Zukunft in Kinderhand – ein Besuch in Kreba-Neudorf
„Wie kann man Kinder in den Ortschaften und der Gemeinde mit ihren Ideen und Interessen berücksichtigen?“ ist seit 2 Jahren ein Thema in Markersdorf. Mittlerweile gibt es 3 Kinderräte - Friedersdorf, Jauernick-Buschbach und Gersdorf, die zum großen Teil durch Projektmittel finanziert, aber auch ehrenamtlich geleitet werden.
In Kreba-Neudorf hat sich eine andere Form der Kinder- und Jugendbeteiligung etabliert, der sogenannte „Zukunftsbeirat“. Das den Gemeinderat begleitende Gremium ist mehrheitlich von Kindern und Jugendlichen besetzt und sogar in der Hauptsatzung verankert.
Durch Presseberichte über die dortige Entwicklung aufmerksam geworden, nahmen wir Kontakt mit Dirk Naumburger, dem Bürgermeister von Kreba-Neudorf auf und erhielten prompt eine Einladung. So fuhren wir am 22. März in die kleinste Gemeinde des Landkreises. Die kleine Abordnung aus Markersdorf bestand aus dem Projektteam „AnFangAn – Kinderbeteiligung auf dem Land“, einem Kind aus dem Kinderrat Friedersdorf, einem Vertreter des Kinder- und Jugendrings Sachsen e.V. und unserem Bürgermeister.
Vor Ort empfingen uns Herr Naumburger und die Projektkoordinatorin Andrea Jurack. In einer Präsentation stellten sie uns die Entwicklung der Kinder- und Jugendbeteiligung der Gemeinde vor und beantworteten bereitwillig unsere Fragen. Zu Recht blickten sie mit Stolz zurück und berichteten von den Anfängen im Jahr 2015 und etlichen Projekten, die seitdem umgesetzt wurden und zur Attraktivität der Gemeinde für die Jüngsten beigetragen haben, darunter ein Bolzplatz, ein Pumptrack, eine Schaukel u.v.m. Oberster Grundsatz dabei: Kinder und Jugendliche wurden bei den jeweiligen Entscheidungsprozessen mit einbezogen.
Im vergangenen Jahr wurde im Rahmen einer Fördermaßnahme aus dem Zukunftspaket des Bundes der Zukunftsbeirat ins Leben gerufen. Seitdem wird im Gemeinderat von Kreba-Neudorf nichts aus den Bereichen Grundschule, KiTa, Spielplätze oder Freizeiteinrichtungen beschlossen, was nicht vorher im Zukunftsbeirat diskutiert wurde. In Kreba-Neudorf ist der 9. Juni nicht nur für die Erwachsenen ein spannender Tag, auch die Kinder und Jugendlichen im Alter von 7 bis 17 Jahren dürfen ihre Kreuze machen, denn die neuen Mitglieder des Beirates werden aus ihren Reihen gewählt.
Im Anschluss an die Präsentation hatten wir noch die Gelegenheit, an einer Sitzung des Zukunftsbeirates, die vom Bürgermeister geleitet wurde, teilzunehmen. Es war beeindruckend zu sehen, wie selbstbewusst Kinder ihre Interessen gegenüber den „Großen“ vertreten können. Vielleicht, so hofft Dirk Naumburger, werden diese Kinder später einmal Gemeinderäte oder übernehmen andere verantwortungsvolle Aufgaben in der Gemeinde.
Mit neuen Eindrücken und einigen Fragen, z.B., ob dieses Format der Kinder- und Jugendbeteiligung auch in Markersdorf umsetzbar wäre, traten wir die Heimfahrt an.