Foto: Sandy Mache
Beide Fotos: Horst Adam
Nach 60 Jahren haben sie wieder wendische Erntebräuche gefeiert.
Am letzten Juliwochenende fand in Haasow das traditionelle Dorf- und Sportfest statt, an dem drei Tage sportliche Wettkämpfe, Turniere und besonders unterhaltende Begegnungen ausgetragen worden. Der Freitag startete mit einem Dart- und einem Billardturnier. Fast zeitgleich spielten die Fußballer des SV Eiche Branitz gegen die Ü35 des FC Energie Cottbus.
Am Samstag waren die Läufer und Walker zum 26. Haasower Waldlauf unterwegs, bevor bei einem Legendenstammtisch in Haasow wohnende ehemalige Fußballprofis unterhaltsam interviewt wurden. Mit der Präsentation der Kinderfeuerwehr, dem Hauptspiel der SG Dissenchen/Haasow gegen die SpG Groß Kölzig/Gahry/Döbern und dem Sportlerball war ebenso der zweite Tag mit Höhepunkten gefüllt.
Der Sonntag begann mit einem Volleyballturnier, zu dem sich diesmal neun Mannschaften angemeldet hatten, sowie einem weiteren Billardturnier.
Die legendäre Haasower Riesentombola, die wieder einmal über 1000 Preise bereithielt, ließ die Spannung des Wochenendes nicht abbrechen. Am Nachmittag folgte eine besondere Darbietung, die es in Haasow laut Erzählung seit 60 Jahren nicht mehr gegeben hat. Ein wendischer Erntebrauch, das Hahnschlagen (kokot) war zu sehen und zu erleben.
Die Mädchen und Frauen mit ihren schönen Trachten begleiteten die Jungen, die mit Ihren „Pferden“ durch die Pforte ritten, um den Hahn zu „rupfen“. Froschfiguren wurden auf Karren geladen, mit denen um die Wette gelaufen wurde. Nachdem die Sieger des Hahnschlagens gekürt werden konnten, erhielten alle Ernteköniginnen und -könige ihre Siegerkränze. Der gemeinsame Tanz zur Annemariepolka beendete schließlich diese großartige Aktion, die mit viel Beifall belohnt wurde.
Wie groß das Interesse und das Verständnis an den sorbischen Bräuchen ist, wurde bei dieser Vorführung sehr deutlich. Ein großer Dank für dieses gelungene Wochenende gilt den Verantwortlichen des Vorstandes des SV Schwarz-Weiß Haasow 98 e.V., den Kameraden der Feuerwehr, dem Team der Firma SPORTFREIgang, dem Frauenverein, der Muttigruppe, dem Gastwirt und seinem Team und der Haasower Jugend, die sich mit Leidenschaft an der Umsetzung des sorbischen Programmteils beteiligte und die Initiatoren um Majka Stock unterstütze.