die Direktorenvilla, der Schmunzelteich, das ehemalige Kinderferienlager, die Schlüfterteiche und natürlich die Heideteiche, an welchen sehr verdeckt vom üppigen Grün auch Kraniche kurz beobachtet werden konnten. Hier wurde ein interessanter Zusammenhang zwischen der Waldauer Fabrik und dem Naturschutz- und FFH-Gebiet erläutert. War doch der ehemalige technische Direktor der Waldauer Braunkohlen-Industrie-AG – Dr. Karl Schliephacke (1834-1913) – in seiner Freizeit ein anerkannter Moosforscher. Er war es, der dieses Areal 1856 erstmals erforschte und in einer seiner zahlreichen Veröffentlichungen überregional bekannt machte. Sein umfangreiches Moosherbar befindet sich heute im Herbarium Hausknecht der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Die ehemalige Wüstung Neuselitz, eine längst von der Landkarte verschwundenen Ortschaft, wurde erwähnt, wie auch die nicht mehr existierende Heidemühle vom Standort her besucht. Ein Vesper mit Wiener Würstchen wurde am Teufelsstein abgehalten, bevor es dann im letzten Wanderabschnitt zur Weißen Mühle (Bachmann), weiter zur Kleinen Mühle (Hauschild) und auf dem Rückweg vorbei an der Buschmühle (Schmeißer) in Richtung Ausgangspunkt an der Waldauer Kirche ging. Besondere Beachtung fanden bei allen Teilnehmern alte Fotoaufnahmen aus der Region, insbesondere zu den nicht mehr existierenden Gebäuden und baulichen Einrichtungen der Fabrik Waldau. Knapp 10 Kilometer Wanderweg mit einem Publikum im Alter von 8 Monaten bis 81 Jahren wurden erfolgreich, wenn auch geschafft, von allen Gästen toll bewältigt!
An einer Fortführung dieses Wanderevents wird derzeit für das Frühjahr 2024 gearbeitet. Der Plan ist, diese Wanderserie in angemessenen Etappen/Abschnitten bis zur Mündung der Wethau in die Saale kurz vor Schönburg fortzusetzen!
Ende Teil 1, Fortsetzung in der nächsten Ausgabe