Das Storchenjahr 2024 - ein Rückblick



Inzwischen sind die meisten Störche unserer Region aus ihren Winterquartieren zurückgekehrt.

Sie haben ihre angestammten Horste besetzt oder sich neue Nistmöglichkeiten gesucht.

Drei Störche haben sogar den Winter hier verbracht, vielleicht um sicherzustellen, dass sich nicht Fremdstörche auf ihrem Horst einrichten. Diese sogenannten „Winterstörche“ werden inzwischen auch registriert und es ist eine steigende Anzahl zu verzeichnen.

Im Burgenlandkreis haben 2 Störche in Wethau und einer in Uichteritz überwintert.

Seit 2019 führen wir, gemeisam mit Herrn Mayer aus Weißenfels, die Statistik für den gesamten Burgenlandkreis.

Unsere Meldung an den Storchenhof Loburg erfolgt jeweils im Oktober. Sie umfasst u.a. den Standort der Horste, die Anzahl der besetzten und unbesetzten Horste, die Zahl der Brutpaare, deren Erfolg oder Misserfolg beim Ausbrüten der Eier sowie Besonderheiten bei der Aufzucht der Nestlinge.

In diesen 6 Jahren unserer Aufzeichnungen wird deutlich, dass eine Zunahme der Brutpaare nicht unbedingt eine höhere Anzahl an Jungstörchen nach sich zieht.

So hatten wir 2023 mit 9 Brutpaaren 13 Jungstörche und 2024 mit 8 Brutpaaren 26 Jungstörche im Burgenlandkreis.

Entscheidend für die Aufzucht der Jungen ist das Nahrungsangebot, das wiederum von den Witterungsverhältnissen abhängt. Die Altstörche entscheiden selbst, wieviel Küken sie aufziehen können. Fehlt es an Nahrung, werfen sie Küken aus dem Horst. In Punkewitz hatten wir z.B. 2020 und 2023 jeweils einen und 2021 sogar 2 Abwürfe.

Hingegen wurden 2024 alle 4 geschlüpften Storchenküken aufgezogen, da das Nahrungsangebot, dank der häufigeren Regenfälle, günstig war.

Laut Internetrecherche muss ein erwachsener Storch z.B. 1100 Regenwürmer oder 26 Mäuse fangen, um seinen täglichen Nahrungsbedarf von etwa 500 Gramm zu decken.

Da hatten unsere Storcheneltern ganz schön zu tun.

Der Agrargenossenschaft Wethautal gilt auch für das vergangene Jahr unser Dank. Die Wiesen rund um den Storchenhorst wurden pünktlich gemäht, sodass das Futter den Eltern direkt vor die Schnäbel serviert wurde.

Im Burgenlandkreis gab es 2024 sehr gute Brutergebnisse:

Das Jahr 2024 war nicht nur im Burgenlandkreis, sondern insgesamt ein sehr erfolgreiches Storchenjahr.

Es ist zu begrüßen, dass noch weitere Storchenfreunde die Initiative ergreifen und neue Nestunterlagen bauen. Ob und wann sich dort Brutpaare einfinden und sesshaft werden, hängt vom Bedarf, vom Standort und vor allem vom Nahrungsangebot ab.

Wir wünschen jedenfalls viel Glück und Geduld.

R. & K. Kantzke