Naumburger Kinder des Waldkindergartens nutzten im Dezember das Angebot der Natur- und Umweltschule in der Vorweihnachtszeit. Wethau ist zu jeder Zeit einen Ausflug wert. Und so wurde zunächst gemalt - ein Winterbild entstand, welches, geschmückt mit einer Kerze, den Adventstisch zu Hause oder im Kindergarten schmücken kann. Aber das Wetter war gut, da musste man raus, raus in die Natur. Als Ziel der kleinen Runde wurde die Ruine des ehemaligen Wethauer Bahnhofes auserkoren. Wenn Behörden vor Jahren nicht allzu engstirnig gewesen wären, dann hätte hier schon seit fast 20 Jahren die Umweltschule ihre Heimstatt finden können, aber nun, es sollte nicht sein. Und so döst das Gelände weiter vor sich hin - ungenutzt, aber trotzdem spannend für uns, denn viele Vögel und anderes konnte entdeckt und gefunden werden. Amseln, Meisen und anderes kleine Federvieh sauste flink und fröhlich durch die Äste der Bäume - sicherlich gestört vom seltenen Besuch. Wir inspizierten deren Nahrungsquellen. Manche, die auch uns Menschen nutzen (Hagebutten), andere die für uns giftig wären, wie z.B. der Liguster. Auch der farbliche Kontrast - ein wahrer Genuss und einfach nur schön - mit dem leuchtenden Rot der Früchte der Heckenrose und den glänzenden großen schwarzen Beeren des Strauches, den die meisten nur als Heckenpflanze und ohne Beeren kennen.
Man fand den Schlafplatz eines Rehes genauso, wie die morgendlichen Hinterlassenschaften von Hase und Marder. Formte aus dem Birkenreis eine tolle Krone, welche auch als Ring zum Werfen und Zielen, also zum Spielen genutzt werden konnte. Ach die Natur bietet uns so viel, man kann nur davon schwärmen. Natürlich hat sie auch Übungspotential. So stolperten viele der kleinen und kurzen Beine auch über die vielen und hohen Maulwurfshügel, die den Garten am Ende des Geländes zu einer regelrechten Huckelpiste hatte werden lassen. Herrlich - so viele Entdeckungen, so viel gab es zu sehen.
Nächstes Ziel und ein Muss in der Weihnachtszeit - die Kirche. Ja, wir wollten sie sehen und unser Pfarrer Springer hatte die Schlüssel zur Verfügung gestellt, so dass die Kirche mit großen Augen und kleinem Mund (leise) besichtigt werden konnte. Die großen Schlüssel passten und die Türen öffneten sich. Alles war geschmückt und in vorweihnachtlichem Glanz, ... man lauschte den Worten von der Ankunft, den Schäfern und Königen, Maria und Josef und natürlich dem gerade geborenen Christuskind, welches weich und warm in der Krippe lag, die ja sonst eher fürs Futter der Tiere gedacht war. Viele der Kinder hörten die Geschichte zum ersten Mal - wir sollten sie öfter erzählen, damit sie nicht vergessen wird. Überall.
Ein Vormittag - so einfach und schön, ich glaube, er hat uns allen sehr wohl getan. Danke!!