JHWH - der hebräische Gottesname Fotos: Johannes Markert
Altarraum der Baalsdorfer Kirche
| 2. April | |
| 17.00 Uhr | Passionsmusik mit Kirchenchor in Baalsdorf |
| 6. April | |
| 19.30 Uhr | Getsemani-Andacht mit Flötenkreis in Baalsdorf |
| 7. April | |
| 10.00 Uhr | Gottesdienst mit Abendmahl in Mölkau |
| 9. April | |
| 06.00 Uhr | Osternacht in Mölkau |
| 10.00 Uhr | Familiengottesdienst mit Spatzenkurrende, Kinderchor und Kirchenchor in Baalsdorf und dem Besuch des Osterhasen |
| 10. April | |
| 10.00 Uhr | Kirchspielgottesdienst mit Abendmahl in Paunsdorf |
| 16. April | |
| 10.00 Uhr | Regionalgottesdienst mit Taufe, Kindergottesdienst und anschl. Kirchencafé in Sellerhausen |
| 23. April | |
| 10.00 Uhr | Gottesdienst mit Abendmahl in Baalsdorf |
| 30. April | |
| 10.00 Uhr | Gottesdienst zur Buchmesse in Mölkau |
| 7. Mai | |
| 10.00 Uhr | Gottesdienst mit Kirchenchor in Baalsdorf |
Weitere Veranstaltungen und Informationen finden Sie auch in unseren Schaukästen und auf unserer Homepage www.kirchspiel-leipzig.de
Pfarramt Kirchgemeinde
04316 Leipzig OT Baalsdorf, Baalsdorfer Anger 10
Frau Thomas Büro: Tel. 2425 0752
E-Mail: christine.thomas@evlks.de
Öffnungszeit: mittwochs 13 - 15 Uhr
Pfarrerin Grit Markert Tel. 652 38 31 oder mobil 0160 3115006
E-Mail: grit.markert@evlks.de
Pfarrer Johannes Markert Tel. 652 38 31 oder mobil 0170 6139628
E-Mail: johannes.markert@evlks.de
Friedhofsverwaltung
04316 Leipzig OT Baalsdorf, Baalsdorfer Anger 10
Frau Ferk: Tel. 2425 0756
E-Mail: anette.ferk@evlks.de
Öffnungszeit: donnerstags 13 - 15 Uhr
Friedhof Mölkau - Friedhofsmitarbeiter Herr Hähnel, erreichbar unter Tel. 0176 97720766
Fremdartig, rätselhaft stehen sie auf dem Mauerbogen über dem Altar: die hebräischen Buchstaben des Gottesnamens. JHWH - יהוה - vier Buchstaben, für die auch die Bezeichnung Tetragramm gebräuchlich ist.
In der Bibel spielen sie eine prominente Rolle in einer Erzählung des Alten Testaments. Mose sieht in der Wüste einen brennenden Dornbusch, der aber nicht zu verbrennen scheint. Die Erscheinung zieht ihn an. Als er näherkommt, spricht eine Stimme aus dem Busch zu ihm. Mose bekommt den Auftrag, nach Ägypten zu gehen und sein versklavtes Volk in die Freiheit zu führen. Er möchte wissen: Wer bist du? Was soll ich sagen, wenn sie fragen, wer mich geschickt hat. Die Antwort der Stimme ist rätselhaft, eben: Ich bin JHWH. Für Mose klingt es wie ‚Ich bin, der ich bin‘, oder wie ‚Ich werde sein, der ich sein werde‘ oder wie ‚Ich bin da.‘ Wenn sie fragen, dann sage zu ihnen: JHWH, der ‚Ich bin da‘, hat mich geschickt (2. Mose 3,1-15).
JHWH, gesprochen wohl Jahwe, ist der wichtigste Gottesname der Hebräischen Bibel, des Alten Testaments für die Christen. Ab etwa dem 1. Jh. v. Chr. galt er den Juden als so heilig, dass sie ihn nicht mehr aussprachen. Wo immer er stand, lasen sie stattdessen Adonaj, auf Deutsch: Herr. Auch Luther ist später dieser Tradition gefolgt. Überall, wo sich im hebräischen Text der Gottesname findet, übersetzte Luther mit HERR.
Wenn Sie genauer hinsehen, fallen Ihnen auch der Doppelpunkt ganz rechts unten und ein kleiner T-Balken unter dem zweiten Buchstaben auf. Hebräisch ist eine Konsonantenschrift, die von rechts nach links gelesen wird. Schreiben Sie ein deutsches Wort von rechts nach links, lassen Sie dabei alle Selbstlaute weg und Sie haben eine Vorstellung, wie die hebräische Schrift funktioniert. Zum Problem wurde das, als Hebräisch immer weniger gesprochen wurde. Der eindeutige Sinn vieler biblischer Passagen drohte verloren zu gehen. Findige jüdische Gelehrte des frühen Mittelalters entwickelten deshalb Zusatzzeichen für die Vokale und schrieben sie über oder unter die Konsonanten des Bibeltextes. Nur bei JHWH machten sie eine Ausnahme: sie verwendeten die Vokale für das Wort Adonaj - Herr. Als Erinnerung daran, was hier gelesen werden sollte.
Europäische Gelehrte späterer Jahrhunderte wussten das nicht. Sie versuchten zu lesen, was dastand und kamen auf ‚Jehova‘. Der Irrtum war in der Welt und hielt sich. Jehova fand Eingang in manche Gesangbuchlieder (EG 328 ursprünglich: Dir, dir, Jehova, will ich singen‘) und auch die ‚Zeugen Jehovas‘ verwendeten ihn.
In der Baalsdorfer Kirche hat sich ein anderer Fehler eingeschlichen: Über dem dritten Buchstaben fehlt ein Punkt, das o aus Adonaj. Vermutlich hat er einmal dagestanden und ist im Lauf der Zeit verloren gegangen. Klären lassen wird sich das wohl nicht mehr.
Nicht zu allen Zeiten waren hebräische Buchstaben in Deutschland gern gesehen. Der zweite Teil des Artikels wird vom wechselhaften Schicksal des Jahwe-Namens in der Baalsdorfer Kirche erzählen.