Die Schlossfestspiele, das Zauberfest und die Schlossweihnacht sind große Highlights im Merseburger Veranstaltungskalender, doch auch kleinere Veranstaltungsreihen wie z. B. Jazz Moments begeistern die Merseburger. Verantwortlich für kulturelle Höhepunkte wie diese ist federführend das Kulturamt der Stadt Merseburg. Ganz verschiedene Aktionen und Veranstaltungen unterschiedlicher Größe, unterschiedlicher Art und für ganz verschiedene Zielgruppen entspringen im Laufe des Jahres der Feder des Kulturamts, um möglichst viele Menschen aus Merseburg und der Region zu erreichen – Grund genug, hinter die Kulissen von zwei Sachgebieten dieses Amts zu blicken.
Tourismus und Veranstaltungsmarketing
Daniel Spielau, Sachgebietsleiter für Tourismus und Veranstaltungsmarketing, bezeichnet sein Sachgebiet als „Buntstift-Abteilung und Rattenfänger“: Während in der Buntstift-Abteilung, dem Veranstaltungsmarketing, Kulturveranstaltungen an den Mann und die Frau gebracht werden, versucht der Tourismus-Bereich als Rattenfänger das passende Lied zu finden, um Menschen von außerhalb nach Merseburg zu locken. „Meine Aufgabe ist es, über verschiedene Kommunikationswege die Leute zu erreichen, um ihnen zu zeigen, was wir hier Tolles machen. Sei es online über unsere Webseiten, Social Media oder den Veranstaltungskalender, oder über klassische Printmedien von Plakaten über Postkarten und Flyer“, erzählt Daniel Spielau.
Die liebevoll als „Touri“ bezeichnete Tourist-Information und das damit verbundene Themengebiet Tourismus ist der zweite Teil seiner täglichen Arbeit: „Tourismus ist hier sehr spannend, weil wir als Saale-Unstrut-Region im Gesamten eine sehr attraktive Region sind – und wir versuchen, einen besonderen Fokus auf Merseburg zu legen, um die Menschen von außerhalb hierher zu locken und ihre Aufenthaltsdauer hier zu erhöhen. Wir möchten ja, dass die Menschen sich hier wohlfühlen.“
Die Touri-Checkliste lautet also: Menschen müssen von uns erfahren, sie müssen uns toll finden, hier möglichst lange bleiben und am besten noch einmal wiederkommen.
Kultur- und Veranstaltungsmanagement
„Und wenn sie dann von uns erfahren haben, greift meine Abteilung“, hakt Jörg Bachmann ein: „Ich leite seit 3 Jahren das Sachgebiet Kultur- und Veranstaltungsmanagement und meine Aufgabe ist es, die Merseburger für unsere Veranstaltungen zu begeistern, aber natürlich auch, anderen Menschen mit unseren Veranstaltungen einen Grund für einen Besuch in unserer Stadt zu liefern.“ Im Sachgebiet kümmert man sich letztendlich um alle Komponenten, die ein gelungenes Event ausmachen, z. B. Organisation, Künstler und Schausteller, Technik, Sicherheitsvorkehrungen, Catering, Marktwesen und vieles mehr. Das Angebot ist dabei möglichst breitgefächert – sowohl musikalisch und programmatisch als auch von den Ausrichtungen und den Veranstaltungsorten. Musikalisch reicht die Bandbreite von klassischer Musik bis Mittelalterrock, für jede Zielgruppe zwischen 0 und 99 Jahren finden sich Angebote. „Unser Ziel ist es, Merseburg durch kulturelle Vielfalt zum Strahlen zu bringen und dazu beizutragen, dass Merseburg sich touristischer und kultureller Vielfalt erfreut“, erklärt Jörg Bachmann. Langweilig wird es dabei bestimmt nicht: Die Kollegen, aber auch das Abwechslungsreichtum und die Herausforderungen der täglichen Arbeit machen den Job so besonders, denn das Kulturleben, die Angebotsstrukturen und die Sicherheitsanforderungen sind im Wandel.
Das Team in beiden Sachgebieten umfasst 15 Personen – und: „Letztendlich kann man sagen, dass wir mit einem relativ kleinen Team wirklich tolle, große Veranstaltungen mit einer großen Reichweite und mit einem Impact für die Stadt machen. Merseburg entwickelt sich, was das betrifft, so langsam zum Leuchtturm hier im Saalekreis – das sagt zumindest unser Gefühl und auch das Feedback, das wir bekommen.“
Nicht zu vernachlässigen sei zudem die Bibliothek, ebenfalls ein Sachgebiet des Kulturamts, mit ihrem modernen Bibliotheksangebot, Lesungen und kulturellen Veranstaltungen, die ebenso ein wichtiger Faktor für die Stadt ist.
Merseburg durch die Augen des Kulturamts
Kultur mitgestalten – eine sinnstiftende Arbeit in einem Umfeld, das einzigartig ist: „Das Ständehaus ist der schönste Arbeitsplatz, den ich je in meinem Leben hatte“, gibt Jörg Bachmann zu. Während der gebürtige Berliner freizeitlich das ländliche Leben genießt, ist er froh, dass er beruflich in einer Stadt zu tun hat. „Merseburg ist klein, aber oho. Es gibt so viele bezaubernde Ecken, gerade der Innenstadtbereich, und auch die Gotthardstraße ist sehr süß.“
Und auch Daniel Spielau schwärmt: „Die Stadt ist wirklich sehr schön – der Innenstadtkern ist etwas Besonderes, wie er erhalten und strukturiert ist. Außerdem hat Merseburg unfassbar gutes Licht: Egal, zu welcher Jahres- oder Tageszeit – die Stadt ist so gebaut, dass das Licht an bestimmten Ecken und Gebäuden Szenen schafft. In dieser Qualität hat man das in nicht vielen Städten.“ Neben ästhetischen und kulturellen Aspekten zählt die Naherholung: „Man ist schnell an der Saale – dort sieht man oben alte Gemäuer, Kultur, und unten hat man Natur. Man kann durchatmen, eine Runde laufen gehen, mit dem Fahrrad den Saaleradweg losfahren. Die Lebensqualität ist wirklich hoch.“
Für Jörg Bachmann kann Merseburg mit so mancher Großstadt mithalten – oder schneidet in manchen Punkten sogar besser ab: „Als kleinere Stadt ist es sehr gemütlich. Diese Hektik und all das, was in der Großstadt an Einflüssen zu viel ist, gibt es hier nicht. Die Leute sind ein bisschen entspannter, ein bisschen freundlicher. Diese Kleinstadt hat nicht weniger Reize als manch große Stadt – und das ist toll! Ich denke sowieso, dass die Zukunft in den Kleinstädten liegt.“
Zur Lebensqualität beitragen
Die Begeisterung für ihre Stadt ist den Sachgebietsleitern deutlich anzumerken und letztendlich auch die größte Motivation für ihre Arbeit. Diese bezeichnen sie als sinnstiftend – denn sie reicht weit über die metaphorischen Buntstifte hinaus: „Kultur ist für eine Gesellschaft identitätsstiftend. Gerade in den Zeiten, in denen wir leben ist Verbindung und zueinander zu finden etwas ganz Wichtiges – und das kann Kultur. Und wir tragen mit unserer Arbeit dazu bei, indem wir Angebote schaffen, an denen jeder teilhaben kann“, erklärt Spielau, was er an seinem Job liebt. Bachmann stimmt zu: „Wir haben direkten Einfluss auf die Lebensqualität in Merseburg. Und das war und ist auch unser beider Vorhaben in unseren Arbeitsbereichen: Wir wollen aktiv unser Lebensumfeld gestalten, bereichern und dazu beitragen, dass unsere Stadt sich weiterentwickelt.“
Jörg Bachmann
Sachgebietsleiter Kultur- und Veranstaltungsmanagement
Ich liebe meine Arbeit, weil ich das Kulturleben in Merseburg aktiv beeinflussen kann und mit meiner Abteilung vielseitige Kulturveranstaltungen organisieren darf. Besonders angenehm ist dabei der Wechsel zwischen Tätigkeiten im Büro und außerhalb des Ständehauses in Merseburg. Eine willkommene Herausforderung bei jedem Projekt ist das Zusammenführen der einzelnen Teile einer Veranstaltung zu einem komplexen Gebilde. Das Sahnehäubchen meiner Tätigkeit für die Stadt Merseburg ist die tägliche Freude an der Arbeit.
Daniel Spielau
Sachgebietsleiter Tourismus / Veranstaltungsmarketing
Es sind die Geschichten, die uns im Innersten zusammenhalten – davon bin ich überzeugt. Es hat mir schon immer Freude bereitet, sie mit Herzblut und Kreativität zum Leben zu erwecken. Mein Beruf gibt mir die Möglichkeit, diese Erzählungen wunderbar zu verpacken, zu teilen und gemeinsam mit meinem tollen Team in die Welt zu tragen. So füllen wir den kulturellen Reichtum unserer Stadt mit Leben, stiften Sinn und Identität. Das ist unglaublich erfüllend.
P.S.: Dazu kommt dieses ganz besondere Licht, das Merseburg an vielen Ecken so bezaubernd macht.