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Der Merseburger - Bürger- und Informationsblatt für die Stadt Merseburg
Ausgabe 6/2025
Kommunales
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Ortsbürgermeister mit Visionen

Guido Lukesch-Heinicke ist der neue Ortsbürgermeister von Kötzschen.

Seit dem 13. Mai hat Kötzschen erstmals seit 1950 wieder einen Ortsbürgermeister: Guido Lukesch-Heinicke ist seit über 35 Jahren Wahl-Kötzschener und arbeitet in der Stadtverwaltung Merseburg als Sachgebietsleiter Bauhof, Beleuchtung und Reinigung. Wir haben uns mit ihm über seine neue Aufgabe unterhalten.

Pressestelle: Was hat Sie motiviert, sich für den Ortschaftsrat und als Ortsbürgermeister aufstellen zu lassen?

Guido Lukesch-Heinicke: Ich bin seit über 35 Jahren zugezogener Kötzschener, war von Anfang an im Heimatverein des Ortes tätig und engagiere mich gerne ehrenamtlich. Als es hieß, dass ein Ortschaftsrat gegründet werden soll, war es für mich eigentlich ein Muss, mich aufstellen zu lassen, um auch von der anderen Seite, der politischen Ebene, etwas zu bewegen.

Welche Themen liegen Ihnen persönlich besonders am Herzen?

Wichtig ist mir, Kötzschen im Fokus zu halten, damit wir nicht vergessen werden. Ein weiterer Punkt ist, die Leute und ihre Belange ernst zu nehmen. Man muss den Menschen hier etwas bieten und auch die Kinder und die Jugend begeistern – wir müssen nachhaltiger denken, damit es weitergeht. Ich kann meine Kinder selbst einbeziehen, aber auch den anderen muss man etwas bieten: Man muss sie mitmachen lassen. Das ist mir ganz wichtig.

Die konstituierende Sitzung des neuen Ortschaftsrats ist noch keinen Monat her. Wie wird der Rat künftig zusammenarbeiten?

Die ersten Schritte sind natürlich getan, indem man erstmal klar festgelegt hat, wer welche Position im Ortschaftsrat hat. Bei uns ist die Besonderheit, dass alle zu einhundert Prozent dahinterstehen, um die Historie wissen und heiß darauf sind, dass es losgeht. Für uns als Ortschaftsrat ist es nicht optimal, dass es jetzt gerade in die Sommerpause des Stadtrates geht. Das hält uns aber nicht davon ab, auch jetzt schon Taten folgen zu lassen, schon einmal eine Sitzung anzuberaumen, Beschlüsse vorzubereiten und zu fassen. Wir haben viele Ideen und wir wollen auch schon arbeiten, bevor dann nach der Sommerpause diese ganz große Sache startet.

Welche Punkte werden zuerst angegangen?

Wir müssen uns auf alle Fälle als Ortschaftsrat finden: Wo soll das zukünftige Ortschaftsbüro sein, wo können die Bürger hinkommen, wo hängt ein Briefkasten, wo sind Ansprechpartner? Das kann man provisorisch im Vereinsheim tun, damit es losgeht – das werden wir auch machen –, aber wir sind auf der Suche, nach einem geeigneten Ort dafür.

Und dann ist das Wichtigste, mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen. Man merkt es den Leuten an, dass sie das auch wollen. Sie sprechen mich auf der Straße auch an. Das wird am Anfang wahnsinnig viel angenommen werden, schon aus Neugierde oder auch, um mal was loszuwerden, vielleicht wird es später etwas weniger. Müssen wir mal gucken, aber das ist das Hauptziel. Im letzten Stadtrat wurde der Anfang gemacht, dass es auch mit dem Straßenbau endlich losgeht, da wird auch viel auf uns zukommen.

Welche Herausforderungen sehen Sie?

Ich gehe grundsätzlich alles an; ich bin Pragmatiker. Sicherlich werde ich da auch mal eingebremst durch rechtliche Sachen, was ich nicht darf – das muss ich auch noch lernen, das ist ganz logisch. Ich frage auch viel – wer fragt, kriegt Antworten. Ich denke, dass ich im Moment noch nicht weiß, was alles an Schwierigkeiten kommen kann. Vielleicht wird Neues dazukommen, wo ich sage, „Mein Gott, was hast du dir da angetan“ (lacht). Nein, so denke ich nicht, aber klar kommen solche Fragen automatisch.

Welche Potentiale hat Kötzschen?

Potentiale haben wir auf jeden Fall. Nach uns kommt zwar noch Beuna, aber trotzdem sind wir aus Merseburg raus das erste Tor zum Geiseltal. Vielleicht gibt es ein paar Gewerbetreibende, für die Kötzschen ein spannender Standort ist. In den Sommermonaten oder generell wenn Saison ist, kommen auch so viele Radfahrer durch unseren schönen Ortsteil durch – da müssen wir gucken, was da entsteht. Da kommt noch was. Und: Kötzschen wächst ja trotzdem, es wird trotzdem noch gebaut. Leuna 3 ist auch so ein Stichwort. Es wird auf jeden Fall was passieren, auch nach uns. Und auch wenn das nicht gleich passiert, müssen wir ja jetzt drauf hinarbeiten.

Vielen Dank für Ihre Zeit und alles Gute für Ihre neue Aufgabe!