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Informationsblatt der Gemeinde Neschwitz mit amtlichen Mitteilungen
Ausgabe 12/2024
Öffentliche Bekanntmachungen Zjawne wozjewjenja
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Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger, verehrte Seniorinnen und Senioren, liebe Kinder und Jugendliche, liebe Leserschaft,Česćeni wobydlerjo, waženi seniorojo, lube dźěći a młodostni, wažene čitarstwo,

Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger, verehrte Seniorinnen und Senioren, liebe Kinder und Jugendliche, liebe Leserschaft,

Česćeni wobydlerjo, waženi seniorojo, lube dźěći a młodostni, wažene čitarstwo,

schon eine Weile bin ich Ihnen einige selbstgeschriebene Zeilen schuldig. Sie werden mir recht geben, wenn ich sage, dass ein turbulentes Jahr sich dem Ende neigt. Um trotzdem ein akzeptables Gemeindeleben zu ermöglichen, waren gerade im zweiten Halbjahr viele Termine zusätzlich wahrzunehmen und erhöhte Leistungsbereitschaft zu zeigen. Da ich Ihnen aber auch nicht halbgegorenes servieren möchte, ist es besser, auch einmal nichts zu sagen, statt Unsinn zu formulieren. Ich denke, dass dieses Vorgehen weit mehr Menschen gut zu Gesicht stehen würde. Da ich an dieser Stelle nicht wertend zur allgemeinen Politik schreiben darf, da es mir rechtlich verboten ist, erspare ich Ihnen die bekannten Informationen zur Politik im Land Sachsen und in der Bundesrepublik. Die finanzielle Situation in den Städten und Gemeinden ist desaströs, dem Landkreis Bautzen geht es nicht besser und weiter nach „oben“ geschaut - das gleiche Bild. Sie können das tagtäglich in Rundfunk, Fernsehen und Presse zur Genüge verfolgen. Die Lage selbst ist in den Regierungen bekannt, nur hat man aktuell mehr mit Wahlkampf, Wahlen oder der Verarbeitung stattgefundener Wahlen und Regierungsbildung zu tun. Da kann es schon mal passieren, das strukturelle Probleme nachrangig beachtet werden. Sehr ernüchternd alles …

So stellt sich unsere Haushaltsplanung als sehr kompliziert da. Pflichtaufgaben mehren sich, die allgemeine Inflation lässt die Kosten in die Höhe schnellen und eine Gegenfinanzierung seitens der verordnenden Stellen erfolgt nicht. „Wer bestellt, der bezahlt!“ ist nicht mehr gültig und so sind wir alle die Leidtragenden. Thema Kita-Gebühren- diese werden nicht mit einer zugesagten Dynamisierung durch das Land Sachsen den Gegebenheiten angepasst. Das Ende vom Lied ist, dass die Last auf Eltern und Kommune abgewälzt wird. Der Gemeinderat entscheidet positiv elternfreundlich, nicht die vollen Gebührensätze zur Abrechnung zu bringen. Differenzen bis zu 30.000 Euro sind deshalb durch den Gemeindehaushalt zu tragen. So sieht es in vielen Bereichen aus, aber woher nehmen? Um diese Fragen zu beantworten, müssen wir für den Haushalt 2025 professionelle Unterstützung holen. Der Gemeinderat hat sich für die Erstellung eines sogenannten Haushaltssicherungskonzeptes (Konsolidierung) entschieden. In der momentanen Situation eine gute und richtige Entscheidung, wenn wir auch vermuten, dass der eine oder andere schmerzliche Einschnitt uns zum Sparen auf Zeit verpflichten wird.

Die geringe Finanzausstattung hat uns große Projekte verboten. Dennoch konnte an einigen Stellen für Verbesserung gesorgt werden. So z.B. die Sanierung des Grundschuldaches, die Schaffung eines Parkplatzstreifens an der Kita/Am Frauenfeld, die Sanierungsarbeiten an Klärwerk und Pumpwerken, die Versiegelung der Dorfstraße in Luga, die Erneuerung des Sero-Containerstellplatzes an der Nahkaufeinfahrt, die Bearbeitung des B-Planes Doberschütz Süd und die Vorbereitungen zur Bildung eines gemeinsamen Standesamtsbezirkes Neschwitz-Puschwitz-Königswartha mit Sitz in Neschwitz. Mehrere politische Wahlen waren vor- und nachzubereiten und die Insolvenz des „Herrschaftlichen Gasthofes“ musste gemanagt werden. Hier hoffen wir auf eine tragfähige zukunftsorientierte Lösung.

Auf Grund fehlender bzw. nicht auskömmlicher Förderprogramme waren große Taten nicht zu planen. Was wir aber sehr intensiv ganzjährig bearbeitet haben, ist der immer noch nicht begonnene Kita-Neubau. Da der Zugang zu den s.g. „Kohle-Fördermitteln“ nicht einfacher geworden ist, waren immer wieder Zuarbeiten zu leisten und nicht zuletzt bedeutete es bis jetzt viel Aufwand, unser Projekt aktuell den sich ständig verändernden Förderprioritäten anzupassen. Mit verhaltenem Optimismus sollten wir Mitte 2025 wissen, wann es losgeht. Dann arbeiten wir fast 10 Jahren an dieser notwendigen Verbesserung unserer Strukturen.

Ansonsten waren die tagtäglichen Aufgaben zu erfüllen, welche oft unbemerkt vonstattengingen. Die Aufrechterhaltung von Ordnung und Sicherheit in allen Dörfern, in unseren Einrichtungen sowie Schloss und Park, die Sicherungsarbeiten an verschiedenen Brückenbauwerken und alles, was im Zusammenhang mit der Verwaltungsgemeinschaft mit der Gemeinde Puschwitz steht- und das ist nicht wenig- sind nur einige Punkte.

Dies alles wäre aber nicht halb so wertvoll, wenn es nicht auch dieses Jahr wieder ein großes Zutun im Ehrenamt gegeben hätte. Die Vereine unserer Gemeinde, aber auch private Initiativen haben wieder für schöne kulturelle Momente und ausgelassene Dorffeste und Feierlichkeiten gesorgt. Meist mit dabei unsere Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr. Ihr Engagement über dem eigentlichen Zweck des Brandschutzes hinaus, setzt vielen Veranstaltungen das so genannte „i-Tüpfelchen“ auf bzw. macht diese Veranstaltungen erst möglich. Liebe Bürgerinnen und Bürger, bitte gehen Sie einmal in sich und überlegen, ob Ihre Mitgliedschaft in einer unserer drei Ortswehren nicht auch Ihrem Wunsch nach sicherem Brandschutz und tollen Freizeitaktivitäten nachkommt. Wir benötigen zur deren Aufrechterhaltung weitere Kameradinnen und Kameraden. Die an dieser Stelle hervorragende Kinder- und Jugendarbeit kann nur einen Teil personeller Defizite ausgleichen. Und da ich gerade Kinder und Jugendliche betrachte: Respekt allen pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Krippe, Kita, Schule und Hort. Sie leisten Hervorragendes unter den tagtäglichen Zwängen und Stimmungen als Teil eines Bildungssystems, welches sie nicht zu verantworten haben.

Was wollen meine Worte Ihnen allen sagen? Zum einen sollen sie aufzeigen, dass wir uns nicht durch die aktuellen Gegebenheiten entmutigen lassen, weil wir uns auf uns selbst verlassen können und das auch müssen. Sonst wären wir verlassen!

Und meine Worte sollen allen Genannten und Ungenannten, die sich beruflich und im Ehrenamt für unsere Gemeinde einsetzen, ein großes von Herzen kommendes DANKESCHÖN sagen. Danke für Ihre Unterstützung, sachliche Kritik und Interesse an einer soliden Dorfgemeinschaft. Dies sollten wir uns erhalten und davor hüten, in emotionaler Aggression aufeinander „einzuschlagen“. Wir haben das nicht nötig, vor allem bringt es nichts außer Uneinigkeit und zerstörten Zusammenhalt der dörflichen Bürgerschaft. Und es ist nicht schwer zu erraten, wem das nützen würde …

Ich wünsche Ihnen eine ruhige besinnliche Adventszeit, eine Weihnacht mit Frieden auf der ganzen Welt, eine frohe und für die, die es möchten, gesegnete Zeit in Familie und Freundschaft. Unseren Jüngsten und allen, die wissen, dass es den Weihnachtsmann gibt, einen reichlich gefüllten Gabentisch, der die meisten Erwartungen erfüllt. Allen später einen guten Rutsch ins Neue Jahr mit viel Erfolg und Gesundheit! Lassen Sie uns das neue Jahr 2025 in dem Vertrauen auf uns und unsere Vernunft angehen.

„Vertrauen ist das Gefühl, einem Menschen sogar dann glauben zu können, wenn man weiß, dass man an seiner Stelle lügen würde.“ (Henry Louis Menken)

Herzlichst

Ihr Bürgermeister
Gerd Schuster