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Mölkauer Gemeindeblatt
Ausgabe 7/2024
Aus dem Ortschaftsrat
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Rückblick auf die Juni-Sitzung

Themen der letzten Sitzung vor den Sommerferien waren u. a.

Informationsvorlage-Nr. VII-DS-08065-Ifo-01 „Bürgerumfrage "Leben in der Ortschaft 2023" (Ortschaftsbefragung): Ergebnisbericht

Frau Lober vom für die Ortschaftsräte der Ortsteile zuständigen Büro für Ratsangelegenheiten (BfR) stellt die Ergebnisse der im letzten Jahr durchgeführten Umfrage vor. Bei dieser Umfrage zur Zufriedenheit der Einwohner wurden pro Ortschaft 500 per Zufallsprinzip ausgewählte Einwohner mit einem Fragebogen angeschrieben. Die Rückmeldung lag bei etwa 50 %.

Im Ergebnis zeigt sich in Mölkau „eine allgemeine Zufriedenheit der Bewohner mit dem Leben in der Ortschaft, während einige Handlungsbedarfe und Entwicklungsbereiche deutlich werden.

Rund 78% sind (sehr) zufrieden mit dem Leben in Mölkau. Etwa 61 % fühlen sich stark als Leipziger/-in, während 67 % sich stark als Bewohner/-in von Mölkau identifizieren. Das Gemeinschaftsgefühl wird als gut beschrieben, wobei 67 % angeben, dass man sich in der Gemeinschaft kennt und unterstützt.

Dringender Handlungsbedarf wird im Kultur-, Sport- und Freizeitangebot sowie im Verkehrsaufkommen gesehen. Fuß- und Radwegsanierung sind ebenfalls wichtige Anliegen. Wünsche bestehen hinsichtlich der Wiederbelebung des Guts Mölkau und einer möglichen Umgehungsstraße zur Reduzierung des Durchgangsverkehrs.

Zentrumsnähe, Naturnähe, Kleinstadtcharakter und Ruhe werden als charakteristisch für Mölkau genannt. Besonderheiten sind das Gut Mölkau, das Engagement der Initiative pro Mölkau sowie die Arbeit von Vereinen wie dem SV Mölkau und der Feuerwehr.

Die vergangenen 10 Jahre bewerten 48 % als positiv. Bei den kommenden 10 Jahren sind 57 % optimistisch.

Das Mölkauer Gemeindeblatt ist die Hauptinformationsquelle für aktuelle Entwicklungen in der Ortschaft. Auch die Leipziger Volkszeitung und das Leipziger Amtsblatt werden häufig genannt. Soziale Medien und Schaukästen spielen eine geringere Rolle.

Etwa die Hälfte der Bewohner zeigt Bereitschaft, sich für Projekte in Mölkau zu engagieren. Die Teilnahme an örtlichen Veranstaltungen ist vergleichsweise niedrig.

Ein Großteil der Bewohner kennt den Ortschaftsrat und schätzt dessen Arbeit als engagiert ein. Die Vergabe von Brauchtumsmitteln wird als wichtig angesehen.

Infrastruktur: Zufriedenheit herrscht bezüglich Schulen, Parks und Grünanlagen, aber Kunst & Kultur sowie Gaststätten haben niedrigere Zufriedenheitswerte. Der Zustand der Radwege und Freizeitsportanlagen ist für viele unzureichend. Die Verkehrssituation wird unterschiedlich bewertet, wobei Verbesserungen bei Radwegen und Verkehrslärm gewünscht werden.

Die Bürger von Mölkau sind größtenteils zufrieden mit ihrem Leben in der Ortschaft, jedoch gibt es Handlungsbedarfe und Entwicklungsaspekte, an denen gearbeitet werden muss, insbesondere im Hinblick auf Infrastruktur, Verkehr und Freizeitmöglichkeiten.“

Die komplette Auswertung finden Sie auf den Internetseiten der Stadt Leipzig als Dokument. Wie repräsentativ das Ergebnis tatsächlich ist, kann abschließend jedoch nicht beantwortet werden.

Waldflächen in Mölkau (Mölkauer Gutspark, sogenanntem Feenwäldchen, Schulstraße neben der Sporthalle)

Herr Knorr, Forstoberinspektor im Amt für Stadtgrün und Gewässer und u. a.zuständig für die städtischen Waldstücke in Mölkau, informiert über die aktuelle Situation.

Sogenannter Feenwald

Auszug aus VSP (erstellt durch Herrn Knorr) zur Petition VII-P-09685:

Der sogenannte „Feenwald“ (Forstabteilung 212b0) hat eine Größe von 11,5 ha und ist bestockt mit Bergahorn, Hainbuche, Esche und Blaufichte als gepflanzte Baumarten im Zuge eines Aufforstungsprogrammes des Rates des Bezirkes Leipzig vom Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre. Hinzu kommen Birke, Robinie und weitere Baumarten aus Naturverjüngung.

Durch die extrem trockenen Sommer der Jahre 2018 bis 2020 und 2022 ist es zu massiven Ausfällen bei den meisten Baumarten des Oberstandes gekommen. Besonders betroffen sind hiervon die Esche, durch das Eschentriebsterben und der Bergahorn durch die Rußrindenkrankheit. Der Bestand ist jedoch bereits zu großen Teilen durch Naturverjüngung der verschiedenen Baumarten im Unterstand geprägt, welche für die Bestandsentwicklung genutzt werden kann. Die Naturverjüngung steht somit als natürliche Ressource auf der Fläche zur Verfügung, die Pflanzen haben sich bereits etabliert, sind an den Standort angepasst und können somit für die Bestandsentwicklung genutzt werden.

Die Beräumung der vorhandenen Naturverjüngung ist auf einer Fläche dieser Größenordnung weder ökologisch noch ökonomisch sinnvoll bzw. vertretbar. Zudem wäre das Risiko einer Neuanlage im Zuge des Klimawandels nicht kalkulierbar. Es soll daher die natürlich zur Verfügung stehende Ressource „Naturverjüngung“ genutzt werden. Dort, wo Fehlerstellen vorhanden sind, werden Nachpflanzungen mit standortangepassten Baumarten durchgeführt.

Der OR macht erneut deutlich, dass er nicht an der kompletten Abholzung des sog. Feenwäldchens interessiert war und ist, wie in der Petition unterstellt wurde. Vielmehr sollte Bruchholz zur Gefahrenabwehr beseitigt, Neupflanzungen vorgenommen und eine allgemeine Sicherheit entlang der Wege gewährleistet werden

Herr Knorr weist dahingehend daraufhin, dass das Betreten von Waldstücken immer auf eigene Gefahr erfolgt. Zudem dürfen pro Waldstück max. 0,3 ha neu aufgeforstet werden.

Herr Maschke hat als sog. Selbstwerber die Erlaubnis des Revierförsters, in bestimmten Gebieten und in bestimmter Menge Bruchholz und kranke Bäume aus dem Wald zu entnehmen. Er berichtet von häufigen Beschimpfungen und Eskalationen durch Passanten, wenn er und andere Selbstwerber im Wald tätig sind. Ein Verweis auf die mitgeführte Erlaubnis durch den Stadtforst werde meist gar nicht zur Kenntnis genommen.

OV Dietze beabsichtigt zudem, mit dem Chefredakteur der Leipziger Internet Zeitung (l-iz) über eine ergänzende Klarstellung seines früheren Artikels zu sprechen. Dieser hatte über den Antrag des Ortschaftsrates fehlinterpretiert berichtet und gilt als vermeintlicher Stein des Anstoßes zur anschließenden Petition sowie dem dazu vorliegenden Verwaltungsstandpunkt.

Gutspark Zweinaundorf

Herr Knorr bestätigt die Absicht, im Rahmen eines Ausbildungsprojektes Waldpflegemaßnahmen und Baumpflanzungen durchzuführen. Ansonsten werde die Denkmalpflegerische Zielsetzung abgearbeitet.

Es werde auch daran gearbeitet, einen Radweg entlang des Gutsparkes zu ermöglichen.

Wäldchen an der Schulstraße

Das ca. 1,2 ha große Grundstück des Liegenschaftsamtes zwischen Buchenweg und Schulstraße wurde vor Jahren als Wald eingestuft, da aufgrund von nicht erfolgter Pflege ein starker Aufwuchs hin zum jetzigen Wald erfolgte.

Eine Rückwidmung für öffentliche Nutzungen ist ohne Weiteres nicht durchführbar und bedarf einer Genehmigung der Oberen Forstbehörde. Zu beantragen hätte dies der Eigentümer, sprich das Liegenschaftsamt, mit einem ausgearbeiteten Nutzungskonzept und der Bereitschaft eine Ausgleichswaldfläche zu schaffen.

Bürgersprechstunde

Bemängelt wurde von einem Einwohner die Sauberkeit entlang der Albrechtshainer Straße und regt an, die Stadtreinigung die Straße zumindest gelegentlich mit ihrem Reinigungsfahrzeug befährt.

In der Reinigungssatzung der Stadt Leipzig ist diese Fläche nicht ausgewiesen. Da andernfalls die Kosten für eine Reinigung auf die Anrainer der jeweiligen Straßen umgelegt würde, bestehen laut Straßenreinigungssatzung daher die sog. Anliegerpflichten, die das Reinigen der Fußwege nebst Schnittgerinne verpflichtend vorsehen. Der Zustand an den Grundstückgrenzen vieler Orts aufgrund Überwucherung mit Unkraut ist tatsächlich ein Ärgernis und ein entsprechendes Aushängeschild der Eigentümer.

Bericht des Ortsvorstehers

Im September wird der neuzusammengesetzte Ortschaftsrat den Staffelstab übernehmen. OV Dietze bedankte sich in dieser letzten Sitzung vor der Sommerpause beim gesamten Gremium für die gute Zusammenarbeit. Die noch ausstehende eigentliche letzte Sitzung im August wird in diesem Zusammenhang abgesagt.

Andy Wollschläger