Ist das Wohnen in einem Pflegeheim die einzige Alternative für den Lebensabend?
Mit dieser Frage beschäftigt sich der Senioren- und Behindertenbeirat der Verbandsgemeinde schon seit längerem. „Wo will ich im Alter Leben, zu Hause, in einem Pflegeheim oder einer anderen Wohnform?“ Diese Grundsatzfrage bildete das Thema in der Sitzung am 17. 09. 2025.
Eingeladen waren Leiter von Pflegeeinrichtungen, Politiker, Seniorenvertreter und die Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde.
Immerhin leben in der Verbandsgemeinde ca. 640 Personen, die 80 Jahre und älter sind. Im Burgenlandkreis ist die Zahl der Pflegebedürftigen von im Jahre 2021 zu 2023 um ca. 4 Prozent gestiegen. Derzeit rechnet man mit ca. 19.000 Personen. Davon leben statistisch gesehen rund 2.500 Personen in Pflegeheimen des Burgenlandkreises. Aufgrund der stark gestiegenen Heimkosten in den letzten Jahren, reicht bei vielen die Rente oft nicht für den Ausgleich. So muss zusätzlich zu den Leistungen der Pflegekasse noch das Sozialamt mit Leistungen, der sogenannten „Hilfe zur Pflege“, einspringen. Ein Zustand, den die neue Gesundheitsministerin Nina Warken nunmehr angehen will.
Fraglich ist, ob für die geplanten Gesetzesänderungen auch Ideen und Vorschläge aus der Basis der Bevölkerung Beachtung finden werden. Klar ist, es wird ein langer Weg, bis es zu hoffentlich positiven Veränderungen für die Betroffenen kommen wird.
„Wir müssen uns auch selbst besinnen und wieder mehr über Hilfe untereinander nachdenken, gerade in Familien mit älteren Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind“, so Verbandsgemeindebürgermeisterin Kerstin Beckmann.
So lange es möglich ist, dass jeder mit der Gesundheit der Menschen Betraute, ob in der Pflege oder im Gesundheitswesen seine eigenen Regeln anwendet, werden sich die Kosten kaum ändern, so die Auffassung von Jan Fritsche, Geschäftsführer der Burchard Führer GmbH, zu der auch das Seniorenzentrum Am Stockberg in Stößen gehört. Karina Kaiser, Vertreterin der Landesseniorenvertretung Sachsen-Anhalt sieht das ähnlich. Besonders im Hinblick darauf, dass Pflegekosten zu einem Armutsrisiko werden können, ist die Politik dringend gefordert, die Pflege Zukunftssicherer zu machen. Ein entsprechendes Positionspapier ist auf dem Wege und sollte breit diskutiert werden. In der nächsten Ausgabe mehr zu diesem Thema.