„Ein kleines Lied, wie geht’s nur an,
dass man so lieb es haben kann.
Was liegt darin? Erzähle!
Es liegt darin ein wenig Klang,
ein wenig Wohllaut und Gesang
und eine ganze Seele.
(Marie von Ebner- Eschenbach)
Ein Zeitungsartikel im Jahre 1983 riefen die Polenzer auf, in einem zu bildenden Chor mitzusingen.
Am Montag, dem 21.11.1983, kamen 22 Frauen und drei Männer in die Polenzer Schule, um gemeinsam einen Chor zu gründen.
Das durch die Arbeit bedingte unregelmäßige Erscheinen der Männer führte dazu, dass wir uns von ihnen trennten und fortan den Namen „Frauenchor Polenz“ trugen.
Unser erster Auftritt war am 27.09.1984 außerhalb von Polenz, in Heeselicht. Am 05.10.1984 traten wir dann erstmals in unserer schicken Chorkleidung in Polenz auf. Unser Gesang fand begeisterte Zuhörer. Viele Auftritte im ländlichen Raum folgten. Besonders zu nennen wären da die Weihnachts- und Frühlingskonzerte, die zur Tradition wurden. Gemeinsam mit dem Polenzer Schulchor und der Musikschule „Sächsische Schweiz“ wurden diese Konzerte gestaltet.
Besonders in der Weihnachtszeit häuften sich die Auftritte. Wir sangen zu Rentnerweihnachtsfeiern, im Altersheim, in der Hohwaldklinik und in der Kirche. So passierte es auch, dass schnell nach der Arbeit ein Auftritt sein musste. Ein Chormitglied kam in der Eile mit einem weißen und einem schwarzen Schuh zum Auftritt. Ein anderes Chormitglied ließ die Schuhe liegen und bemerkte das Fehlen erst beim nächsten Auftritt. Wir pflegten auch den Austausch mit anderen Chören und gestalteten gemeinsam Auftritte. Alle Chormitglieder investierten viel Zeit, um ihr Hobby zu pflegen.
Nach der Wende gab es, bedingt durch andere Arbeitsverhältnisse, Veränderungen. Einige mussten den Chor verlassen, aber andere kamen neu hinzu. Eine enge Verbindung hatten wir zu unserer Partnerstadt Günzburg. Zweimal fuhren wir dorthin und erlebten herrliche Tage. Mit dem Landfrauenchor Günzburg pflegten wir eine enge Partnerschaft. Ihr Besuch in Neustadt war für uns alle ein besonderer Höhepunkt.
Im Jahr 1993 feierten wir unser zehnjähriges Bestehen gemeinsam mit unseren Partnern.
Viele Auftritte folgten in den nächsten Jahren, aber auch die Geselligkeit fehlte nicht.
Fasching, Gartenpartys, Weihnachtsfeiern sowie runde Geburtstage gehörten zum festen Bestandteil. Immer ging es fröhlich zu und es wurde viel gesungen.
Die letzte Chorprobe vor den Sommerferien fand meist auf dem Dorfplatz in Polenz statt. Gemeinsam mit der Kantorei und dem Schalmaienorchester sangen, spielten und grillten wir in fröhlicher Runde.
Im Jahr 2013 feierten wir unser 30-jähriges Bestehen mit einem Chorkonzert und anschließendem fröhlichem Beisammensein.
Seit dem Jahr 2012 bauten wir eine freundschaftliche Beziehung zum „Frauenchor Polenz“ bei Brandis auf. Wir besuchten uns gegenseitig und sangen viel miteinander.
Im Jahr 2015 vergrößerte sich unser Chor auf 35 Mitglieder. Langenwolmsdorfer Frauen und Männer sangen ab sofort bei uns. Das war eine große Herausforderung, da einige Lieder neu gelernt werden mussten. Wir waren ab sofort ein gemischter Chor und sangen 4-stimmig. Von nun an nannten wir uns „Heimatchor Polenztal“. Das Zusammensingen machte allen viel Freude und war eine Bereicherung.
Im Winter 2016 begannen die Filmaufnahmen zu einem Dokumentarfilm über das Fortschrittkombinat. Wir sangen Lieder zur Untermalung an den unterschiedlichsten Orten.
Nach den vielen Auftritten vor Weihnachten genossen wir alle die Weihnachtsfeier 2019 im Erbgericht Polenz und wünschten uns für das Jahr 2020 alles Gute und viele schöne Auftritte.
Leider kam alles anders, nämlich Corona. Unsere Auftritte waren damit untersagt. Ein Hin und Her und die Ungewissheit trugen mit dazu bei, dass sich der „Heimatchor Polenztal“ im Sommer 2022 auflöste.
Am 21.11.2023 wäre der Chor 40 Jahre geworden. Rückblickend möchten wir sagen, dass die vergangene Zeit im Chor unvergessen bleibt und wir alle dankbar sind, dass wir so viele schöne unvergessene Stunden erleben durften.
Ein Dank gilt vor allem unserer Chorleiterin, Martina Herrmann, die die ganzen Jahre den Chor in ehrenamtlicher Tätigkeit mit viel Geschick geleitet hat.
Ein Dank geht an alle Chormitglieder, die die Proben und Auftritte mit ihren Gesang bereichert haben, besonders aber an Gudrun Siegel, Astrid Niesar, Rita Schmidt, Katrin Lehmann, Annekatrin Pilz und Steffi Richter, die seit der Gründung dem Chor die Treue gehalten haben sowie an Tom Adler, der als Mitglied den Chor begleitet und neue Liedsätze geschrieben hat. Danken möchten wir auch Rosi Zeiler und Cornelia Skolsky, die unsere Chronik führten.
Ein Dank gebührt dem Erbgericht Polenz, dass wir unsere Auftritte in den Räumlichkeiten durchführen konnten und für das leckere Essen bei unseren Feiern sowie der Leitung der „Julius-Mißbach-Grundschule“, dass wir die Aula als Probenraum nutzen konnten.
Zuletzt möchten wir unseren treuen Zuhörern und allen, die mit uns freundschaftlich verbunden waren, herzlich danken.
Es freut uns, dass Tom Adler seit August 2023 einen neuen Chor gegründet hat. Viele aus dem „Heimatchor Polenztal“ finden sich hier wieder.
Wünschen wir dem neuen Chor viel Erfolg und Freude beim Singen.