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Informationsblatt der Gemeinde Neschwitz mit amtlichen Mitteilungen
Ausgabe 2/2025
Öffentliche Bekanntmachungen Zjawne wozjewjenja
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Neujahrsgruß des Bürgermeisters anlässlich der Vogelhochzeit am 05.02.2025

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Neschwitz, liebe Kinder und Jugendliche,

Česćene knjeni a česćeni knježa, lube wobydlerki, lubi wobydlerjo gmejny Njeswačidło, lube dźěći a młodostni,

verehrte Gäste, der guten langjährigen Tradition folgend, darf ich Ihnen zum Fest der Vogelhochzeit meinen Neujahrsgruß überbringen. Schon jetzt warten unsere kleinen Künstler auf ihren Auftritt, um diesen schönen, sorbischen Brauch „Ptači kwas“ mit spielerischen Leben zu erfüllen. Für die Mühe, die sich Erzieherinnen und Erzieher unserer Kita sowie Eltern und die Kinder mit diesem Programm bereitet haben, möchte ich mich schon jetzt herzlich bedanken.

Letztes Jahr sprach ich über Wahlmöglichkeiten und wie oft wir vor eine Wahl, privat oder gesellschaftlich, gestellt werden. Das neue Jahr 2025 beginnt ähnlich und so könnte ich den gleichen Wortlaut erneut verlesen. Das werde ich natürlich nicht, aber mir ist etwas aufgefallen:

Kennen Sie das auch? Zur Lösung einer Aufgabe oder eines Problems werden Vorschläge unterbreitet. Das passiert im privaten Bereich, das erleben wir auf der Arbeit, gleiches im Verein, Ehrenamt usw. Man bespricht gemeinsam, welche Lösung die Beste für den Moment ist und wählt aus. Und dann bemerkt jemand, dass der Lösungsvorschlag von einer Person kommt, welche aus welchen Gründen auch immer nicht gemocht ist. Eine Person, die man am liebsten in der Diskussionsrunde nicht dabei hätte. Jemanden, den man besser meidet.

Was passiert dann mit der guten Idee? Im besten Fall soll das Problem gelöst werden und die Beteiligten bilden einen Konsens, um das Sinnvollste für alle zu erreichen. Das erspart Zeit und Ärger. Unser Leben kann weitergehen und wir erreichen die Ziele, die wir uns gegeben haben.

Leider ist die momentane Realität eine andere. Gut, im privaten Bereich oder im Ehrenamt sind verschiedene Vorbehalte bedeutend geringer.

Schauen wir aber ins Land, dann stellen wir fest, dass die Ablehnung des Andersdenkenden schon oft von Vornherein zementiert ist.

Kluge Ideen werden zerredet, als schlecht hingestellt und schnellstens verworfen. Danach beginnt ein Prozess erneuter Meinungsbildung, um eine hilfreiche Idee anders darzustellen und vermeintlich gesellschaftsfähig zu machen.

Das bedeutet Zeitverlust und Stillstand, wo meist schnelles Handeln erforderlich wäre. So geht uns Lebenszeit verloren. Und damit Lebensqualität. Es nervt auch, sich stets und ständig mit Dingen auseinanderzusetzen, die schon längst bei neutraler Herangehensweise der Vergangenheit angehören könnten.

In so vielen anderen Lebensbereichen bemühen wir uns um Gleichstellung, Akzeptanz und gesellschaftliches Handeln ohne Ansehen der Person, der Religion oder der Hautfarbe.

Vielleicht sollten wir bzw. diejenigen, die für unser Land zu entscheiden haben, wieder lernen, lösungsorientiert zu arbeiten. Notwendige Dinge auf den Weg zu bringen, die dem Land und der Bevölkerung guttun. Die uns vorwärtsbringen und unser Dasein positiv gestalten.

Gleiches wünsche ich mir für das nun schon begonnene Jahr.

Lassen Sie uns gemeinsam Lösungen für unsere kommunalen Probleme und Aufgaben finden, um unsere Gemeinde zu festigen, zu entwickeln und auch in diesen politisch und finanziell schweren Zeiten gut in die Zukunft zu geleiten. Dafür ist es wert, jeden Vorschlag oder jede Idee zu besprechen, egal, wer sie geäußert hat. Wir sind nicht einzelnen Personen oder politischen Strömungen verpflichtet, sondern unserer Gemeinde und der Sache wegen.

Nun freuen wir uns auf die Vogelhochzeitsgesellschaft, die wie jedes Jahr mit guten Ideen den heutigen Abend zu etwas Besonderen werden lässt.

Ihnen und allen Einwohnerinnen und Einwohnern wünsche ich für 2025 viel Glück, Gesundheit, Erfolg und dazu, für die, die es möchten, Gottes Segen!

Gerd Schuster
Bürgermeister