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Mitteilungsblatt der Gemeinde Neuensalz
Ausgabe 4/2023
Gemeinde Neuensalz
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Sitten und Bräuche um die Weihnachtszeit

Weihnachten ohne Lebkuchen und Stollen ist undenkbar

Im Vogtland ist Weihnachten das innigste Fest im Kreislauf des Jahres. Die Geschenke bringt der Rupperich.

Seit über 500 Jahren ist der Stollen bei uns bekannt Er spielt in Sachsen eine große Rolle. 1730 bekam August der Starke einen Stollen von 10 Meter Länge Dafür wurde extra ein Backofen gebaut. Acht Pferde wurden eingespannt, um den Stollen zum Hofe zu schaffen. Der König bekam von der Bäckerinnung einen Rosinen- und Mandelstollen.

Auch im Volk war damals der Stollen schon bekannt, man sparte das ganze Jahr, um sich Weihnachten das besondere Gebäck leisten zu können.

Im germanistischen Museum in Nürnberg befindet sich eines der ältesten Rezepte für Pfefferkuchen. Großen Wert legte man auf exotische Gewürze. Diese brachten Kaufleute aus Indien und Ostasien mit. Diese Lebkuchen waren gut für Magen und Darm. Siebenerlei oder Neunerlei verschiedene Gewürze wurden verarbeitet.

Symbol des Lebens ist der Tannenbaum Er gehört zu Weihnachten dazu. Im Vogtland hing er an der Decke. Er war geschmückt mit Nüssen, Äpfeln und Süßigkeiten. Die Kugeln kamen erst 1830 auf den Markt. Nach Erfindung des Paraffins und Stearins konnten sich Kerzen auch ärmere Leute kaufen. Kerzen aus Bienenwachs konnte sich nur die Kirche leisten.

Im Vogtland als Weihnachtsland war neben der Kirmes Weihnachten das größte Fest.

Das Bornkinnel begleitet den Rupperich. Weihnachtsgeschenke nennt man auch oft „Bornkinnel“.

Zu Weihnachten ist es Tradition in die Fenster Weihnachtsfiguren zu stellen, Moosmann, Nussknacker, Lichterengel, Bergmann und Räuchermann. Inzwischen ist auch der Schwibbogen nicht mehr wegzudenken. Die Figuren sind meist gedrechselt oder geschnitzt.

Sieglinde Röhn