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Heimatspiegel Verbandsgemeinde Wethautal mit Sitz in der Stadt Osterfeld
Ausgabe 5/2024
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Osterfelder Bürgerempfang, ein Resümee aus 2023 mit Ansage und Ehrung für einen Handwerksmeister

Rund 100 Vertreter aus Vereinen, Politik, Verwaltung und einheimischen Unternehmen waren der Einladung des Osterfelder Bürgermeister Hans-Peter Binder am 8. Februar in das Atrium Hotel in Osterfeld gefolgt. Unter ihnen der Bundestagsabgeordnete Dieter Stier, Landtagsabgeordneter Rüdiger Erben, Landrat Götz Ulrich, Verbandsgemeindebürgermeisterin Kerstin Beckmann sowie acht von vierzehn Stadträten.

Die traditionelle Rede des Bürgermeisters über das Erreichte in der Stadt war auch gespickt mit Problemen in der Gesellschaft, über die man als Kommunalpolitiker nicht einfach hinwegschauen kann. „Es läuft in der Gesellschaft nicht alles rund“ und „so kann es nicht weiter gehen“ war eine deutliche Ansage des Bürgermeisters gerichtet an die Vertreter der Politik.

Dabei ist die Stadt wirtschaftlich mit Steuereinnahmen aus zwei größeren Gewerbegebieten gut aufgestellt. Trotzdem, so der Bürgermeister, „ist es mir leid, mich für die wenigen freiwilligen Ausgaben, die wir uns leisten, rechtfertigen zu müssen - weil wir den Haushalt nicht ausgleichen können“. Die Umlagen an die Verbandsgemeinde und an den Landkreis werden auf der Grundlage der Steuerkraftmesszahl gefordert. Ein Großteil der Steuern fließt als Umlagen ab, ohne dass bei der Stadt ein gesicherter Mindestbehalt verbleibt. Das Finanzausgleichgesetz sollte deshalb grundsätzlich auf den Prüfstand gestellt werden.

Dennoch konnte für das Baugeschehen in der Kernstadt Osterfeld seit 2021 rund 1 Million Euro ausgegeben werden. Eine Reihe weiterer Baumaßnahmen in Goldschau und Waldau sollen 2024 abgeschlossen werden. Zu tun sei auch für das Land noch viel: den Straßenzustand der L198 von Meineweh zur Landesgrenze Thüringen bezeichnete der Bürgermeister als eine „Gefahr für Nutzer und Anwohner“.

Binder würdigte das funktionierende Vereinsleben der Stadt. Rund 25 Vereine tragen mit ihrem ehrenamtlichen Engagement zu einem vielfältigen Miteinander bei Vereins-, Kinder- und Dorffesten und dem Stadtfest selbst bei. Auch die Ortsfeuerwehren erfuhren Dank. Als Beispiel wurden die Bogenschützen in Roda genannt – sie richten Landesmeisterschaften aus und das Sommerlager für Kinder. Das traditionelle Adventskonzert im Rathaus trägt zu einer „niveauvollen Bereicherung des kulturellen Lebens bei“.

In Anerkennung langjähriger Handwerksarbeit im Tischlerhandwerk wurde dem Tischlermeister Hubertus Just aus Osterfeld gedankt und ihm eine Urkunde überreicht.

In den Grußworten der Gäste schwang viel Anerkennung mit. Zufriedenstellende Antworten auf die angesprochenen Sorgen waren nicht zu vernehmen.

W. B.