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Informationsblatt der Gemeinde Neschwitz mit amtlichen Mitteilungen
Ausgabe 2/2024
Öffentliche Bekanntmachungen Zjawne wozjewjenja
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Neujahrsgruß des Bürgermeisters anlässlich der Vogelhochzeit am 25.01.2024

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Bürgerinnen und Bürger, liebe Kinder und Jugendliche, verehrte Gäste,

in gewohnter Tradition darf ich Ihnen zum Fest der Vogelhochzeit meinen Neujahrsgruß überbringen. Und dieser Tradition verpflichtet, warten vor der Tür auch schon die Hauptakteure dieses Empfangs: die Kinder unserer Kita mit Ihren Erzieherinnen und Erziehern, um uns den sorbischen Brauch spielerisch und musikalisch näher zu bringen. Den kleinen und großen Akteuren danke ich schon jetzt auf das Herzlichste!

Es hört einfach nicht auf ... permanent müssen wir uns entscheiden. Die übergroße Auswahl in allen möglichen Einkaufsläden, der Speiseplan auf Arbeit mit vier-fünf Gerichten, mögliche Urlaubsziele oder einfach nur die Frage nach Wochenendaktivitäten. Es ist eigentlich gut, wählen zu dürfen. Unter uns sind bestimmt einige, die diese nun bestehenden Wahlmöglichkeiten vor nicht allzu langer Zeit erkämpft haben. Dieses Jahr stehen wir nicht nur vor ganz banalen Alltagsentscheidungen, sondern auch vor politischen Wahlen. Gemeinderat, Kreistag und das Europaparlament sollen neu besetzt werden. Am 9. Juni sind wir dazu aufgefordert. Am 1. September ist die Wahl des Sächsischen Landtages.

Ich möchte Sie gleich zweifach ermutigen, die sich bietenden Chancen zu nutzen: einmal, aktiv zu wählen und zum zweiten vielleicht selber für eine Funktion sich bereit zu erklären.

Denn wo haben Sie sonst die Möglichkeit, direkt die Entwicklung in Gemeinde und Landkreis zu beeinflussen? Nicht nur mit Kritik, sondern auch mit Taten zu glänzen? Und somit für die Bürgerinnen und Bürger unserer Gemeinde eine echte Alternative zu sein? Menschen, deren Namen wir kennen, deren Handeln wir schätzen und denen wir gesunden Menschenverstand bescheinigen können?

Seien Sie durchaus wählerisch und studieren Sie die Namen von Kandidaten, nicht nur ihre Parteizugehörigkeit, denn die sagt nicht viel über den Menschen aus. Gerade in unserer Gemeinde spielt es keine Rolle, zu wen oder was sich jemand bekennt, so lang er demokratisch denkt. Der Sache, also der besten Entwicklung unserer Gemeinde verpflichtet zu sein, das ist unsere Motivation und Aufgabe. Wie unser Landrat a.D. einmal sagte: Es gibt keine roten oder grünen oder blauen Straßen, sondern nur gute oder schlechte.

Alltagsentscheidungen sind für uns oft stressig, da wir uns selber zu oft das Leben schwer machen. Lohnt es denn tatsächlich, immer dem besten Kraftstoffpreis oder der billigsten Butter hinterher zu jagen? Stundenlang Prospekte zu wälzen, statt mit den Kindern zu spielen oder Zeit für Freunde zu haben? Insofern waren verschiedene Einschränkungen der Wahlmöglichkeit vor der politischen Wende gar nicht so negativ für unser Zusammenleben.

Letztendlich sind die besten Entscheidungen die, welche wir aus dem Bauch heraus oder mit unserem Herzen treffen.

Sogar die Wissenschaft bescheinigt uns Menschen, dass diese beiden Entscheidungshilfen mit die besten sind. Sie schützen uns aber nicht vor Fehlentscheidungen. Der Mensch ist nicht perfekt. Deswegen ist es nur menschlich, wenn man sich nicht nur am Telefon verwählt, sondern vielleicht auch mal in anderen Dingen. Man sieht nur mit dem Herzen gut und was von Herzen kommt, lässt man nicht außer Acht. Erinnern wir uns immer wieder daran.

Apropos Erinnerung: das erinnert mich an unsere bestimmt schon aufgeregte Hochzeitsgesellschaft, welche ich nicht länger warten lassen möchte. Deswegen entscheide ich von Herzen gerne, diese Bühne nun freizugeben.

Ich wünsche Ihnen allen für das Jahr 2024 alles erdenklich Gute, Gesundheit, Glück sowie Gottes Segen. Bleiben Sie auch dieses Jahr mit Herz und Verstand wählerisch!