„Gehen wir wieder Kastanien sammeln?“, fragten die Kinder schon am Frühstückstisch. Na klar.
Gummistiefel an, Korb und Eimerchen gegriffen und los ging es. Gar nicht weit vom Kinderhaus entfernt, lagen unter Bäumen Kastanien, braun, rund und stachelig verpackt. „Oh, noch ein Kastanienbaum, oder doch nicht?“ Dort lagen längliche braune Früchte. „Ach so, Eicheln, also eine Eiche.“ Der nächste Baum hatte eine weiße Rinde und einige wussten schon, dass es eine Birke ist. „Schaut mal, hier liegen Nüsse, Walnüsse und hier Haselnüsse.“ Ein Kreischen, als wir gemeinsam den Pflaumenbaum im Garten schüttelten und einige herunterfielen. So lecker, süß und saftig schmeckten die Pflaumen nur direkt unter dem Baum. Die Kinder machten unzählige Entdeckungen im Garten und in der Natur ganz nah um unser Kinderhaus. An einem Regentag umschlossen wir eine Pflaume mit Teig, legten sie auf ein Backblech und schoben sie in den Backofen. Es entstanden leckere Pflaumenknödel. Sie schnitten Pflaumen auf, entfernten die Kerne und hielten den Pürierstab hinein - hm, lecker war das Pflaumenmus.
Ob Pilze auf der Wiese, bunte Blätter, süße Äpfel, dicke Regenwolken, ein Obstkorb und Blumen aus Knete, ein farbenprächtiger Regenbogen am Morgen, Lieder, Gedichte u.v.m., alles gehörte zum Herbst und zu unserem Lebensumfeld. Aus unseren vielen gesammelten Kastanien entstand ein Kastanienkissen, auf dem die Kinder abwechselnd sehr gern saßen.
Während der Mittagessenzeit lernten wir nebenbei eine neue Sprache. Niemand benutzte Worte. Still wurde es und wir mussten genau beobachten. Es war die Zeichensprache, die wir anwendeten. Die Kinder mochten sie sehr gern und lernten mit viel Phantasie täglich dazu. Ich könnte endlos weiterschreiben, aber das wäre für Sie, liebe Leser langweilig. Fazit: Was wir Erwachsenen lieben und unseren Kindern vorleben, verfeinert mit einer Prise Humor und Lachen, wird in unseren Kindern erblühen und weiterleben.
Meine Pfiffiküsse aus der Mittelgruppe haben ihr Projekt „Urlaub“ beendet. Jedes Kind hatte eine kleine Schatzkiste aus dem Urlaub mitgebracht. Darin waren Erinnerungen oder tolle Fundstücke aus ihrem Urlaub. Stolz haben die Kinder ihre Schatzkiste präsentiert und tolle Ereignisse zum Besten gegeben. Ganz schön spannend was meine Pfiffiküsse so erlebt haben, egal ob zu Hause, ein Urlaubsort in den Bergen oder am Meer. Wir haben festgestellt, es ist überall schön und man kann überall tolle Sachen entdecken und erleben.
Als ich die Tage über den Birkenwald geflattert bin, habe ich vier von meinen Pfiffiküssen beobachten können, wie sie gemeinsam einen Baum gepflanzt haben. Als ich genauer nachgefragt habe, berichteten mir die Kinder, dass es ein Eichenbaum ist, den ein Junge aus der Gruppe mit in die Kita gebracht hat. Und da im Birkenwäldchen noch Platz ist, haben die Kinder beschlossen, den Baum dort zu pflanzen. Nun kann unser neuer Baum wachsen und gedeihen.