Stößener Rathaus ein kommunaler Anlaufpunkt im neuen Outfit

Mit dem heutigen Blick auf das Rathaus soll auch an dessen Geschichte erinnert werden. Nicht immer wurden hier nur Sitzungen des Rates abgehalten oder Bürgerangelegenheiten erledigt - das Rathaus in Stößen war auch in Kriegstagen, so im Herbst 1813, von Bedeutung. Der damalige Stößener Bürgermeister Christoph Weber berichtete, dass am 13. September des Jahres hier die napoleonischen Truppen verpflegt und untergebracht wurden, die dann zur Völkerschlacht nach Leipzig weitergezogen sind. Die Bewohner haben in dieser Zeit gelitten, weil man hier geplündert und geraubt hat. Nun sind die Ereignisse über 200 Jahre her und die Zeit ist eine andere.

Heute ist das Rathaus nicht nur Sitz des Bürgermeisters und des Stadtrates. Die Verbandsgemeinde Wethautal ist mit dem Ordnungsamt präsent. Hier werden vorrangig übertragene Aufgaben aus den Gewerbe-, Melde-, Personenstands-, Straßenverkehrsrecht und der Gefahrenabwehr erledigt. Im Saal tagt der Stadtrat und manch Brautpaar gibt sich hier das Eheversprechen. Außerdem sind die Regionalbereichsbeamten der Polizei Untermieter.

Bis zum Einbruch im Jahr 2021, bei dem der Geldautomat gesprengt wurde, war hier auch eine Zweigstelle der Sparkasse integriert. Die Explosion hatte das Gebäude beschädigt. Die Sparkasse gab den Standort auf und ist nun nur noch mit dem Sparkassenbus vor Ort. Vor der Sanierung durch die Versicherung, wurde die Nutzung der freigewordenen Räume neu konzipiert. Der barrierefreie Zugang erschließt nun das Bürgerbüro. Der Gemeinderat stellte Mittel für die Neugestaltung der Außenfassade bereit. Nun erstrahlt das alte Haus im neuem Glanz!

Text u. Foto: W. B.