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Heimatspiegel Verbandsgemeinde Wethautal mit Sitz in der Stadt Osterfeld
Ausgabe 3/2025
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Großes Interesse an der Großgestewitzer Kirche ruft Politik und Verwaltung auf den Plan

Der heute 110 Seelen zählende Ort Großgestewitz, welcher zur Gemeinde Mertendorf gehört, wird seit dem 15. Jahrhundert als ein Ort mit Patronatsrechten über Kirche und Schule genannt. Die Erbauung der im gotischen Stil errichteten Kirche geht in das Jahr 1424 zurück, wie aus einer Dokumentation von Werner Heilmann zu erfahren ist.

Der Zahn der Zeit nagt auch an dieser Kirche und es zeichnete sich unter anderem an der Innenausstattung der Kirche und der Dacheindeckung ein zunehmender Verschleiß ab. Der Kirchenvorstand, mit Irmhild Kunze und Jörg Amelang, Pfarrer Roßdeutscher und „Aktivisten“ aus dem Dorf wie dem Kultur- und Heimatverein setzten sich zusammen und berieten ein Projekt zur Sanierung der Kirche. Die Arbeiten und deren Finanzierung hatte man Projekt „die Kirche bleibt im Dorf“ gemacht. Als ersten Schritt galt es, Finanzierungsquellen zu erschließen. Dafür wurden zahlreiche Spenden eingesammelt und Fördermöglichkeiten sowohl auf Seiten der Kirche als auch von öffentlichen Stellen einbezogen. Zusätzlich wurde das Sanierungskonzept beim Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie des Landes Sachsen-Anhalt, mit dem Ziel die noch offene Finanzierungslücke zu schließen, angezeigt.

Die am 29.01.2025 stattgefundene Vorortbegehung sollte dazu beitragen die bisherigen Ergebnisse aufzuzeigen und mögliche weitere Lösungsmöglichkeiten zu erschließen. Hierzu lud Jörg Amelang den Bürgermeister der Gemeinde Mertendorf Hartmut Friedland, Verbandsgemeindebürgermeisterin Kerstin Beckmann, den Kirchenvorstand und Pfarrer Christoph Roßdeutscher ein. Landtagsabgeordneter Daniel Sturm bat den Kulturstaatsekretär Dr. Sebastian Putz zur Beratung dazu. Aufwand und Nutzen sowie die Frage “Wozu brauchen wir eine Kirche?“ wurden erörtert. In Großgestewitz ist durch ein intaktes Vereinsleben eh schon etwas los! Stimmt, sagt Pfarrer Roßdeutscher, der auch die Arbeit im Kirchenkreis und besonders die Arbeit mit Kindern und den Älteren lobt. „Doch braucht der Mensch nicht auch einen Ort der Besinnung gerade in dieser gegenwärtigen Zeit, einen Ort der Ruhe und auch einen Ort, weg vom gestressten Alltag“! Der Organist Jörg Weber unterstützte diese Gedanken mit seinem Orgelspiel auf der 1889 geweihten Ladegastorgel mit Musikstücken des Komponisten August Reinhard (1831 bis 1912). Die „Dorfaktivisten“ haben zum vor Ort Termin alle Beteiligten überzeugt, dass der „feste Wille die Kirche zu erhalten ist da“. Dies ließ auch der Staatssekretär erkennen und sagte zu sich weiter zu bemühen, um die Finanzierungslücke zu schließen.