Die Plastikbeutel in verschiedenen Größen mit Werbung gehören heute zum Einkauf dazu. In jedem Haushalt gibt es die gelben Säcke. Sie füllen sich sehr schnell, weil mit der Verpackung sehr großzügig umgegangen wird. Einmal im Monat werden sie zum Abholen vor das Haus gestellt. Unsere Nachkommen werden auch nur noch den gelben Sack kennen.
Ich erinnere mich noch genau an die Vergangenheit und erinnere mich an die verschiedenen Säcke, die es auf dem Dorf in jedem Haus gab. Der Gebrauch bestimmte Größe und Material.
Meine Mutter erzählte noch vom Strohsack in den Betten, er diente als Matratze. Wenn das Stroh nach einiger Zeit durch die Benutzung zerkleinert war, wurde er neu gefüllt.
Nach dem Rupfen der Enten und Gänse im Spätherbst sammelte man die Federn in einem Leinensack. Wenn es genug waren, ca. 5-6 Pfund für eine Zudecke und 2-3 Pfund für ein Kopfkissen, stopfte man sie in das Inlett.
In einem riesengroßen Sack schaffte der Großvater das Heu für das Wild in den Wald.
Die Säcke für die Kartoffeln waren aus einem groben Gewebe und nicht ganz so groß, sie wurden auch für das Holz - und Zapfen sammeln verwendet. Nach der Kartoffelernte wusch die Bäuerin die Säcke im Dorfteich oder weichte sie nach der großen Wäsche im Seifenwasser ein. Zum Trocknen hingen sie am Gartenzaun. Kaputte Säcke wurden im Winter ausgebessert. Große Löcher bekamen einen Flickfleck und kleine Löcher stopfte man.
Wenn es während der Kartoffelernte zu Regnen begann, stülpte man ein Sackende in das andere und man hatte eine Zipfelmütze und sogar noch etwas auf den Schultern zum Schutz vor dem Regen.
Die Getreidekörner wurden zum Mahlen in die Mühle gefahren. Kleie und Mehl kamen wieder in Säcke. Der weiße Mehlsack war aus feinerem Material und stand bei den Bauern bis zur neuen Ernte in der Vorratskammer.
Nach dem Ähren lesen auf den Getreidefeldern, trennte man zu Hause die Strohhalme von den Ähren und sammelte sie in einem Sack. Mit einem Stock schlug man darauf, bis die Körner aus den Ähren heraus waren.
Lumpen stopfte man in einen alten zerrissenen Sack.
Der Klammersack war klein. Er hatte an der Seite eine Öffnung und hing beim Wäscheaufhängen am Wäschepfahl.
Die Kleintierhalter holten im Herbst das Laub zum Einstreuen in den Ziegenstall, natürlich in einem Sack. Mit den Füßen wurde es eingetrampelt und Kinder hatten Spaß dabei.
Die Kinder sammelten Eicheln und Kastanien und fuhren sie in Säcken mit dem Handwagen zum Jäger. Er kaufte sie für die Wildfütterung auf.
Der Weihnachtsmann kam immer mit einem Sack auf dem Rücken. Über der Schulter hielt er das Ende mit einer Hand fest.
Mit dem Schwamme- Sack ging es in den Wald, es gab verschiedene Größen. In der Pilzsaison nahm man einen großen, im Spätherbst musste der kleinere herhalten.
Der Quarksack fehlte auch in keinem Haus. Saure, dicke Milch schüttete man in einen weißen kleinen Baumwollsack, oben wurde er zugebunden und durch die Schleife ein Stock geschoben. Auf zwei auseinander gestellten Stühlen lag die Stange mit dem Quarksack Unten stand eine Schüssel und die Flüssigkeit tropfte aus dem Sack hinein. Nach einigen Tagen war im Sack nur noch eine weiße Masse, und das war der Quark.
Sonntags gab es grüne Klöße. Kartoffeln wurden geschält und anschließend auf einem Reibeisen gerieben. Im Kloßsack, aus Strickgewebe, drückte man das Wasser aus dem Sack, bis der Kloßteig übrig war.
In den Läden standen Säcke mit Mehl, Zucker, Salz und Zwiebeln.
In kleine Säcke kam alles Getrocknete - Kräuter, Dürrobst, Schwamme oder Tee. Die
Säckchen wurden nach dem Gebrauch gewaschen und im Schrank für das nächste Jahr aufgehoben. Diese wurden meist aus Stoffresten genäht.
Sogar Münzen lagen bei vielen Leuten im Geldsack. Bei Dorf- und Schulfesten durfte zur Kinderbelustigung das Sackhüpfen nicht fehlen. Dazu konnten nur gewaschene Säcke genommen werden.
Und der Großvater hatte einen kleinen Ledersack mit Tabak für seine Pfeife.
Vogtländische Wörter
| Griegeniffte | Klöße aus geriebenen rohen Kartoffeln (grüne Klöße) |
| Zeschen | Zapfen von Nadelhölzern |
| Struehsack | Sack mit Stroh gefüllt als Matratze |
| Erdepfel | Kartoffeln |
| Weschphol | Wäschepfahl |
| Millich | Milch |
| Rieweisel | Reibeisen |
| Kließsack | kleiner Sack zum Ausdrücken geriebener rohe Kartoffeln |
| Kreiter | Kräuter |
| Aachele | Eicheln |
| Schlaaf | Schleife |
| aufdriefeln | Gestricktes auftrennen |
| zufern | frösteln |
| Ziebele | Küken |
| Loorberrle | Kot von Ziegen, Schafen, Hasen |
| Staanel | Bonbon |
| Pflumpf | Wasserpumpe |