Das Rehwild bekommt seinen Nachwuchs ab ca. Mitte Mai bis Mitte Juni. Die Ricken setzen ihre Kitze bevorzugt in Wiesenflächen, wo das dann bereits hohe Gras gute Deckung vor Fraßfeinden, wie Fuchs, Dachs, Marderhund oder Rabenvögeln bietet.
Ab Ende Mai beginnt auch die Frühjahrswiesenmahd. Der Landwirt ist vor dieser Tätigkeit gesetzlich verpflichtet, die zu mähende Fläche auf Rehkitze abzusuchen und diese zu bergen. Bei vorheriger Information durch den Landwirt übernehmen oftmals die Jagdpächter als Dienstleister diese Aufgabe, denn Naturschutz und Hege des Wildes sind den Jägern Herzensangelegenheit. Die schnellste und sicherste Methode für das Auffinden und Bergen von Kitzen aus Wiesenflächen ist das Absuchen mittels Drohnen mit Wärmebildkamera.
So ein Fluggerät hat sich Jens Balkow aus eigenen Mitteln zugelegt und ist damit seit Ende Mai jeden Morgen, noch vor seiner Arbeit in der Baumpflegefirma, im Sinne des Tierschutzes unterwegs. Gemeinsam mit den Revierpächtern und weiteren Helfern werden beim Erkennen der Kitze im Gras die GPS- Daten der Fundstelle vom Drohnenpiloten registriert und danach die Helfer per Walkie Talkie zur Bergung der Tiere eingewiesen. Die Helfer sind mit Kunststoffkisten und Handschuhen ausgerüstet und sichern die Jungtiere in den mit Gras ausgepolsterten Behältern am Rand der Fläche bis zum Abschluss der Wiesenmahd. Danach werden die Kitze wieder in die Freiheit entlassen und von der in der Nähe wartenden Ricke in Obhut genommen.
Somit konnten bisher, dank des unermüdlichen Einsatzes von Jens Balkow, 48 Rehkitze (Stand 16.06.24) auf ca. 500 Hektar Wiesen in der Gemeinde Neuhausen/Spree und in Terpe vor dem sicheren Mähtod gerettet werden.