vor kurzem informierte mich der Bauhof, dass wieder Müll an der Dorfeiche abgelagert wurde. Gemeinsam mit dem Bauhofleiter war ich dort und wir stellten fest, dass jemand einen Dampfdruckreiniger „Fakir dr 45“, absolut neuwertig, sowie einen Aktenvernichter abgestellt hatte. Sicher mit dem Wunsch, dass diese beiden Dinge kurzfristig noch jemand nutzen könnte. Für den Bauhof ist das Abstellen dieser Dinge aber eindeutig eine illegale Entsorgung von Sperrmüll (s. a. illegale Entsorgung eines Harmoniums an den Garagen). Solche Dinge sind auch dem Wetter ausgesetzt und vergammeln bei Regen. Ich informierte mit einem Aushang an der Dorfeiche und wies gleichzeitig auf ein Trödelfest in Deutsch-Paulsdorf hin. Ich war neugierig geworden, ob man so einen Trödelmarkt auch bei uns durchführen könnte und meldete mich dort an. In fast jedem Haushalt werden Sachen aufbewahrt, die einfach nicht mehr benötigt werden, durch Fehlkauf oder weil sie nicht mehr passen oder weil Kinder nicht mehr damit spielen. Es war schon das 6. Trödelereignis, das auf einem Privatgelände am Spitzberg stattfand. Ein Handicap war, dass in diesem Jahr die normale Zufahrt durch Straßenarbeiten gesperrt war und wer die Hinweise an den Zufahrten übersehen hatte, musste einen Umweg in Kauf nehmen. Ich war beeindruckt von den Teilnehmern und auch von den Organisatoren. Teilnehmer, denen man anmerkte, dass sie schon kleine Profis waren und auch absolute Neulinge, die einfach nur ihren Fundus zu Hause verringern wollten, standen bzw. saßen nebeneinander. Für das leibliche Wohl haben die Organisatoren mit selbstgebackenem Kuchen, Bratwurst und entsprechenden Getränken gesorgt. Es war einfach großartig und ich möchte mich hiermit recht herzlich bei den Veranstaltern bedanken. Das Wetter hat sich ebenfalls von der besten Seite gezeigt und so hoffen wir auf ein nächstes Trödelfest in Deutsch-Paulsdorf. Ich bin mir noch nicht sicher, in welcher Form man so etwas auch bei uns in Holtendorf anbieten kann. Eine Möglichkeit, dass man sehr gut erhaltene Dinge des Lebens weitergibt, ohne es in den Müll zu werfen, daran bin ich schon sehr interessiert.
Jeder weiß, dass mir der Schutz unserer Natur sehr am Herzen liegt. Ich freue mich deshalb, wenn ich merke, dass ich damit bei unseren Mitbewohnern nicht auf taube Ohren stoße. Wir werden unseren Teichpächtern bei der, leider nur manuellen, Eindämmung des Schilfes weiterhin helfen und auch den Wildbewuchs am Teichufer beseitigen. Am Biotop am Kiefernhain werden wir mit Hilfe von Anwohnern weitere Arbeiten durchführen und hoffen dabei auf Unterstützung durch LPV und Bauhof. Ich fand im Sommer auf meinem Grundstück bei Gartenarbeiten ein Insekt, dass ich noch nie gesehen hatte und habe es glücklicherweise fotografiert. Nachfragen beim Landespflegeverband ergaben, dass dies ein Hummelschwärmer war, der extrem selten und in Sachsen vom Aussterben bedroht ist. Der Fundort und Finder wurde deshalb an die zentrale Artdatenbank Sachsen gemeldet. Ich kann alle Naturliebhaber, nicht nur bei uns in Holtendorf, ermutigen seltene bzw. unbekannte Insekten und auch Amphibien und Lurche mit dem Handy zu fotografieren, Zeit und Ort zu dokumentieren und zu melden. Ich unterstütze gern dabei.
J. Lange