Die Bürgerinitiativen Umgehungsstraße Wethau und Kroppental-Schönburg möchten Sie über die zerstörerischen Auswirkungen des geplanten Neubaus der B 180 / B 87 (Ortsumgehung Wethau) auf die Wohn- und Lebensqualität und die Natur unserer Heimat informieren. Als Alternative hierzu treten wir für den bürger-, umwelt- und verkehrsgerechten Ausbau der bestehenden Ortsdurchfahrt Wethau (Null + Variante) ein, weil damit die bestehende einmalige, in 1000 Jahren gewachsene, Kultur- und Naturlandschaft unserer Heimat im Kroppental, Wethautal und Nautschketal erhalten bleibt.
Hierzu wird am 17. September 2023 im Rahmen der Bürgermeisterinnenwahl in den Gemeinden Wethau und Schönburg eine Bürgerbefragung stattfinden. Alle Wahlberechtigten haben bei der Stimmabgabe die Möglichkeit, auf einem separaten Fragebogen zu äußern, ob eine Ortsumgehung gebaut werden soll oder Alternativen wie die Null + Variante geprüft werden sollen. In den Wahllokalen in Wethau und Schönburg werden jeweils Fragebögen mit folgenden Fragen ausliegen:
Gemeinde Wethau
Frage 1: Sehen Sie die Notwendigkeit einer Ortsumfahrung für Wethau?
Frage 2: Stimmen Sie der Errichtung von Brückenbauwerken gemäß der Voruntersuchung vom April 2023 zu?
Frage 3: Wünschen Sie, dass weitere Varianten untersucht werden?
Gemeinde Schönburg:
Frage 1: Stimmen Sie dem Bau einer neuen Umgehungsstraße durch die Gemarkung der Gemeinde Schönburg zu?
Die Landesstraßenbaubehörde Sachsen-Anhalt plant eine etwa zehn Kilometer lange Ortsumgehungsstraße für Wethau und hat drei mögliche Streckenvarianten erarbeitet. Eine verläuft südlich von Wethau, die beiden anderen nördlich von Wethau durch das Kroppental. Noch in diesem Jahr soll die Entscheidung für eine der folgenden drei Varianten der Ortsumgehung Wethau fallen:
- Süd-Variante B 1: Gewerbegebiet Schönburg-Wethau, Unteres Rosental, Roter Berg, Loischholz, Dürrlehden, Scharke, Überquerung der Bahnlinie Wethau - Mertendorf (nahe Agroservice), Überquerung des Wethautales mit großer Brücke, Weiterführung zwischen Käseberg und Fabrik Dr. Alder, Einmündung in die B 180 und Überquerung des Nautschketals mit großer Brücke nahe Pohlitz und Einmündung in die B 87.
- Nord-Variante B 2: Gewerbegebiet Schönburg-Wethau, Hoher Stein, Überquerung der Bahnlinie
Naumburg - Wethau, Überquerung Bungalowsiedlung Mulle, Langer Berg, Überquerung des Kroppentals mit großer Brücke, Petersgraben, Einmündung in die B 87, Überquerung des Nautschketals mit großer Brücke nahe Pohlitz, Einmündung in die B 180 am Stößener Berg.
- Nord-Variante B 3: Gewerbegebiet Schönburg-Wethau, Hoher Stein, Überquerung der Bahnlinie
Naumburg - Wethau, Überquerung Bungalowsiedlung Mulle, Überquerung des Kroppentals mit großer Brücke, Steinerner Engel, Überquerung Hinterer Petersgraben, Einmündung in die B 87, Überquerung des Nautschketals mit großer Brücke nahe Pohlitz, Einmündung in die B 180 am Stößener Berg.
Alle drei Varianten wären mit großen und hohen Brückenbauwerken verbunden. Durch die neue Ortsumgehung würde die jetzt bestehende direkte Straßenverbindung zwischen Wethau und Naumburg unterbunden, da ja sonst ein Großteil des Zielverkehrs nach Naumburg ungehemmt durch Wethau weiterfließen würde. Damit würde es zu keiner Entlastung der Ortslage Wethau kommen. Die Entfernung zwischen Wethau, Gieckau, Pohlitz und Naumburg - einschließlich der lebenswichtigen Rettungswege - würde sich mehr als verdoppeln.
In jedem Fall würde eine mehrere hundert Meter lange Stahlbetonbrücke das Nautschketal überspannen und eine ebenso große Brücke dann entweder das Wethautal oder jeweils das Kroppental. Zwar würden dadurch einige Wethauer entlastet, die derzeit direkt an der B 87/B 180 wohnen. In der Folge wären aber andere Bereiche von dem dann umgelenkten Verkehr betroffen: insbesondere die Bewohner der Gemeinden Wethau und Schönburg in den Siedlungen/Ortsteilen Rosental, Roter Berg (einschließlich Muni), Kirchberg, Funkenburg, Käseberg, Klein-Wethau, Pohlitz/Gieckau und Kroppental.
Die Eingriffe in die über Jahrhunderte gewachsene Kultur- und Naturlandschaft wären enorm, unsere Heimat wäre durch die Großbrücken für immer verschandelt.
Weitgehend unberücksichtigt blieb bisher die „Null + Variante“. Bei dieser würde der Verkehr wie bisher durch Wethau fließen, dennoch würden die Anwohner entlastet, z. B. durch eine teilweise Tieferlegung der Straße mit reduzierten Steigungen bzw. Gefälle, verbesserte Grundstücksausfahrten sowie Lärmschutzmaßnahmen wie Einhausungen, begrünten, natürlichen Schallschutzwänden, Schallschutzfenstern usw.
Weitere Vorteile der Null + Variante wären: Erhalt der kurzen und direkten Verbindungen zwischen Wethau und Naumburg (schnelle Rettungswege!) und zu den benachbarten Orten, gesicherte Fuß- und Fahrradwege in Wethau und Neubau eines verkehrssicheren Fuß- und Fahrradweges von Wethau nach Naumburg.
Nehmen Sie Ihr Mitspracherecht wahr! Bedenken Sie, dass von Ihrer Entscheidung der Erhalt von Natur und Landschaft unserer Heimat abhängt - für uns, unsere Kinder und Enkelkinder und kommende Generationen.