Für die musikalische Umrahmung sorgte das Klarinetten-Quintett der Musikschule Sächsische Schweiz e. V. unter Leitung von Katrin Heyde
Zum Neujahrsempfang werden insbesondere Vereine und auch Vertreter aus der Wirtschaft eingeladen, so zum Beispiel Rico Schneider (links), Vorsitzender des Förder- und Heimatvereins Schloss Langburkersdorf e. V., Uwe Winter und Kerstin Petters vom Schalmeienorchester Polenz sowie Eric Müller (3. v. l.), Geschäftsführer der Müller Pflaster- & Tiefbau GmbH & Co. KG
Am 17. Januar 2025 fand der traditionelle Neujahrsempfang des Bürgermeisters in der Neustadthalle statt. Insgesamt 130 Gäste folgten der Einladung zum Empfang, der vor allem den ehrenamtlich Tätigen unserer Stadt gewidmet ist. Neben diesen engagierten Bürgern nahmen die Neustädter Stadträte, unsere Wahlhelfer, Vertreter der Ortsfeuerwehren, unserer Unternehmen und Dienstleistungsbetriebe, aus unseren Vereinen sowie aus kommunalen und sozialen Einrichtungen teil.
In seiner Rede zog Bürgermeister Peter Mühle Resümee über das vergangene Jahr und lies einige Ereignisse in der Stadt noch einmal Revue passieren. Er dankte für das Erreichte und für das ehrenamtliche Engagement der Bürgerinnen und Bürger, insbesondere für die Organisation der beiden größten Veranstaltungen im Jahr 2024, dem 175-jährigen Bestehen der Ortsfeuerwehr Neustadt und dem 150-jährigen Schuljubiläum.
Nach einem Ausblick über die Ziele im Jahr 2025, die wichtigsten Baumaßnahmen sowie Vorhaben der Stadt folgte der eigentliche Höhepunkt an diesem Abend, die Auszeichnung der Ehrenamtspreisträger.
Für ihr besonderes ehrenamtliches Engagement erhielten drei Bürger unserer Stadt die Anerkennung mit dem Ehrenamtspreis, die mit der Überreichung einer Ehrenurkunde, einem Präsent sowie dem Eintrag in das Goldene Buch der Stadt verbunden ist.
Nach dem offiziellen Teil lud Bürgermeister Mühle die Gäste zu einem Stehempfang in das Foyer ein.
Mit anregenden Gesprächen klang der Neujahrsempfang aus. Ein Dankeschön geht an das Klarinetten-Quintett der Musikschule Sächsische Schweiz e. V. unter Leitung von Katrin Heyde für die hervorragende musikalische Umrahmung des Festaktes, an die Neustadthalle-Veranstaltungs GmbH sowie an das Il Teatro für die kulinarische Versorgung.
Zum Neujahrsempfang des Bürgermeisters wurden Hannelore Scheffler, Tom Adler und Petra Rodig mit dem Ehrenamtspreis der Stadt Neustadt in Sachsen ausgezeichnet. Herzlichen Glückwunsch an diese drei Bürger unserer Stadt für ihr ehrenamtliches Engagement.
Hannelore Scheffler
wurde auf Vorschlag der Mitglieder des Vereins “Gemeinsam für Neustadt e. V.” mit der Auszeichnung des Ehrenamtspreises der Stadt Neustadt in Sachsen vorgeschlagen.
Spricht man vom Ehrenamt, dann verbindet man dies bewusst oder unbewusst mit Vereinen, Organisationen oder Institutionen. Das wird allerdings der Vielfalt des Ehrenamts nicht gerecht. Das Ehrenamt hat viele Namen und viele Gesichter. Das Gemeinsame ist, dass ehrenamtlich Tätige in irgendeiner Form immer für andere Menschen da sind. So, wie Hannelore Scheffler.
Ihr bemerkenswertes und durchaus außergewöhnlich vielfältiges Engagement für die Menschen unserer Stadt ist immens.
Sie ist Gründungsmitglied des Vereins “Gemeinsam für Neustadt e. V.”. Seit der ersten Stunde im Jahre 2014 engagierte sie sich unermüdlich und mit großer Hingabe für die Belange des Vereins, war immer da und behielt darüber hinaus als Schatzmeisterin die Zahlen im Blick. Umsichtig, freundlich und mit Herzblut unterstützte sie die Vereinsziele, um das Wir-Gefühl in unserer Region zu stärken.
Weiterhin ist sie seit 2008 Mitglied des Kirchenvorstandes der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Neustadt. Darüber hinaus managt sie als Leiterin des Besuchsdienstes seit 2019 die Besuche für die älteren Gemeindemitglieder. Neben diesem wichtigen Engagement zur Steigerung und Verbesserung der Lebensqualität leistet sie als gewähltes Vorstandsmitglied des Evangelischen Schulvereins Sächsische Schweiz e. V. einen weiteren wertvollen Beitrag. Hier übt sie seit 2014 das Amt der Schatzmeisterin aus. Ihr Engagement ist ein wichtiger Bestandteil des alltäglichen Miteinanders. Ihr Handeln ist nicht von Leistungsprinzip oder Gewinnstreben getrieben, sondern vielmehr geprägt von menschlicher Wärme und selbstlosem Handeln.
Unsere Gesellschaft braucht Menschen wie Hannelore Scheffler!
Menschen, die sich in ganz besonderer Weise ehrenamtlich engagieren. Denn jeder, der sich entschließt, sich zusätzlich zu seinen alltäglichen Aufgaben für das Gemeinwohl zu engagieren, bringt unsere Gesellschaft voran und leistet damit seinen Beitrag für ein menschliches Miteinander.
Für ihre Leistungen der letzten Jahrzehnte möchten wir uns bei Hannelore Scheffler herzlich bedanken und sie für ihre Arbeit mit dem Ehrenamtspreis der Stadt Neustadt in Sachsen würdigen.
Tom Adler
wurde auf Vorschlag von Dr. Ingrid Große mit dem Ehrenamtspreis der Stadt Neustadt in Sachsen ausgezeichnet.
Tom Adler, geboren 1999, wohnhaft im Neustädter Ortsteil Berthelsdorf, begann bereits als Kind mit dem Klavier- und Orgelspiel. Er war noch Schüler am Goethe-Gymnasium in Sebnitz, als er den ersten Orgel- und Musiksommer organisierte.
Er musizierte in verschiedenen Kirchen und anderen Örtlichkeiten in und um Neustadt in Sachsen und spielte Musik verschiedener Genres für alle Interessierten.
Nach dem Abitur studierte er Musikwissenschaften in Weimar. Auch in dieser Zeit führte er seine Tradition in seiner Heimat fort und tut es auch weiterhin.
Und dies, obwohl er seit 2023 musikwissenschaftlicher Mitarbeiter der Richard-Wagner-Gedenkstätten Graupa ist und „so nebenbei“ promoviert.
Die Zahl der Zuhörer bei seinen Konzerten nahm in den vergangenen Jahren ständig zu. Im Jahr 2024 fand der 13. Jahrgang des Orgel- und Musiksommers statt. Dessen letztes Konzert gestaltete er am 31. August 2024 mit dem „DaCapo Chor“, den Tom Adler erst im April 2024 mit der Zielstellung gegründet hat, Laiensänger aus Neustadt und der Umgebung beim Gesang zu vereinigen.
Bereits bei dem Konzert im August war erkennbar, welch gutes Niveau der Chor unter der Leitung von Tom Adler in dieser kurzen Zeit erreicht hat. Sein nächstes Projekt mit dem Chor war das „RoQuiem“, dessen Aufführung am 16. November 2024 in der Kirche von Oberottendorf stattfand und in einem einzigartigen Konzertprogramm ein Rock-Requiem mit Songs u. a. von Queen und Eric Clapton kombinierte.
Den Ehrenamtspreis der Stadt Neustadt in Sachsen hat sich Tom Adler für sein Engagement um eine lebendige Musikszene in der Stadt verdient. Damit werden zum einen sein eigenes Wirken während der 13 Jahre Orgel- und Musiksommer, zum anderen seine Aktivitäten bei der Gründung und Leitung des DaCapo-Chores gewürdigt.
Mit Tom Adlers Initiative bekommt unsere Stadt ein Stück neue Kultur. Sangesfreudige haben die Möglichkeit zum Mitmachen und es ist zu erwarten, dass der Chor in Zukunft die Stadt Neustadt in Sachsen auch nach außen gut vertreten kann.
Mit Tom Adler als einem der jüngsten Ehrenamtspreisträger von Neustadt in Sachsen wird hoffentlich eine Ära eingeleitet, wo sich immer mehr junge Einwohner für unsere Stadt engagieren.
Wir beglückwünschen Tom Adler zur Auszeichnung mit dem Ehrenamtspreis der Stadt Neustadt in Sachsen.
Petra Rodig
wurde auf Vorschlag des Förder- und Heimatvereins Schloss Langburkersdorf e. V. mit dem Ehrenamtspreis der Stadt Neustadt in Sachsen ausgezeichnet.
Petra Rodig kümmert sich seit vielen Jahren in führender Rolle um das Dorfleben in Langburkersdorf und ist somit bei Jung und Alt bekannt ist. Sie hilft gern anderen Menschen, ist da, wenn sie gebraucht wird und übernimmt Aufgaben, wo manche vielleicht „nein“ sagen würden. Auch bereitet sie gern anderen Freude und schöne Momente.
Sie ist die Richtige, wenn es darum geht, mit anderen, für andere, etwas auf die Beine zu stellen, sozusagen „etwas loszumachen“.
Ihre sehr kontaktfreudige und lustige Art, ausgestattet mit einem enormen Organisationstalent und Ideenreichtum, sind hierfür die besten Voraussetzungen.
Aber nun der Reihe nach. Bereits als Kind half sie älteren Leuten die Kohlen reinschaffen und arbeitete in ihren Ferien im Kinderheim Sebnitz im Reinigungsdienst. Dass sie in der 6. Klasse eine Auszeichnungsreise in die damalige Pionierrepublik „Wilhelm Pieck“ erhalten hat, ist sicherlich auf ihr besonderes außerschulisches Engagement in ihren ersten Schuljahren zurückzuführen.
Später, selbst als Mutter in der Elternzeit, hat sie noch nebenbei in der Langburkersdorfer Schule Essengeld kassiert, einerseits für die Schüler selbst, andererseits für die Langburkersdorfer Senioren, die ebenfalls aus der Schule das Essen bekamen. Eine Mitarbeit im Elternaktiv der Schule sowie bei der Organisation von Pioniernachmittagen und Klassenfahrten war für Petra Rodig selbstverständlich.
In enger Verbindung mit dem Demokratischen Frauenbund Deutschland in Langburkersdorf und in guter Zusammenarbeit mit dem damaligen Dorf- und Jugendclub nahm sie aktiv Einfluss auf die Organisation und Umsetzung von Aktionen, wie z. B. Faschingsumzüge und Näharbeiten zur Herstellung von Spielzeug für Kinder.
Im damaligen legendären „Klub der Ehepaare“, zu welchem sie selbstverständlich dazugehörte, fanden ihre Ideen großen Anklang und haben allen Beteiligten viel Spaß und Freude bereitet.
Später, als Mitarbeiterin der Gemeindeverwaltung Langburkersdorf, war sie die richtige Ansprechpartnerin, wenn es um eine Weihnachtsfeier, Brigadevergnügen oder Dankeschön für verdienstvolle Kollegen ging. Sie wusste immer Rat.
Ihre ab 1990 im eigenen Haus betriebene Videothek entwickelte sich von einem Videokassettenverleih, wie konnte es anders sein, zu einem beliebten Treffpunkt des Dorfes. Hier wurden auch Sorgen und Nöte angesprochen und Petra Rodig konnte durch ihr einzigartiges Netzwerk im Dorf so manches Problem mit lösen helfen.
Aus den Besuchern der Videothek entstand ein Freundeskreis, für den Petra Rodig gemeinsame Videobälle in der „Guten Quelle“ mit Kulturprogramm, gemeinsame Wanderungen und die Teilnahme an Fuß- und Volleyballturnieren sowie verschiedene Ausfahrten organisierte. So berichten noch heute viele der Teilnehmer begeistert von legendären Weihnachtswanderungen sowie vom Besuch des damaligen Freizeitparkes Plänterwald in Berlin.
Ein sehr großes Betätigungsfeld fand Petra Rodig jedoch bei der im Jahre 1991 begründeten Partnerschaft zwischen den Gemeinden Langburkersdorf und Meckenbeuren am Bodensee, welche bis heute Bestand hat.
Von Anfang an kam es zu regelmäßigen, wechselseitigen Besuchen der Bürgermeister, Vertretern der Gemeinde, der Schulen, der Feuerwehr und des Sportvereins. Diese wurden zu schönen und unvergesslichen Erlebnissen. Da man sich offen und auf Augenhöhe begegnete, entstanden im Laufe der Zeit feste Freundschaften mit einer steigenden Anzahl von privaten Besuchen aber auch von Musikkapellen, Chören und Vereinen.
Ob organisieren von Unterkünften für die vielen Gäste, Erstellung eines mehrtägigen Programms mit Wanderungen in der Sächsischen Schweiz, Stadtbesichtigungen, Gestaltung von Abendprogrammen, Gastgeschenken usw. Petra Rodig hatte jedes Mal eine neue Idee und kümmerte sich gemeinsam mit vielen Mitstreitern und Helfern um deren Umsetzung.
Ab 1994 wurde sogar eine spezielle Partnerschaft zwischen den Hobbykünstlern beider Gemeinden ins Leben gerufen.
Als rechte Hand der damaligen Vorsitzenden Monika Erbert, trug sie dabei wesentlich zur Erfolgsgeschichte dieser, nach dem Zutritt von Kehlen in Luxemburg, nun internationalen Hobbykünstlerausstellung bei. Aufgrund des altersbedingten Ausscheidens von Monika Erbert nach über 20 Jahren übernahm Petra Rodig im Tandem mit Heike Tomelzig im Jahre 2017 die Gesamtverantwortung. Es gelang, das beliebte Hobbykünstlertreffen erfolgreich fortzusetzen und sogar jüngere Künstler als Aussteller zu gewinnen.
Eine Würdigung der über 30-jährigen Gemeindepartnerschaft zwischen Langburkersdorf und Meckenbeuren, getragen durch die Hobbykünstlerausstellung, erfolgte im Jahr 2020 im Rahmen des Bundesprojektes „Machen! 2020“, in welchem die Bundesregierung Projekte, die Ost und West zusammenbringen, auszeichnete.
Dass eine nach der Wende begründete Partnerschaft nach über 30 Jahren noch Bestand hat, ist nur durch die aktive Pflege dieser möglich. Und daran hat Petra Rodig einen großen Anteil.
Der Vollständigkeit halber muss auch noch erwähnt werden, dass Petra Rodig ein Herz für Kinder und Jugendliche hat sowie einen guten Draht in alle Altersgruppen, immer offen für spontane Aktionen war, wie der Teilnahme an einer Modenschau zum Parkfest in Oberottendorf. Seit ca. 30 Jahren ist sie Mitglied der Frauensportgruppe des SSV 1862 Langburkersdorf e. V.
Dort bringt sie sich mit Rat und Tat aktiv in das Vereinsleben ein. Mit anderen Helfern kümmert sie sich um die Bepflanzung sowie die Blumenpflege an der Sitzgruppe um die Glocke im Schlosspark Langburkersdorf. Sie ist Gründungs- und langjähriges sehr aktives Mitglied im Vorstand des Förder- und Heimatvereins Schloss Langburkersdorf e. V.
Durch ihren Ideenreichtum und ihr Engagement trägt sie zum Erfolg vieler Veranstaltungen in der Kulturscheune und im Schloss bei.
Petra Rodig ist immer mit irgendwas beschäftigt und damit ständig in Bewegung - bei ihr gibt es fast keine freien Tage.
Deshalb eine Frage zum Schluss: Woher nimmt Petra Rodig nur die Zeit und die Energie für solch eine unermüdliche ehrenamtliche Tätigkeit?!
Für dieses besondere Engagement wird Petra Rodig mit dem Ehrenamtspreis der Stadt Neustadt in Sachsen ausgezeichnet.