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Mölkauer Gemeindeblatt
Ausgabe 11/2025
Aus dem Ortschaftsrat
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Information der Stadt Leipzig - Neuer digitaler Ampelphasen-Assistent zeigt „Grüne Welle“ an

Eine kostenlose Handyapp informiert Radfahrerinnen und Autofahrer in Leipzig künftig darüber, wann die nächstgelegene Ampel auf Grün springt. Die entsprechende digitale Anwendung „trafficpilot“ ist ab sofort für Leipzig im Google Playstore sowie im Apple Store verfügbar. Sie funktioniert zunächst als städtisches Pilotprojekt in der Südvorstadt, inklusive des Innenstadtrings und der Karl-Liebknecht-Straße sowie dem Leipziger Westen. In den kommenden vier Monaten sollen die Prognosen dann für nahezu alle Ampeln Leipzigs ausgespielt werden und über die App abrufbar sein.

Baubürgermeister Thomas Dienberg sagt: „Viele Leipzigerinnen und Leipziger wünschen sich eine ‚Grüne Welle‘ im Verkehr. Dank der App können Menschen, die mit dem Auto oder dem Rad unterwegs sind, immer genau sehen, bei welcher Geschwindigkeit sie die ‚Grüne Welle‘ am besten erwischen. Das sorgt für entspannteres und abgasärmeres Fahren in der Stadt.“

Der digitale Ampelassistent nutzt die Positionsdaten der Nutzerinnen und Nutzer, um die Schaltzeiten der nächstgelegenen Ampel darzustellen und gibt eine Geschwindigkeitsempfehlung, um die Anlage bei grün zu überfahren. Bei einer roten Ampel wird angegeben, wie lange es bis zur nächsten Grünphase dauert. Die Schaltzeitprognosen werden anhand der im zentralen Verkehrsrechner erfassten Informationen berechnet.

Derzeit fließen Daten aus insgesamt rund 300 Ampelanlagen in das System ein. Prognosedaten für Baustellenampeln, die nur temporär an einem Standort im Einsatz sind, liegen nicht vor, auch Ampeln älteren Baujahrs besitzen nicht die entsprechende Schnittstelle zum Ampelassistenten. Durch die fortlaufende Modernisierung der Anlagen wächst das System jedoch sukzessive, „trafficpilot“ ist ein lernendes System. Die App reagiert deshalb auch auf veränderte Verkehrsströme, etwa aufgrund von Baustellen. Allerdings benötigt der Algorithmus dann einige Tage, um die Schaltzeitprognosen gemäß der neuen Verkehrssituation zu berechnen.

Die Prognosedaten werden auch für Busse und Bahnen im Leipziger Stadtgebiet bereitgestellt. Die Anzeige soll perspektivisch in die Bordrechner der Leipziger Verkehrsbetriebe integriert werden, so dass auch der Nahverkehr den Ampelassistenten für die eigenen Fahrerassistenzsysteme nutzen kann. Dies wäre einmalig in Deutschland.

Der Ampelphasenassistent ist Teil der Mobilitätsstrategie 2030, weil er hilft, unnötige Stopps zu vermeiden. Radfahrer können den Kraftaufwand beim Fahren anpassen, Autofahrerinnen vermeiden starke Brems- oder Beschleunigungsmanöver. Dies reduziert den Kraftstoffverbrauch und Schadstoffemissionen. Die Anwendung in Leipzig wird deshalb mit 227.500 Euro durch das Bundesministerium für Verkehr gefördert, sie kostet insgesamt 350.000 Euro.

Die App „trafficpilot“ ist bereits in 13 Städten in Deutschland und Österreich im Einsatz. Weitere Informationen gibt es online unter https://www.trafficpilot.eu/. +++