vielleicht haben Sie im Leipziger Amtsblatt (Ausgabe 6 vom 25.03.24) den Artikel „Leipzig nimmt Ortschaften in den Blick“ gelesen. Darin werden die Resultate der Ortsbefragung 2023 umrissen. 7038 Einwohner in den 14 Leipziger Ortsteilen wurden dazu angeschrieben, 49 % meldeten sich daraufhin zurück.
Neben dem Ergebnis, dass es eine starke Identifikation mit dem eigenen Ortsteil gibt, die gewählten Gremien (Ortschaftsräte) bekannt und deren Arbeit als engagiert und zufriedenstellend eingeschätzt werden, überrascht die Auswertung auch mit ihrer Aussage zu den meistgenutzten Quellen zu ortsspezifischen Informationen. Für 73 % ist demnach die Hauptinformationsquelle das jeweilige Gemeinde- und Ortsblatt.
Wenn man sich die Ergebnisse speziell für Mölkau einmal anschaut (siehe Quellenangabe unten), liegt dieser Wert sogar weit über dem Durchschnitt bei stolzen 88 %. Das ist ein tolles Ergebnis, doch war das nicht immer so.
Mit dem Antritt des amtierenden Ortschaftsrates 2019 wurde das Mölkauer Gemeindeblatt als amtliches Mitteilungsblatt unseres Ortes nicht allein nur mit einem neuen Layout versehen. Wir haben versucht, ortsspezifische Themen ausführlich, vielschichtig und transparent sowie Entscheidungen nachvollziehbar für die Einwohner abzubilden. Sukzessive wurde so aus dem oft ungelesen, gleich in den Papiermüll gewanderten Blättchen ein mittlerweile recht umfangreiches informatives Heft. Die Akzeptanz in der Einwohnerschaft sowie die Zahlen aus der genannten Ortsbefragung zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Damit leisten wir auch einen Beitrag zu den von der Stadt Leipzig gern ausgerufenen wohlklingenden Begriffen wie Bürgerbeteiligung, Mitbestimmung, Teilhabe oder Gemeinwohlstärkung.
Toll, nicht wahr? Doch damit, liebe Leser, ist nun allerdings vorerst hier im Mölkauer Gemeindeblatt Schluss!
Die Stadt Leipzig sowie der Verlag haben uns darauf hingewiesen, dass wir das für uns bisher völlig unbekannte Kontingent an vertraglich zugewiesenen Textseiten deutlich überschritten haben. Bereits mit den ersten drei Ausgaben sind wir mittlerweile schon bei den Seitenzahlen der Juniausgabe angelangt. Über das Vertragswerk und die daraus resultierenden Vorgaben hatten weder der Verlag noch die Stadt Leipzig bisher Einblick gewährt. Und das, obwohl wir doch zum einen das Layout gemeinsam mit dem Verlag erneuert haben und andererseits die Stadt Leipzig monatlich einige Exemplare erhält und den Inhalt sehr aufmerksam liest. Das Motto lautet offenbar: Inhalt ja, aber bitte nicht zu viel.
Die Kosten pro Mehrseite von ca. 100 € werden von der Stadt Leipzig jedenfalls nicht getragen. Bei Beibehaltung des bisherigen inhaltlichen Niveaus würden somit für das gesamte Jahr Mehrkosten von 10.000 € und mehr auflaufen – Kosten, die uns von den Brauchtumsmitteln abgezogen werden. Ein Umstand, den wir uns speziell in diesem Jubiläumsjahr, aber auch generell nicht leisten können.
Daher werden wir mit dieser Ausgabe deutlich inhaltliche Einschnitte vornehmen und uns strikt an die Parole halten „Weil nicht sein kann, was nicht sein darf!“
Bei uns passiert eben einfach (endlich wieder) viel und das Mitteilungsbedürfnis steigt – darum Schluss damit!
Bleibt nur zu hoffen, dass die Stadt das Resümee ihres Amtsblattartikels zur Ortsbefragung ernst nimmt: “So sollten (…) Verfahren zur Bürgerinformation und -beteiligung gemeinsam mit den Ortschaftsräten begleitet werden. Empfohlen wird zudem, die Ortsblätter zu stärken.“ Na denn, kann man nur hoffen ...
Wir hätten uns gewünscht, jetzt an dieser Stelle durch ein frivoles „April, April“ dem Streich ein Ende setzen zu können. Stattdessen verweisen wir in den Artikeln zukünftig vermehrt auf die angegeben weiterführenden Links und Webseiten und bitten, uns dennoch die Treue zu halten.
Details zu den Ergebnissen der Ortsbefragung unter leipzig.de/ortschaftsrat oder direkt als Download über den QR Code (Mölkau ab Seite 63)