Brauch ich nicht
Da kommt ein guter Bekannter und schenkt ihm ein Buch mit einer heiteren Geschichte. „brauch ich nicht“ denkt sich der Beschenkte und nimmt das Buch höflich entgegen.
„Kommst du mit zu einer Radtour in den Frühling?“ „Nein“ und denkt sich, “brauch ich nicht.“
Die Nachbarin schwärmt von einer Monatszeitschrift und möchte am liebsten ihr Gegenüber zu einem Abo überreden. „brauch ich nicht“ denkt sich diese.
Und auch der gut beleibte Onkel zieht es vor, nur in dringenden Fällen die Wohnung zu verlassen, statt sich an der frischen Luft zu bewegen. „braucht er nicht“, meint er. Weitere vielfältige Beispiele ließen sich fortsetzen. Man könnte fast zum Schluss kommen, diese Menschen genügen sich, so wie sie und wie es eben ist. Aber vielleicht brauchen sie wirklich all diese Angebote nicht. Doch ob das etwas mit „Brauchen“ zu tun hat? Was brauche ich wirklich? Die Fastenzeit liegt gerade hinter uns, eine Zeit, äußerlich und innerlich aufzuräumen, all die scheinbar wichtigen Beschäftigungen unter die Lupe zu nehmen und Raum zu schaffen für Wesentliches, vielleicht auch Neues. Dabei sollten wir unser Wohlbefinden nicht unterschätzen und uns gut sein, nicht, weil wir es brauchen, sondern weil ein Spaziergang, ein gutes Buch und manches andere uns einfach gut tut. Wem diese Erfahrung fremd ist, der sollte sich einfach mal darauf einlassen.
In den Kapiteln 5,6 und 7 des Matthäusevangeliums im Neuen Testament lesen wir eine Vielzahl von Erläuterungen, Ermahnungen und Zusprüchen Jesu an die Menschen. Vertraulich spricht er uns zu: „Euer Vater (Gott) weiß, was ihr braucht, noch ehe ihr ihn bittet“.
Sollten wir einmal unschlüssig sein und nicht wissen, was wirklich gut für uns ist, dann könnten wir uns um Klarheit über unser Herz an Ihn wenden.
Ihnen allen viel Freude im Frühlingserwachen der Natur!
Gabi Kretschmer