Vor den Herbstferien starteten wir unsere Projekttage zum Thema „Rund um die Kartoffel“. Fast täglich essen wir Kartoffeln. Doch wo kommen sie eigentlich her? Welche Gerichte sind aus Kartoffeln gemacht? Was sind Kartoffelferien? Um Antworten zu finden, lasen wir viele Texte. Wir erfuhren, dass spanische Seefahrer sie im 16. Jahrhundert aus Südamerika, genauer aus den Anden, nach Europa brachten. Da die Pflanze so schön blühte, zierte sie zunächst viele Gärten. Versuche die Beeren der Pflanze zu essen, endeten mit heftigen Bauchschmerzen, da die oberirdischen Teile giftig sind. Nur die unterirdischen Knollen sind gekocht genießbar. König Friedrich II. von Preußen erkannte dies und verordnete den Anbau der Kartoffel. Heute ist die Kartoffel mit über 200 Sorten in Deutschland zugelassen und eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel geworden. In vielen Ländern bezeichnet man die Kartoffel, die Melone und den Kürbis als Erdapfel, weil die Frucht im oder auf dem Boden wächst. Wir haben uns sehr viel neues Wissen erarbeitet und in kleinen Rätseln angewendet. Nach einer kleinen Leseprobe aus dem Kinderbuch „Das alte Haus“ von Wilhelm Matthießen entstanden sehr kreative Kartoffelmännchen und Kartoffelfrauen, die nun unser Klassenzimmer schmücken. Bestimmt isst du gern Abernmauke. Es setzt sich aus dem Wort „Abern“ (Kartoffeln) und „Mauke“ (Brei) zusammen. Abernmauke ist ein Begriff der Oberlausitzer Mundart. Ferien sind eine schöne Zeit zum Entspannen und Erholen. Früher, vor etwa 70 Jahren, hießen die Herbstferien noch Kartoffelferien. Anfang Oktober war Erntezeit, da wurden die Kartoffeln aus der Erde geholt und eingelagert, damit die Menschen über den Winter genug zu essen hatten. Die Landkinder gingen mit den Frauen frühmorgens auf das Feld. Sie bekamen einen Kratzer und einen Korb und rutschten auf den Knien die Furchen entlang und hackten die Kartoffeln aus der Erde. Das war eine körperlich anstrengende Arbeit. Auf bereits maschinell abgeernteten Feldern ging man „stoppeln“, das bedeutete, dass man nach übrig gebliebenen Kartoffeln suchte. Unsere Schule befindet sich neben einem Kartoffelfeld. Neugierig beobachteten wir den Kartoffelroder und die Traktoren mit ihren Anhängern. Am vorletzten Projekttag war es dann soweit, wir gingen selbst stoppeln. Alle waren mit Eifer dabei und nahmen stolz ihre Ernte mit nach Hause. Einige aßen sie am Abend gemeinsam mit der Familie. Viele Kartoffelgerichte können wir nun aufzählen und dabei merkten wir, dass Kartoffelchips fast jeder mag. Mit einer Hörgeschichte zur Kartoffel beendeten wir unsere Projekttage. Natürlich mit selbst hergestellten Kartoffelchips! Wir möchten uns ganz herzlich bei Herrn Zachmann bedanken, der uns das Stoppeln ermöglichte.