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Mölkauer Gemeindeblatt
Ausgabe 2/2023
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Die Moor-Birke - 35. Jahresbaum

Wer kennt sie nicht, die Birke? Sinnbild für Frühling und Auferstehung. Verwendet zum Ausschmücken aller kirchlichen Frühlingsfesttage wie Ostern, Himmelfahrt und Pfingsten. Auch als Maibaum und als Richtbaum bei Neubauten ist sie zu bewundern. Es gibt rund 40 verschiedene Birkenarten, sie zu unterscheiden ist nicht ganz einfach. Selbst der große Pflanzensystematiker Karl von Linné hatte da Schwierigkeiten.

Die hier besprochene Moor-Birke nimmt in der Familie der Birken eine Sonderstellung ein. Allen Birken gemeinsam ist zunächst die Eigenschaft, baumfreie, rohe Böden wie Abraumhalden und dergleichen schnell besiedeln zu können, sodass im Schutz der Birken dann die späteren Waldbaumarten (als erstes Erlen und Ulmen in Feuchtgebieten) heranwachsen können. Die Birke ist also ein Pionierbaum. Die Spezies Moor-Birke tut dies aber nur in für sie geologisch und hydrologisch geeigneten Bereichen.

Für die gegenwärtig in unserem Lande angestrebte Renaturierung ehemaliger Moorgebiete (sie sind inzwischen bundesweit geschützt) und der Erhaltung bzw Förderung einer moorspezifischen Biodiversität in unserer Kulturlandschaft hat diese Birkenart eine besondere und herausragende Bedeutung.

Vor allem dieser Sachverhalt rechtfertigt die Ehrung dieser Spezies als Baum des Jahres 2023 – am Tag des Baumes, der jedes Jahr am 25. April gefeiert wird.

Wolfgang Miersch
Heimat- und Kulturverein Mölkau e.V.